Nach langer Diskussion hat der Senat der Martin-Luther Universität Halle gestern den Kürzungsplänen des Rektorats zugestimmt – mit 13 zu zehn Stimmen. Der Hochschulentwicklungsplan, den Kritiker als »Kahlschlagpapier« bezeichnen, bedeutet das Aus für 14 Professuren, 250 wissenschaftliche Mitarbeiter und etwa 4.000 Studienplätze. Rektor Christian Tietje sagte nach der Sitzung: »Das ist der erste wichtige Schritt auf dem Weg, wieder finanziell handlungsfähig zu werden.«
Das Aktionsbündnis MLUnterfinanziert verurteilt die Entscheidung. Eine vom Bündnis ins Leben gerufene Petition gegen die geplanten Kürzungen unterstützten fast 5.000 Personen. Im Voraus zur Sitzung haben Hunderte auf dem Universitätsplatz demonstriert. Studierende blockierten zudem den Zugang zum Sitzungssaal, um die Abstimmung zu verhindern. Deswegen musste die Sitzung digital stattfinden.
Der beschlossene Hochschulentwicklungsplan soll nun als Vorlage für Verhandlungen mit dem Land zu Personal- und Strukturveränderungen dienen.
Über das Haushaltsdefizit der Universität und die Hintergründe berichtete kreuzer im März.