anzeige
anzeige

»In einer Schublade«

Svante Pääbo über Forschermotivation, Preisverwahrung und noch zu knackende Nüsse

  »In einer Schublade« | Svante Pääbo über Forschermotivation, Preisverwahrung und noch zu knackende Nüsse

kreuzer: Wie oft sind Sie schon gefragt worden, wo Sie die Nobelpreis-Urkunde aufhängen werden?

Svante Pääbo: Das hat mich noch niemand gefragt! (lacht)
 

Wissenschaft ist ein unabgeschlossener Prozess. Wie aber motivieren Sie sich nach diesem Meilenstein, weiter zu forschen?

Außer einem gewissen Maß an Neugier sind auch die Energie und der Ehrgeiz meiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der beste Antrieb.
 

Hatten Sie zu Beginn Ihrer Forschung den Verdacht, dass unser Bild vom Neandertaler nicht stimmt?

Nein. Wir wollten einfach in das Genom unseres nächsten evolutionären Verwandten blicken, um herauszufinden, wie jetzt lebende Menschen mit den Neandertalern verwandt sind.
 

Welche Nuss im Bereich der Paläogenetik möchten Sie noch knacken?

Ein Traum wäre es zu verstehen, ob und wie der moderne Mensch sich in Hinblick auf die Entwicklung und Funktion des Gehirns von den Neandertalern unterscheidet. Es sind ja wir, und nicht die Neandertaler, von denen es heute Milliarden von Individuen gibt und die die ganze Biosphäre beeinflussen. Das muss meines Erachtens etwas mit unserer Kognition oder Sozialität zu tun haben. Allerdings werden wir sicherlich zu meinen Lebzeiten, wenn überhaupt, nur einige Aspekte davon aufdecken können.
 

Wie viel schwedisches Flair steckt wirklich in der Leipziger Seenlandschaft?

Die hiesige Seenlandschaft ist schön genug, so wie sie ist. Sie muss nicht versuchen, etwas anderes als sie selbst zu sein.
 

Wo werden Sie die Nobelpreis-Urkunde aufhängen?

Ich denke, sie wird in einer Schublade aufgehoben werden.


Titelfoto: Svante Pääbo. Copyright: Christiane Gundlach.


Kommentieren


0 Kommentar(e)