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Essen & Trinken

Sauerteig trifft auf Neapel

Das Capra in Plagwitz setzt auf alternativen Pizzateig

  Sauerteig trifft auf Neapel | Das Capra in Plagwitz setzt auf alternativen Pizzateig

Das Lokal erinnert auf den ersten Blick nicht an eine italienische Pizzeria: Die Einrichtung ist clean und modern. Nackte, stylische Glühbirnen hängen von der Decke, einzelne Farbelemente schmücken Theke und Wände. Das wirkt ein wenig kühl, aber die sympathische Bedienung schafft schon bei der Begrüßung ein wohliges Ambiente. Das Restaurant ist weitläufig, große Freundesgruppen oder Familien finden genug Platz zum Abendessen.

Beim Überfliegen der Speisekarte wird klar: Das Capra setzt auf Fermentation. Dieser Prozess macht Lebensmittel dauerhaft haltbar und hat weitere Vorteile: »Die Fermentation unserer Gemüse bringt zum einen spannende Aromen in sonst eher langweilige Lebensmittel wie Steckrüben, zum anderen hilft sie uns, Lebensmittelverlust zu reduzieren«, erklärt Cathrin von der Brelie aus dem Capra-Team. Als Vorspeise ist zum Beispiel eingelegtes Gemüse im Angebot und die klassische Bruschetta schmücken fermentierte Tomaten.

Geschmacklich überzeugt am meisten die Pizza. Die Auswahl ist überschaubar, gute Klassiker und raffinierte Kreationen mit Fenchelsalami oder fermentierter Pflaume und Ziegenfrischkäse – Capra ist Italienisch für Ziege – machen die Entscheidung trotzdem nicht leicht. Es gibt vegane Varianten mit Cashewcreme oder eine saisonale Kürbis-Basis mit Schwarzkohl-Topping. Der Pizzarand ist außen kross und innen luftig und saftig. Das Herz der Pizza ist zart und dünn. So entsteht die perfekte Balance aus Teig und Belag. Inspiriert vom neapolitanischen Original, gibt es hier einen entscheidenden Unterschied in der Produktion: Es wird ausschließlich hauseigener Sauerteig, also natürlich fermentierter Teig genutzt. Dieser macht die Pizza nicht nur aromatischer, sondern auch bekömmlicher, so von der Brelie, die übrigens schon von den Weiße-Elster-Bieren und den Ahoi-Spätis bekannt sein könnte. Zum Nachtisch bietet sich die Olivenöl-Panna-Cotta an. Die vielfältige Getränkekarte rundet das Thema ab: mit Alkoholfreiem sowie ausgesuchten Bieren und Weinen – darunter auch mit Milchsäure vergorene Berliner Weiße und spontan vergorene Naturweine.

Capra, Birkenstr. 32, 04177, Mi–So 17–23 Uhr, 55 01 05 11, www.capra-leipzig.de, Sauerteigpizzen: 8,50–14 €

Titelfoto von Marcus Körzer


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