Leipzig will bis spätestens Ende 2022 sechs neue Pop-Up-Fahrradwege bauen. Das sind weniger als von einer Initiative gefordert. Wo die Radwege errichtet werden sollen, steht bereits fest.
Der Leipziger Stadtrat hat entschieden: Leipzig bekommt sechs neue Pop-Up-Fahrradwege, also Radwege, die kurzfristig eingerichtet werden können. Damit stimmte der Stadtrat Mitte Oktober einer Petition des Umweltbundes Ökolöwe nur in Teilen zu, denn gefordert waren zehn neue Pop-Up-Radwege. Die Stadtverwaltung muss das Projekt bis spätestens Ende 2022 umsetzen.
Die neuen Radwege werden in der Merseburger Straße, der Berliner Straße, der Linkelstraße, der Riebeckstraße, der Erich-Zeigner-Allee sowie auf dem westlichen Innenstadtring entstehen. Die Stadt hat die Orte bereits im Laufe dieses Jahres überprüft und für tauglich erklärt.
Pop-Up-Radwege haben gegenüber herkömmlichen Radfahrstreifen den Vorteil, dass sie mit vergleichsweise einfachen, günstigen Mitteln und wesentlich schneller errichtet werden können – ohne zum Beispiel Straßenumbauten vornehmen zu müssen.
Die Stadtverwaltung plane laut des Bündnisses Ökolöwe für das Jahr 2021 sieben neue, feste Radwege. Das reiche vorne und hinten nicht, so das Bündnis in der Petition. Die Aktivisten fordern daher zehn zusätzliche Pop-Up-Fahrradwege jährlich. Dass es jetzt sechs neue Radwege nach dem Pop-Up-Prinzip bis Ende 2022 werden, verbucht man trotzdem als einen »tollen Erfolg«, wie das Bündnis bei Twitter schreibt.
Das liegt auch daran, dass im Stadtrat zusätzlich beschlossen wurde, dass der Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) künftig weitere Pop-Up-Radwege markieren und die Umsetzung kleiner Maßnahmen zur Förderung des Rad- und Fußgängerverkehrs beschleunigen muss. Zudem sollen im nächsten Haushalt der Stadt die entsprechenden Vollzeitstellen im Verkehrsamt eingeplant werden. Heißt: Künftig können Radwege, Zebrastreifen und Querungshilfen, wie zum Beispiel Brücken, schneller gebaut werden.
Bereits im März dieses Jahres fand der Aktionstag »Pop-up-Radwege« in Leipzig statt. Für einen Tag errichtete der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) gemeinsam mit weiteren Bündnissen Pop-Up-Radwege auf zehn vielbefahrenen Autostraßen wie zum Beispiel der Johannisallee und dem Ranstädter Steinweg (kreuzer berichtete).
VINCENT EBNETH