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Politik

Feministischer Kampftag in Leipzig

Sieben Botschaften von Leipziger Organisationen

  Feministischer Kampftag in Leipzig | Sieben Botschaften von Leipziger Organisationen

Der 8. März ist der feministische Kampftag. Dieses Jahr findet der Aktionstag aufgrund der Pandemie unter erschwerten Bedingungen statt. Es gibt über die Stadt verteilte Aktionen und Kundgebungen sowie Online-Veranstaltungen. Auch an kommenden Tagen steht einiges an.Wir haben bei der Zivilgesellschaft Leipzigs nachgefragt, was sie sich zu diesem Tag wünschen und wie sie sich einen feministischen Kampf vorstellen.

 

Aidshilfe Leipzig:

»Der 8. März ist auch ein wichtiger Tag für Sexarbeiterinnen. Bei der Debatte um Sexarbeit als Lohnarbeit zeigt sich deutlich, wie sehr selbstbestimmte Sexualität von Frauen und als weiblich gelesenen Personen stigmatisiert wird – besonders, wenn sie es auch noch wagen, damit Geld zu verdienen. Als Fachberatungsstelle wünschen wir uns mehr Solidarität und Offenheit statt restriktiver Sexualmoral. Für gemeinsame feministische Kämpfe – heute und an jedem anderen Tag.«
Initiative Schwarze Menschen in Leipzig (ISD Leipzig):
»Wir fordern das Ende patriachaler Denkweisen und Strukturen ebenso wie die Abschaffung weißer Vorherrschaft. Dafür müssen alle mitgedacht werden: Schwarze Menschen bzw. BIPoC, jüdische, muslimische, be_hinderte und queere Menschen, diejenigen mit geringem bis gar keinem Einkommen, Menschen mit Fluchterfahrungen und natürlich alle mehrfach Marginalisierten.

Zum feministischen Kampftag schicken wir ein lautstarkes Shoutout und herzenswarmen Dank an Alice Hasters, Aminata Touré, Audre Lorde, Hadija Haruna-Oelker, Katharina Oguntoye, Maisha Maureen Auma, Marion Kraft, May Ayim, Natasha A. Kelly, Olivia Wenzel, Peggy Piesche, Pierette Herzberger-Fofana, Sharon Dodou Otoo, Vera Heyder, Tupoka Ogette, Thelma Buabeng, Nura Habib Omer, Aaliyah Bah-Traoré, Nuha Sharif-Ali, Saraya Gomis,Lois Curtis, Sylvia Walker, Maya Angelou, Elizabeth Gertrude Suggs, Harriet Tubmann, Marsha P. Johnson, Stormé DeLarverie, Major Griffin-Gracy, Ashager Araro, Gudit The Jewish Ethiopian Queen, sowie all die anderen Schwestern, die vordenken, uns inspirieren und Wege bereiten. Ihr macht nicht nur unser Denken grenzenlos und unverschämt, sondern auch unseren Kampf um Befreiung und Gleichberechtigung mutig und möglich. Wir sind, weil ihr seid.«

Kültür Kollektiv Leipzig:
»Sowohl die Nächte als auch die Straßen gehören uns! Wir grüßen Tausende Frauen, die heute den 8. März feiern. Wir nehmen uns die Kraft voneinander und vom Feminismus.«
Frauen für Frauen:
»Häusliche und sexualisierte Gewalt sind nicht durch Corona entstanden. Diese sind gesellschaftlich tief verankerte Formen geschlechtsspezifischer Gewalt, die aktuell eine Zuspitzung erfahren. Deshalb wird auch nach über 30 Jahren unsere Forderung, die Gewalt auch genau auf dieser Ebene, nämlich gesamtgesellschaftlich und -politisch anzugehen, nicht leiser. Die Ursachen wie ungleiche Machtverhältnisse, patriarchale Strukturen, stereotype Geschlechter- und Rollenbilder sowie Misogynie müssen klar benannt und bekämpft werden. Das tun wir heute wie an jedem anderen Tag.«
Seebrücke Leipzig:
»Der 8. März als feministischer Kampftag kann für uns nur intersektional gedacht werden. Nur dadurch ist die Gleichberechtigung und Teilhabe ALLER Menschen möglich. So müssen unterschiedliche Diskriminierungsformen zum Beispiel aufgrund von Geschlecht, vermeintlicher Herkunft, Alter, Klasse, Behinderung und Sexualität nicht nur nebeneinander, sondern auch im Zusammenhang und wechselwirkend miteinander betrachtet werden.«
Catcalls of Leipzig:
»Vom 8. März versprechen wir uns mehr Sichtbarkeit für feministische Bewegungen. Wir fordern ein Ende jeglicher sexueller und patriarchaler Gewalt. Wir fordern Selbstbestimmung über unsere Körper! Wir fordern vollständige Autonomie.«
Fridays for Future Leipzig:
»Frauen in ehemalig kolonialisierten Gebieten leiden am meisten unter den Folgen des Klimawandels. Sie kümmern sich um Haushalt und Familie, weswegen Katastrophenwarnungen sie oftmals zu spät erreichen. Weil viele in der Landwirtschaft tätig sind, müssen sie bei Dürre oft längere Wege zurücklegen. Somit ist weniger Zeit für die Bildung junger Mädchen. Außerdem erhöht sich die Gefahr, Opfer von Gewalt zu werden. Deshalb sagen wir nicht nur am 8. März, sondern jeden Tag: Klimagerechtigkeit ohne Feminismus ist nicht möglich!«


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