Als die Stars in Berlin über den roten Teppich schreiten, kommt die überraschende Nachricht aus Leipzig: Christoph Terhechte gibt die Leitung von Dok Leipzig vorzeitig ab – Anfang 2026 statt 2028. Leicht ist ihm die Entscheidung sicher nicht gefallen. Aber gesundheitlich sieht er sich der schwierigen Zukunft des ältesten Dokumentarfilmfestivals nicht mehr gewachsen.
Das Festival blickt unsicheren Zeiten entgegen. »Eigentlich sind wir paritätisch finanziert zwischen der Stadt Leipzig und dem Freistaat Sachsen«, sagt Terhechte. »Zuletzt hatte Leipzig erhöht, so dass wir jetzt mehr Geld von der Stadt bekommen als vom Freistaat. Die Ansage war ursprünglich, dass der Freistaat nachziehen würde. Inzwischen ist klar, dass wir dieses Geld nicht bekommen werden.« Man gehe von Haushaltskürzungen aus und rechne auch mit Kürzungen an anderen Stellen: »Wir wurden bisher etwa vom US-amerikanischen Konsulat gefördert – nicht mit einer gigantischen, aber doch relevanten Summe. Man kann sich ja vorstellen, was die inzwischen für Anweisungen kriegen aus Washington.« Es gehe an vielen Stellen runter, aber nirgendwo rauf, so Terhechte. Das heißt, das Dok konzentriert sich bei der diesjährigen Ausgabe auf den Kern. Es wird die Wettbewerbe geben, Hommagen und Meisterklassen. »Aber es gibt durchaus Programme, die wir gerne gemacht hätten, die wir jetzt erst mal auf Eis legen müssen.«
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