Die Ausflugsziele werden 2021 nicht weniger. Und ganz sicher: Wir dürfen sie bald wieder ohne Einschränkungen ansteuern
Im Sommer 2020 bevölkerten mit dem Rad und anderweitig Reisende aus der ganzen Republik die Straßen Leipzigs. Die Hiesigen taten es ihnen gleich, hockten an den Stränden des Neuseenlands oder entdeckten die Campingplätze zwischen Kap Arkona, Lüneburger Heide, Oberrhein und dem Petersberg. Ok, manche flogen natürlich auch nach Malle oder noch weiter weg. Jedenfalls vermelden die Tourismusverbände einen merklichen Anstieg derer, die sozusagen vor der eigenen Haustür Urlaub machten, auch Kurzurlaube übers Wochenende nahmen zu. Solche Ausflüge in die nahe gelegene Gegend bleiben das Thema der Ausflugs- und Reiseseiten im kreuzer.
Der Januar beginnt mit Trips, die sich zumindest teilweise innerhalb der 15-Kilometer-Distanz zum heimischen Herd befinden und bringt außerdem das Thema Schnee auf, der in der Leipziger Tieflandsbucht eher nicht zu erwarten, sondern in den Höhenlagen zu suchen ist. Die Seltenheit der Schneeereignisse muss etwas mit dem Klimawandel zu tun haben, denn wie sonst sollte vor hundert Jahren die Rodelbahn samt Schankwirtschaft auf dem Bienitz profitabel gewesen sein, ein Hügel am westlichen Rand des Stadtgebiets, der übrigens auch ganz ohne Schnee und Schlitten einen Ausflug lohnt? Orte im Gebirge werden die geneigte Leserin im Jahresverlauf weiterhin beschäftigen, aber auch Kleinstädte in den flacheren Lagen von Thüringen, Brandenburg und Sachsen-Anhalt, außerdem Kreuzfahrer, die Geschichte Sachsens an der Saale, Römer und Kelten, der Schmalkaldische Krieg, der sächsische Weinbau, verschiedene Flussauen, Bratwürste und Carillons, die Falknerei, Naturführungen, die Döllnitzbahn und der regionale Ziegenkäse, klandestine Wege unter den Städten, Schlösser im Harz, Wälder und Felder, Täler und Höhen.
Besonders schön wird es, wenn die Rubrik »kreuzfeldein« aus ihrem Dornröschenschlaf erwacht. Das heißt nämlich, dass die Zeit gekommen ist, Konzerte und Festivals in den AJZs des MDR-Sendegebiets anzukündigen, auf geführte Wanderungen, Exkursionen und Radtouren hinzuweisen und lohnenswerte (Sonder-)Ausstellungen in Museen der Region zu empfehlen. Das wiederum bedeutet, dass die Jugendzentren, Vereine und Museen derartige Ereignisse nicht mehr für die Schublade planen (oder um sie dann abzusagen), sondern dass sie sie tatsächlich durchführen. Und spätestens dann kümmern uns 15-Kilometer-Distanzen und ähnlich lästige Erschwernisse des Alltags nicht mehr.