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Stadtleben

Laut die Demokratie feiern

Das Bündnis Hand in Hand Leipzig ruft am Sonntag zur Großdemonstration auf

  Laut die Demokratie feiern | Das Bündnis Hand in Hand Leipzig ruft am Sonntag zur Großdemonstration auf  Foto: Hand in Hand Leipzig

»Wir wollen die Demokratie feiern und dabei laut sein«, sagt Irena Rudolph-Kokot, Sprecherin des Bündnis Hand in Hand Leipzig und Direktkandidatin der SPD bei der Landtagswahl im Leipziger Nordosten. Hand in Hand hat für Sonntag zu einer Großveranstaltung in der Stadt aufgerufen.

Ein Markt der Demokratie, ein Familienrave, das Sommerfest in der Galerie für Zeitgenössische Kunst und ein großer Aufzug um den Ring sind geplant. Unter dem Motto »Rechtsextremismus stoppen – Demokratie verteidigen« haben sich viele Akteure der Zivilgesellschaft zusammengeschlossen, um vor der Landtagswahl am 1. September gemeinsam dazu aufzurufen, keine rechtsextremen Parteien zu wählen. »Die Strategie der letzten elf Jahre hat nicht funktioniert«, resümiert Philipp Ruch auf der Pressekonferenz zur Veranstaltung. Ruch ist Leiter des Zentrums für politische Schönheit, einem Zusammenschluss von Aktionskünstlerinnen und -künstlern. Die Zivilgesellschaft habe sich zu lange nicht getraut, laut zu werden, um rechtsextremen Parteien nicht zu viel Aufmerksamkeit zu schenken. Aber nun müsse sie zeigen, dass die AfD und ähnliche Gruppierungen eben nicht für den Großteil der Gesellschaft sprächen. Dieser Großteil müsse auf Veranstaltungen wie denen am Sonntag laut und entschieden auftreten.

»Wir bekommen sicherlich niemanden zum Umdenken, dessen Weltbild schon gefestigt ist. Aber es ist wichtig, dass wir die vielen Nichtwähler und Erstwähler erreichen. Wir sind viele, die demokratisch wählen«, sagte Sebastian Viecenz, Geschäftsführer der Gewerkschaft Verdi im Bezirk Leipzig-Nordsachsen. Für Gewerkschaften werde die Arbeit in Gegenden zunehmend schwerer, in denen die AfD mehr politischen Handlungsspielraum erhält (siehe dazu auch August-kreuzer).

Ähnliches stellt auch Eva Brackelmann fest, die von ihrer Arbeit als Geschäftsführerin der Evangelischen Aktionsgemeinschaft für Familienfragen berichtet. »Bei vielen Familien liegen die Nerven blank. Dabei ist klar: vielfältige Familienstrukturen kann es nur in der Demokratie geben.«

Bereits vor der Kommunalwahl am 9. Juni hatte das Bündnis zur Großdemonstration in der Leipziger Innenstadt aufgerufen. Bei der Demo am 8. Juni sprachen die Veranstalter von rund 15.000 Teilnehmenden, Schätzungen von Beobachtenden lagen teilweise deutlich unter dieser Zahl. Damals trat die Schauspielerin Sandra Hüller als Rednerin auf. Für diesen Sonntag haben sich mit Redebeiträgen unter anderem die Autorin und Regisseurin Mo Asumang, Tareq Alaows von Pro Asyl und Burkhard Jung als Privatperson angekündigt.

Der Tag beginnt um 14 Uhr auf dem Augustusplatz und mit dem Sommerfest der GfZK. Um 16 Uhr startet der Aufzug um den Ring. Für 18 Uhr ist die Abschlusskundgebung geplant, der »Rave for Peace« im Johannapark geht bis 22 Uhr.


> Mehr Informationen zur Großdemonstration und dem genauen Ablaufplan gibt es hier.


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1 Kommentar(e)

Bunti 28.08.2024 | um 16:33 Uhr

Für die Vielfalt und für das Bunte - außer im demokratisch-parlamentarischen Spektrum natürlich... und in der Meinung bitte auch nur in die eine Richtung...ja bei Klima und Corona gibts bei unserer Demokratie keine Vielfalt. Aber ich sag mal Vielfalt....ist eben unsere Demokratie.