Der Leipziger Buchhändler Peter Hinke ist einer der Mitbegründer des Connewitzer Kreuzer, aus dem das Stadtmagazin kreuzer hervorging. Hier erzählt er aus der Zeit von der Gründung des Connewitzer Kreuzer im September 1990 bis zur Geburt des Stadtmagazins, wie wir es kennen, im Juni 1991. Hier veröffentlichen wir die Titelgeschichte aus der Januar-Ausgabe des kreuzer 01/21.
[caption id="attachment_121057" align="alignright" width="320"] 1990 vor der Connewitzer Verlagsbuchhandlung: Egbert Pietsch, Peter Hinke, Kerstin Hühnhold, Kito Nedo, Ute Gebhardt
Foto: Karin Wieckhorst[/caption]
Die Geschichte des kreuzer begann wie so viele Geschichten im Jahre 1990. Dieses war so überbordend, so schnell, so wegweisend, dass wir viele Dinge und Ereignisse aus dieser Zeit bis heute noch nicht abschließend einordnen können. War 1989 das Jahr der Proteste, der »Friedlichen Revolution«, wie manche sagen, so wurde in den Monaten darauf, im Folgejahr, noch einmal alles auf den Kopf gestellt. Es war eine Zwischenzeit. Die alten großen Buch-Verlage wurden teilweise von ihren Pendants im Westen übernommen oder strichen die Segel, die neuen Verlage gingen meist ohne Kapital als Einzelkämpfer an den Start. Ich selbst, in Connewitz geboren und aufgewachsen, brach in diesem Jahr mein im Herbst 1989 halbherzig begonnenes Buchhandelsstudium ab, kündigte meine Stellung als Buchhändler im damaligen Volksbuchhandel und begründete im März 1990 mit der tatkräftigen Unterstützung zahlreicher Freunde die Connewitzer Verlagsbuchhandlung. Zunächst waren wir mit einem uralten Leiterwagen im Viertel unterwegs, um Bücher von Klaus Wagenbach, dem Rotbuch Verlag oder dem eben neu gegründeten Leipziger Forum Verlag zu verkaufen. »Jetzt oder nie – Demokratie« hieß der Bestseller, das erste und vielleicht beste Buch zum Leipziger Herbst 89, die Erlöse daraus waren unser Grundkapital. Im Juni eröffneten wir in der Fritz-Austel-Straße (heute Bornaische Straße) das erste Ladengeschäft der Connewitzer Verlagsbuchhandlung. In der DDR, die damals ja noch existierte, war es nicht gestattet, einen privaten Verlag zu gründen. Man konnte nur so tun, als würde man ein auf maximal 99 Exemplare limitiertes Druck- oder Kunstprojekt herausgeben, das war eine rechtliche Grauzone. Die zuständige DDR-Behörde, der Rat des Stadtbezirkes Leipzig-Süd, Abteilung Kultur, war damit überfordert, dass nun praktisch jeder ein Gewerbe anmelden durfte. Nach einigen aufreibenden Wochen ließ man uns aber gewähren. Dass wir damit auch einen Verlag angemeldet hatten, bemerkte zunächst niemand.
[caption id="attachment_121060" align="alignright" width="320"] An der Uni: DAZ-Verkäuferin, Foto: Mahmoud Dabdoub[/caption]
1988/89 war ich auch Mitherausgeber der Leipziger Untergrundzeitschrift Sno’Boy, da lag die Idee nah, eine Art Magazin herauszugeben, welches einige Intentio-nen dieses Projektes aufgriff. Sno’Boy war eher eine verspielte, schön gemachte Samisdat-Zeitschrift, der Connewitzer Kreuzer war schon als Magazin angedacht. Aber in jedem Fall waren sie Verwandte. Es sollte literarisch-künstlerisch ambitioniert sein, lokal, aber nicht provinziell, mit intelligenten Beiträgen und frischen Illustrationen. Was fehlte, das war noch ein Name für die neue Zeitschrift. Heavy, ein lederbejackter Lebenskünstler aus der Connewitzer Alternative, der uns gerade beim Ladenstreichen half, hörte unsere Nöte bei der Namensfindung: »Ey, wir sind doch am Connewitzer Kreuz. Nennt es doch KREUZER!«, rief er. Das passte.
Elitär und irgendwie großartigMit Raban Ruddigkeit wurde ein genialer Künstler für dieses Projekt gewonnen. Der charismatische Raban – damals wie wir alle um die 20 Jahre jung – war schon bekannt als Grafiker, Comiczeichner und Macher verschiedener Projekte. Schnell brachte er uns gestalterisch auf Linie und prägte uns auch für alle Folgeprojekte. Wir bewegten uns damals noch in der Computer-Urzeit, auch war an so etwas wie verbreitetes Internet noch nicht zu denken. Die damals doch recht langsamen und mit kleinen Bildschirmen versehenen teuren Mac-Rechner waren Sensationen. Raban jedoch schien nie etwas anderes gemacht zu haben. Einerseits zeichnete er für den Connewitzer Kreuzer Vignetten, Cartoons und Comics, andererseits zauberte er in den ersten Monaten des jungen Blattes ein Layout, welches sich auch mit zeitlichem Abstand nicht zu verstecken braucht: Der Titel »Connewitzer Kreuzer. Blätter für Literatur und Kunst« war in kapitalen Lettern in Schwarz und Weiß auf olivfarbenen Grund gesetzt, mit einer Figur hinter einer Zeitungsseite in modern-expressiver Bildsprache.
Und natürlich brachte Raban sich auch inhaltlich ein – und er machte Kontakte. Wenn er selbst schrieb, dann musste ein von ihm verfasster Beitrag über Nick Cave (»Hammer und Orgel«, Connewitzer Kreuzer 02/1991) auch schon mal exklusiv vom passenden Künstler – in diesem Falle Hans Aichinger – illustriert werden. Das war und ist auch im Nachgang betrachtet elitär und irgendwie großartig.
[caption id="attachment_121075" align="alignright" width="320"] Sommer 1990: Buchverkauf aus dem Leiterwagen, Foto: Sven Sonntag[/caption]
Glenn aus dem Cola-TruckIn den ersten beiden, noch im A5-Format gedruckten und in jeweils einer Tausender-Auflage verbreiteten Ausgaben hatten wir schon eine hochkarätige und bunte Autorenmischung beisammen, die sich schnell weiter vergrößerte. Das Prinzip der Autorenakquise war einfach: Zunächst war sie ein Spiegelbild des kulturellen Lebens in Connewitz, hinzu kamen Stammautoren aus dem Freundeskreis. Außenstehende pauschalisieren Connewitz heute gern als das linke Besetzerviertel mit den brennenden Barrikaden und den Straßenschlachten. Natürlich gab es das alles damals auch, besonders die rechten Überfälle auf das von Stadt und Staat komplett ungeschützte Viertel bleiben uns in Erinnerung.
Doch Connewitz war und ist viel mehr als das. Es war ein Ort mit viel Raum für verschiedenste Leute: Künstler, Studenten, Punks, Aktivisten und natürlich auch ein paar Spinner, aber auch viele Alteingesessene, wie die eine oder andere Oma von nebenan, gehörten dazu. Einer unserer Nachbarn war Judy Lybke mit seiner Galerie Eigen + Art, die sich schon bald auf den Weg nach Berlin und dann New York begab, um erfolgreich die Kunstwelt zu erobern, und schnell schossen viele weitere künstlerische und musikalische Projekte empor.
[caption id="attachment_121062" align="alignright" width="320"] Kaffeerunde: Besprechung des ersten farbigen Kreuzer im Januar 1991, Foto: Karin Wieckhorst / Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V.[/caption]
Galerien, alternative Bars und Kneipen zogen ein großes Publikum an, welches seinerseits selbst viele Inhalte mitbrachte. Da gab es Noriko aus Japan, die mit ihrem Freund Jeff kam, da war der Amerikaner Glenn, der zu Hause in den USA für Coca-Cola Lastwagen gefahren war und nun sein Glück als Maler versuchte, mit Bildern unterm Arm via Paris in Leipzig strandete, hier seine spätere Frau kennenlernte und bis heute blieb. Roland Hohberg, der mit Claudia Sonntag die Connewitzer Alternative organisierte, brachte afrikanische Musiker in die Stockartstraße (die damals noch Stöckartstraße hieß), die in den Nächten spielten, und natürlich gab es auch Leipziger Bands wie Messer Banzani, die hier Straßenkonzerte gaben. Während Fußball-Deutschland auf dem Weg zum ersten gesamtdeutschen Weltmeistertitel war, feierten wir in der »Stö« lautstark die Tore Roger Millas für Kamerun. Das war die Atmosphäre des Connewitzer Dreiecks, das uns natürlich beeinflusste.
[caption id="attachment_121068" align="alignright" width="320"] Knigi: Buchladen, Grimmaische Straße mit DAZ-Plakaten, 1991, Foto: Mahmoud Dabdoub[/caption]
Walter Moers’ ManuskriptUnd wenn im Buchladen oder im Viertel britische Punks wie Wild Willi Beckett oder der Rapper Steve McCurry auftraten, dann fragten wir nach Songtexten, Künstler wie Glenn Horvath nach Bildern und Walter Moers, der im Kerzenschein seine ersten Alben ausstellte, nach Cartoons für den Kreuzer. Letzterer hatte im »Backwahn«, einer wunderbaren, später leider von Nazis abgefackelten Szenekneipe, einen dicken Packen mit einem noch unveröffentlichten Manuskript dabei, der Hauptheld war ein gewisser Käpt’n Blaubär. Ob wir das gut fänden? Für den nächsten Kreuzer schickte Walter einen ganzseitigen Arschloch-Cartoon: »Alle Stasis fliegen hoch in die Luft!«. Eins ergab immer das andere, es war alles eine glückliche Fügung, im Nachgang kaum zu fassen.
Die ersten Textbeiträge des Connewitzer Kreuzers kamen unter anderem von Günter Grass, Erich Loest, Frank Ruddigkeit, Karl Detlef Mai und Fritz Rudolf Fries. Wir druckten Texte von Irene
Dische, Jörg Fauser und Margaret Atwood, die Bilder stammten unter anderem von Karin Wieckhorst, Gerhard Seyfried, Glenn Horvath, Mahmoud Dabdoub und natürlich von Raban Ruddigkeit. Wir besprachen Suhrkamp-Bücher, Stephen King, Hubert Fichte, amerikanische Beatniks, Romane von Henri Michaux und Lyrik von Uwe Kolbe. Und machten auch vor einem Pornoheft nicht Halt: Ralf Pannowitsch, heute ein gefragter Übersetzer, setzte sich zu unser aller Amüsement mit den verschiedenen Ebenen des viersprachigen Bandes »Schoolgirls 24« auseinander. Es gab eine erste Kreuzer-Bestsellerliste und schon einen kleinen Veranstaltungskalender.
[caption id="attachment_121066" align="alignright" width="320"] Connewitzer Alternative: Stöckartstraße im Mai 1990, Foto: Bernd Heinze /Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V.[/caption]
Im Osten die DAZFinanziert wurde die neue Zeitschrift zunächst aus Einnahmen der Buchhandlung, bald aber kamen erste Erlöse aus Anzeigen hinzu. Die Werbekunden waren zunächst in erster Linie Buchverlage, die uns interessierten und deren Nähe wir suchten. Egbert »Ecki« Pietsch, eine wilde Mischung aus Germanistikstudent und ehemaligem Schallplattenschmuggler mit dem starken Hang zur preußischen Offizierstradition seiner Familie, hatte hier ein besonderes Talent. Er, der auch bizarre bibliophile Kabinettstückchen wie das Memorieren der Nummern der Insel-Bücherei beherrschte, besuchte die großen deutschen Literaturverleger, die natürlich neugierig und angetan waren von der Dreistigkeit dieser Leipziger Jungbuchhändler. Ecki war hier in seinem Element, führte in Frankfurt, Berlin, München und Salzburg Gespräche über Literatur und brachte neben Anzeigenaufträgen auch leibhaftige, berühmte Autoren mit, die bei uns lasen. Diese wohnten dann oft in seiner mit Büchern vollgestopften Junggesellenwohnung und staunten. Für einige war die Reise ein Jungbrunnen: So stand der große Dichter H. C. Artmann mit leuchtenden Augen mitten auf der damals noch recht heruntergekommenen Karl-Liebknecht-Straße und wähnte sich im Westberlin der fünfziger Jahre.
[caption id="attachment_121069" align="alignright" width="320"] Gemeinsamkeit: Konzert im Hinterhof der Stöckartstraße, 1991, Foto: Mahmoud Dabdoub / Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V.[/caption]
Noch im Herbst 1990 gab es ein Treffen mit Jan Peter und Peter Fräbel von der DAZ, der Leipziger Anderen Zeitung. Jan war jünger als wir und wohl noch etwas verrückter. Er war schnell und voller großer Ideen und als wir uns ausgetauscht hatten, dass wir Magazine wie das von der Zeit oder der Süddeutschen Zeitung mochten und die Formate damaliger Zeitschriften wie Tempo oder Transatlantik gut fanden, beschlossen wir, den Kreuzer als monatliche Beilage der DAZ zu machen. Die seit Januar 1990 bestehende DAZ mit ihrem breit gefächerten Spektrum war eine großartige, unabhängige Wochenzeitung und hatte zu Spitzenzeiten eine 40.000er Auflage. Ihr schöner Slogan hieß »Im Westen nichts Neues, im Osten die DAZ«.
Druck in FarbeAuch dank dieser Zusammenarbeit wuchsen wir schneller, als es eigentlich möglich war. Und wieder war eine zentrale Person Raban Ruddigkeit, der nun als Chefredakteur agierte, während Jan Peter und ich uns Herausgeber nannten. Marion Schmidt hielt den Laden organisatorisch zusammen, was eine Kunst für sich war, denn nach der wöchentlichen Redaktionssitzung, die mittlerweile in Plagwitz stattfand, stoben alle wieder für ein paar Tage auseinander.
[caption id="attachment_121072" align="alignright" width="320"] Atmosphäre des Connewitzer Dreiecks: Kreuzung Bornaische/Stöckartstraße 1991, Foto: Mahmoud Dabdoub[/caption]
Die Autoren wurden noch illustrer, wir hatten jetzt ein A4-Format und druckten in Farbe! Dank Ecki gab es auch immer mehr Anzeigen und – heute kaum vorstellbar – wir gaben unseren Anzeigenkunden sogar vor, für welche Bücher sie werben sollten. Nur die Zigarettenwerbung für Club war wohl ein Ausrutscher, diese Sünde ließen wir uns aber teuer bezahlen – schon damals kostete eine Umschlagseite 5.000 DM. Auch gab es immer mehr Sachbeiträge, über Musik, Filme, Literatur, Kunst und Zeitgeist, es gab Fotoessays und Comics. Autoren wie Stefan Schwarz, Björn Achenbach, Roger Troks, Tilo Meyer, Schwarwel, Jan Peter, Rocco Gerloff, Steffen Mensching, Hans-Eckardt Wenzel, Holger Jackisch und Ina Gille prägten die Ausgaben.
Ein Stapel TausenderWir waren wie Raketen, die umherzischten und freudig arbeiteten und Ideen umsetzten. Und doch begannen 1991 langsam die Mühen der Ebenen. Die DAZ geriet immer mehr in eine Schieflage, die Verkaufsauflage sank und nur unter Aufwendung aller Mittel konnten die Wochenzeitung und unser monatliches Magazin erscheinen. Im April 1991 war es nur noch eine Frage von Tagen, bis wir endgültig pleite gewesen wären.
[caption id="attachment_121073" align="alignright" width="320"] Internet gab es noch nicht: Telekommunikation 1990 in der Bornaischen Straße Ecke Zwenkauer, Foto: Mahmoud Dabdoub[/caption]
Doch dann gab es die Idee, die Druckauflage des Kreuzer, der in Halle gedruckt und in Leipzig der DAZ beigelegt wurde, an einen anderen Ort umzuleiten, quasi zu kapern, die Zeitschrift (die ja bislang eigentlich kostenloser Beileger war) mit 2,00 DM auszupreisen und auf der
gerade stattfindenden Leipziger Buchmesse zu verkaufen. Wir lösten uns so vom sinkenden Schiff und schipperten alleine weiter. Das war genial, denn mit dieser Räuberpistole konnten die Werbeeinnahmen aus den Anzeigen gerettet und ein großer Teil der mittlerweile sehr hohen offenen Druckereirechnungen bezahlt werden. Die DAZ stellte ihr Erscheinen noch im April 1991 ein.
Um die Restschulden in den Griff zu bekommen, hatte Ecki eine Idee. Er ließ sich die letzten 10.000 DM vom Kreuzer-Konto in funkelnagelneuen Tausender-Scheinen auszahlen, ging geschniegelt zum Hauptgläubiger, fächerte die Banknoten effektvoll auf, wies darauf hin, dass dieses Geldbündel alles war, was übrig war – und handelte einen rettenden Vergleich aus. Den Rest stotterten wir als Connewitzer Verlagsbuchhandlung ab, ohne deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nichts davon
geklappt hätte.
Für eine MarkIch selbst hatte erst mal die Nase voll vom Zeitschriftenmachen und widmete mich der Buchhandlung und dem Verlag. Wir mussten jedoch unsere ersten Buchprojekte verschieben, Lyrik und Fotobände, auf die die Welt wartete, wovon wir überzeugt waren. Aber das ist eine andere Geschichte und es ist großartig, dass wir sie bis heute weiterschreiben können.
[caption id="attachment_121074" align="alignright" width="320"] Aufgeben gilt nicht: Leipzig im Sommer 1990, Foto: Mahmoud Dabdoub[/caption]
Die Erfahrung der frühen Jahre hat uns so sehr geprägt, dass wir bis heute davon zehren. Der Kreuzer wiederum formierte sich neu und erschien schon im Juni 1991 als Stadtmagazin in heute bekannter Form und ohne den Zusatz »Connewitzer«. Der Legende nach übernahm Egbert »Ecki« Pietsch, heute einer von zwei Geschäftsführern des kreuzer, das Magazin für nicht mehr und nicht weniger als 1 Deutsche Mark. Wenn das so war, dann war es gut investiertes Geld (obwohl ich mich nicht mal erinnere, ob ich es überhaupt bekommen habe), denn der neue kreuzer bot auch der alten Besatzung wieder eine Zukunft – Marion, Ecki und einige andere segeln mit ihm bis heute erfolgreich durch die Zeiten. Und ich habe gehört, dass Heavy auch noch irgendwo hier in Leipzig unterwegs ist.