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Ausflug & Reise

Flanieren mit Drachen

Auf nach Apolda zu den Schötener Promenaden - hier sollen einst die Drachen gelebt haben

  Flanieren mit Drachen | Auf nach Apolda zu den Schötener Promenaden - hier sollen einst die Drachen gelebt haben  Foto: Adobe Stock

Einst lebte auf der Burg Apolda ein Graf mit seiner Tochter. Ein Ritter, der um die Tochterhand anhielt, sollte vor der Vermählung zwei in der Gegend hausende Drachen töten. Es endete 1:0 für die Lindwürmer. Aufgrund des Misserfolgs hatten andere keine Lust mehr, die Grafentochter zu freien. Der Waisenjunge und Knappe Veit wollte jedoch sein Glück versuchen. Das war groß: Ein Eremit schenkte ihm ein geweihtes Schwert und als er bei den Drachen eintraf, schliefen die beiden Schuppentiere gerade. Er machte sie zwei Köpfe kürzer und wurde auf der Siegesfeier zum Ritter geschlagen. – So besagt es die Legende. Vom Drachen gibt es viele Zeugnisse in Apolda, die man auf einem Spaziergang sehen kann. Besonderer Hingucker sind die Schötener Promenaden.

Das thüringische Apolda ist eigentlich als Glockenstadt bekannt. Mindestens hübsches Beiwerk sind die zahlreichen Lindwurmmotive, die in einem Radius von zweihundert Metern rund um den Markt vorzufinden sind. Vier davon schmücken den Brunnen auf dem Brauhof. Das Stadthaus zeigt einen Drachen, die Fassaden der Martinskirche und der Sparkasse ebenso.

Fünf Gehminuten südlich vom Markt liegen von Touristinnen und Touristen kaum beachtet die Schötener Promenaden. Benannt sind sie nach dem ehemals selbstständigen Bauerndorf Schöten, das seit 1996 der höchstgelegene Ortsteil von Apolda ist. Hier sollen die Drachen gelebt haben, so die Fama. Darauf weist ein Apfel mit Drachenkampf-Motiv am Ortseingang hin, auf dem aber eine Lanze, kein Schwert abgebildet ist. Bis hierhin muss man jedoch nicht laufen, um die Schönheit der Promenade zu erfahren.

Die parkähnliche Flanierstraße wurde im 19. Jahrhundert als Erholungsgebiet entlang eines Baches angelegt, um den Bürgern der Industriestadt Grün zu bieten. Naturbelassen ist der zwischen altem Mischwaldbestand entlangführende Weg heute. Es gibt einen Teich mit Natursteinbrunnen. Das Naherholungsgebiet mit zwei Kilometer Ausdehnung ist für Familien mit Kindern geeignet. Eine Tafel berichtet von der Drachensage. Zwei Holzskulpturen illustrieren sie: Der Knappe Veit mit gezücktem Schwert dient als Fotomotiv zum Anlehnen. Mit aufgerissenem Maul schlängelt sich ein großer Lindwurm über die Wiese. Allerdings ist er friedlich genug, so dass man sich auf ihm niederlassen kann. Die Kleinen können sogar auf ihm herumturnen.


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