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Kultur

»Im besten Fall steht am Ende ein Verlagsvertrag«

Neues Förderprogramm für begabte Schreibende aus Sachsen startet

  »Im besten Fall steht am Ende ein Verlagsvertrag« | Neues Förderprogramm für begabte Schreibende aus Sachsen startet

Bis Ende März können sich Nachwuchsautorinnen noch für das Mentoringprogramm des Sächsische Literaturrats bewerben. Dabei arbeitet eine Mentorin ein Jahr lang mit einem Nachwuchsautor zusammen.

Ein Ziel, das sich die noch relativ neue Geschäftsleitung des Sächsischen Literaturrates in Person von Bettina Baltschev und Anja Kösler gestellt hat, ist Nachwuchsförderung, sprich: talentierte Autorinnen, die am Anfang ihrer Laufbahn stehen zu unterstützen. Dafür wurde nun ein neues Mentoringprogramm ins Leben gerufen, in dem Nachwuchsautorinnen ein Jahr lang mit einer Mentorin zusammenarbeiten können. »Das Programm haben wir uns nicht ganz ausgedacht, sondern uns an etwas Bestehendes angelehnt«, erzählt Anja Kösler. In diesem Falle an ein ähnliches Projekt, das schon seit einigen Jahren das Literaturbüro NRW organisiert. Das Besondere daran: Es gibt eine Eins-zu-eins-Betreuung. Und damit diese intensive Zusammenarbeit auch gut funktioniert, sucht sich die Mentorin ihren Mentee selbst aus. So soll es auch in Sachsen laufen. »Wir treffen eine Vorauswahl, sichten alle eingegangenen Texte, aber dann wird die jeweilige Mentorin entscheiden«, sagt Kösler. Es gehe darum, dass es zwischen den beiden genügend Anknüpfungspunkte für eine sinnvolle gemeinsame Arbeit gibt – die Chemie muss eben stimmen. Das Programm orientiere sich explizit an Menschen, die – aus welchen Gründen auch immer – nicht am Deutschen Literaturinstitut (DLL) studieren.

Für den aktuellen ersten Jahrgang können sich in Sachsen wohnende Interessentinnen bis Ende März bewerben, und zwar in den Kategorien Lyrik und Prosa. Betreut werden die beiden Mentees von der Dichterin und Performancekünstlerin Martina Hefter als Mentorin für Lyrik und der Romanautorin Patricia Holland Moritz, die den Bereich Prosa übernimmt. »Wir haben in der sächsischen Literaturszene geschaut, wer in Frage kommt, wer zum Beispiel auch eine Lehrerfahrung hat«, beschreibt Kösler die Wahl der Mentorinnen. Zusätzlich zum Mentoring wird den Teilnehmerinnen im Vorfeld ein auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenes Seminar aus dem Programm des Projekts »schreiben & leben« der Berliner Lettrétage angeboten.

Das Programm ist als langfristiges Projekt geplant, das jährlich ausgeschrieben wird, und zwar in zwei wechselnden Sparten. So sind für nächstes Jahr neben der Kategorie Belletristik, die es immer geben soll, die Sparten Kinderliteratur oder das Literarische Übersetzen im Gespräch. Jetzt aber hoffen die beide Initiatorinnen erstmal auf regen Zuspruch auf die aktuelle Ausschreibung – und das nicht nur aus Leipzig, sondern explizit auch aus anderen Regionen Sachsens. »Unser Ziel ist, einer talentierten Person auf den Weg zu helfen, perspektivisch als Autor:in zu arbeiten. Und im Idealfall steht am Ende ein Verlagsvertrag.«


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