Bikini-Figur oder Gesundheit: Für eine kohlenhydratarme Ernährung oder gar für den Verzicht auf Kohlenhydrate mag es verschiedene Gründe geben. Manche erhoffen sich davon die Unterstützung ihrer Bemühungen um einen gestählten Körper, andere streichen sie vom Speiseplan, weil sie sich die Eindämmung von Entzündungen erhoffen und wieder andere vertragen kein Gluten, das im Saatkorn der meisten Getreide enthalten ist. Wer auf Kohlenhydrate verzichten möchte oder muss, hat aber trotzdem mal Lust auf einen schönen Teller Pasta aus Hartweizengrieß oder auf eine frische Pizza aus dem Ofen. Pizzateig besteht zu einem großen Teil aus Weizenmehl – also aus Kohlenhydraten. Unter an Low Carb Interessierten kursieren deshalb Rezepte für die Teigproduktion aus Blumenkohlraspeln. Die Arbeit mit den Blumenkohlraspeln – auch mit denen, die sich ungewollt in der Küche verteilen – spart sich, wer auf fertigen Blumenkohlteig zurückgreift.
Solch einen Teig stellt das Leipziger Unternehmen Caulito her – Caulito wie englisch cauliflower für Blumenkohl. Das Unternehmen von Fareena Qureshi hat eine vegane und eine vegetarische Variante des Pizzateigs im Angebot, außerdem Toasties genannte kleinere, ebenfalls runde Teigstücke, die auch entweder vegan oder vegetarisch zu haben sind. Die Teigfladen kommen ofen- bzw. pfannenfertig eingeschweißt in eine transparente Verpackung. Blumenkohl ist bekanntermaßen von sehr heller Farbe, weshalb die hellbraune Färbung der Teige fast schon erstaunt. Enthalten sind zwei Drittel Kohl, außerdem Käse, Eipulver, Leinsamenmehl, italienische Kräuter, Meersalz und Ascorbinsäure. Die Nährwerte des veganen Pizzabodens auf hundert Gramm: 183,5 Kilokalorien, 11 Gramm Fett, knapp 5 Gramm Ballaststoffe, 15 Gramm Eiweiß – und 2,4 Gramm Kohlenhydrate.
Beim Öffnen fällt der unerwartet starke würzige Geruch auf. Aber nicht unfair werden: Immerhin geht es hier ja eben nicht um Weizenmehlpizza, von der die Blumenkohlvariante logischerweise abweicht. Auf den Boden kommt eine dünne Schicht selbst produzierte Tomatensauce mit Olivenöl, Schalotten und Thymian, die nicht zu üppig mit Zwiebelringen, Streifen von roter Paprika und Champignonscheibchen belegt wird. Und Büffelmozzarella, aber nur ein wenig – Käse ist schließlich schon im Teig enthalten.
Das Ganze verschwindet gemäß Anleitung auf der Packung für acht bis zehn Minuten bei 180 Grad Celsius im Ofen und landet, als der Rand knusprig ist, auf dem Teller. Die Konsistenz des Pizzabodens im Mund ist weich und zu trocken, der nicht belegte Rand fällt geradezu keksig aus. Rein geschmacklich geht die Pizza in Ordnung, die starke Würzung, die der Geruch vermuten ließ, drängt sich nicht in den Vordergrund.
Die Pizzaböden sollen sich auch für Quiche, Lasagne oder Quesadilla einsetzen lassen, die Toasties für Tacos, Burger, Hotdogs und Pancakes. Zwei von ihnen werden auf je einer Seite zart gebuttert, mit Cheddar entsteht so in der Pfanne ein kross gebratenes Grilled-Cheese-Sandwich. Während der Zubereitung steigen angenehme Röstnoten auf, die sich bei Tisch in einem ebensolchen Röstgeschmack wiederfinden. Das passt zum zerlaufenen Cheddar. Leider fällt auch das Sandwich zu trocken aus. Somit konnten beide Varianten des Blumenkohlteigs nicht ganz überzeugen. Sicher ist jedoch: Sie sättigen für lange Zeit.
Stichwort Nachhaltigkeit: Die Folien-Verpackungen sind Qureshi zufolge zu hundert Prozent biologisch abbaubar, die Zutaten für den Teig sollen so kurze Wege wie möglich zurücklegen. Und ein Teil des Gewinns geht laut Website als Spende an gemeinnützige Projekte.
> www.caulito.com, zwei Pizzaböden (zwei Portionen) je 125 g: 7,99 €, sechs Toasties je 40 g: 7,99 €
Foto: Marcus Korzer