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Kultur

Ins Zwischenreich

Die Kinostarts der Woche

  Ins Zwischenreich | Die Kinostarts der Woche  Foto: Filmstill

Am 16. Januar ist David Lynch in andere Sphären gewandert und im April ist nun Lynch-Monat in den Leipziger Kinos. Los geht es mit dem kreuzer-Klassiker, Lynchs erstem Langfilm »Eraserhead« am 15.4. Die Kinobar zeigt fünf Filme des Meisters, während das Cineding am 26.4. Lynch Meisterstück »Mulholland Drive« mit »Gilda« von Charles Vidor koppelt und die beiden Filme in einen Dialog bringt.

15.4., Luru Kino in der Spinnerei, ab 17.4., Kinobar Prager Frühling, 26.4., Cineding


Parthenope – diesen Namen gaben die Schriftsteller der Antike einst einer der schönen Sirenen aus Homers »Odyssee«, deren verführerischer Gesang Seeleute regelmäßig ins Verderben lockte. Später wurde Neapel dichterisch so bezeichnet, wo die Sagengestalt irgendwann tot angespült wurde. Ob diese Namenswahl für ein Mädchen, das 1950 bei einer Wassergeburt vor der Stadt zur Welt kommt, allzu glücklich ist, sei dahingestellt. Der Titelheldin des neuen Films von Paolo Sorrentino schadet sie zumindest nicht, ist sie doch mit guten Genen gesegnet, die aus ihr 18 Jahre später eine ebenso intelligente wie attraktive junge Frau gemacht haben, der die Herzen nur so zufliegen, darunter die ihres älteren Bruders Raimondo und ihres Kindheitsfreunds Sandrino. Deren Zuneigung genießt Parthenope zwar, ihre Begierden erfüllt sie jedoch nie wirklich – bis zu jenem zunächst wundervollen gemeinsamen Sommer auf Capri, der jäh endet. Dieses erste Filmdrittel zieht optisch stilvollendet noch in den Bann. Doch das meiste, was danach kommt, zerfasert inhaltlich, vermag nur gelegentlich zu berühren und irgendwann können auch die prachtvollen Bilder samt Augenweide Celeste Dalla Porta nicht mehr darüber hinwegtäuschen, dass Sorrentino, 2014 für »La Grande Bellezza – Die große Schönheit« mit dem Oscar gekrönt, zu seinen Lieblingsthemen Schönheit, Vergänglichkeit und Liebe nur noch bedingt Spannendes zu sagen hat. PETER HOCH

»Parthenope«: ab 10.3., Passage-Kinos

 

Weitere Filmtermine der Woche

Stelios
GR 2024, R: Irene Bita, Zabela Chaviara, Yorgos Tsemberopoulos, D: Christos Mastoras, Klelia Renesi, Asimenia Voulioti, 132 min

Biopic über das bewegte Leben des in seiner griechischen Heimat immens erfolgreichen Sängers Stelios Kazantzidis.

Cineplex, 13.04. 17:15 (OmU)


Jazz / People
 D 2022, Dok, R: Sebastian Lautenbach

Doku aus Leipzig über drei Jazz-Musiker*innen und die Dynamiken und Entwicklungslinien der Jazzszene.

Kinobar Prager Frühling, 10.04. 20:00 (Jazzclub Leipzig, Premiere mit Gästen)


Colorful Stage! The Movie: A Miku Who Can't Sing
J 2025, R: Hiroyuki Hata, 105 min

Der Anime handelt von einer Teenagerin, die in einem Plattenladen einen ihr unbekannten Song des Superstars Hatsune Miku hört. Sie entdeckt, dass sie sich in einer Art Parallelwelt befindet, in der Miku nicht berühmt ist.

Cinestar, 13.04. 14:30 (OmU)


Bollwerk
D 2025, Dok, R: Jakob Wehner, 60 min

Doku über drei Aktivist*innen gegen Rechts und ihre schwierige Arbeit in der sächsischen Kleinstadt Wurzen.

UT Connewitz, 10.04. 20:00 (mit Regiegespräch)


Alle 28 Tage
D 2015, Dok, R: Ina Borrmann, 87 min

Regisseurin Ina Borrmann wollte eigentlich nie Kinder. Erst mit über 40 änderte sie ihre Meinung, was sie und ihren Partner vor verschiedene Probleme stellte, dokumentarisch in diesem Film festgehalten.

Zeitgeschichtliches Forum, 15.04. 19:00 (Wissenschaftskino mit Film und Gespräch)


Bazooka
IND 2025, R: Deeno Dennis, D: Mammootty, Gautham Menon, Shine Tom Chacko, 150 min

Cineplex, 13.04. 11:00 (OmeU)


Der Curie-Fall
BUL 2018, R: Andrey Hadjivasilev, D: Martin Paunov, Zornitsa Ivanova, Ivet Mitova, 50 min

Schaubühne Lindenfels, 11.04. 11:00 (Kino Fino – Erlebniskino mit Workshop, OmU)


Der geteilte Himmel
DDR 1964, R: Konrad Wolf, D: Eberhard Esche, Martin Flörchinger, Hans Hardt-Hardtloff, 114 min

Die Verfilmung von Christa Wolfs Roman lehnt sich formal an die französische Nouvelle Vague an und lief in der DDR zunächst sehr erfolgreich. Heute gilt der Film als eine der ambitioniertesten und zugleich kritischsten DEFA-Produktionen.

Passage-Kinos, 13.04. 11:30 (Literatur trifft Film, mit Einführung und Gespräch)


Der Mann, der nie im All war
D 2023, Dok, R: Tom Lemke, 94 min

Der Leipziger Regisseur Tom Lemke begleitet Tasilo aus Mittweida, der für die weltgrößte Sammlung von Raumfahrt-Objekten im Guinness-Buch der Rekorde steht.

Budde-Haus, 13.04. 16:00 (mit Regiegespräch, Sonntagsfilm um vier)


Eraserhead
USA 1977, R: David Lynch, D: Jack Nance, Charlotte Stewart, Allen Joseph, 89 min

Der Nobody Henry und seine Freundin Mary bekommen ein Kind. Das ist allerdings ein wahres Monstrum und lässt das Paar einen Albtraum erleben, aus dem es nur ein böses Erwachen geben kann.

Luru-Kino in der Spinnerei, 15.04. 19:00 (OmU, kreuzer-Klassiker mit einer Einführung von Lars Tunçay)


Mulholland Drive
USA 2001, D: Naomi Watts, Laura Elena Harring, Justin Theroux, 147 min

Ein typischer David-Lynch-Thriller: toll besetzt und gefilmt, hypnotisch, verschachtelt – und völlig rätselhaft bis zum Schluss.

Kinobar Prager Frühling, 13.04. 20:00 (In Memoriam David Lynch, OmU)


Faust: Eine deutsche Volkssage
D 1926, R: Friedrich Wilhelm Murnau, D: Gösta Ekman, Emil Jannings, Camilla Horn, 106 min

Goethes bedeutendstes Werk in Stummfilmform, inszeniert von »Nosferatu«-Regisseur Friedrich Wilhelm Murnau.

Westkreuz Plagwitz, 11.04. 20:30 (Tobias Rank am Blüthner Flügel)


Filmriss Filmquiz

Wie viele Cameos hatte Marvel-Meister Stan Lee? Wann wurde der erste Tonfilm uraufgeführt? Welche Horrorserie kommt auf die meisten mörderischen Auftritte? Die beliebte Rateshow rund ums Thema Film mit frischen Fragen, Filmausschnitten und Spielen und natürlich reichlich Preisen zu aktuellen Kinoproduktionen, präsentiert von André Thätz und kreuzer-Redakteur Lars Tunçay.

Moritzbastei, 16.04. 20:00


Gertrud oder Die Differenz
D 2022, Dok, R: Ute Richter, 75 min

Eine künstlerische Aneignung vergessener Geschichte: Dokumentarfilm über die Schule der Arbeit in Leipzig.

Kunstverein Leipzig, 12.04. 20:00 (im Rahmen der Ausstellung »Ute Richter: Prototyp 1928−33«)


Hüpfen, Fliegen, Träumen – Kurzfilmprogramm für Kinder

Schaubühne Lindenfels, 13.04. 14:00


Ja, Andrei Iwanowitsch
D 2018, Dok, R: Hannes Farlock

Andrei ist einer der letzten Überlebenden des Konzentrationslagers Buchenwald, und unter ihnen einer der wenigen, die geistig und körperlich noch mitten im Leben stehen.

Ost-Passage-Theater, 14.04. 19:00 (OmU)
Kinobar Prager Frühling, 15.04. 17:00 (mit Gästen, OmU)

 

Klandestin
D/B/F 2024, R: Angelina Maccarone, D: Lambert Wilson, Habib Adda, Barbara Sukowa

Der junge Marokkaner Malik träumt von einer besseren Zukunft in Europa. Der britische Künstler Richard schmuggelt ihn nach Deutschland, wo sich die Ereignisse schnell zuspitzen.

Passage-Kinos, 16.04. 20:00 (Premiere mit dem Filmteam)


Rapunzels Fluch 1+2
D 2020/23, R: David Brückner, D: Tabea Georgiamo, Davis Schulz, Sophie Swan, 163 min

Horrordoppel mit dem Leipziger Regisseur David Brückner (siehe kreuzer 12/24)

Luru-Kino in der Spinnerei, 16.04. 19:30 (Horror-Doppel mit Donis, in Anwesenheit des Regisseurs)


Possession
D/F 1981, R: Andrzej Zulawski, D: Isabelle Adjani, Sam Neill, Margit Carstensen, 122 min

Wiederaufführung eines Horrordramas von 1981: Ein Regierungsagent entwickelt nach der Trennung von seiner Frau eine Obsession für diese und erlebt dabei Unvorstellbares.

Luru-Kino in der Spinnerei, 13.04. 19:00 (OmU)


Neptune Frost
RWA/F/CAN/GB/USA 2021, R: Anisia Uzeyman, Saul Williams, D: Cheryl Isheja, Bertrand Ninteretse, Eliane Umuhire, 105 min

Diese afro-futuristische Vision, eine Mischung aus Science-Fiction-Parabel, punkigem Kostüm-Musical und einer exzentrischen Romanze mit queerem Twist, führt uns in den bergigen Dschungel von Ruanda, wo ein Hacker-Kollektiv versucht, ein autoritäres Regime zu stürzen.

Cinémathèque, 15.04. 19:30 (mit Einführung, OmU, Reihe »Viele Morgen«)


Sorbische Kurzfilme

Mehrere Kurzfilme sorbischer Filmemacher*innen.

Cinémathèque, 16.04. 19:30 (mit Regiegespräch, OV)


The Chosen – Das letzte Abendmahl
USA 2025, R: Dallas Jenkins, D: Jonathan Roumie, Shahar Isaac, Catherine Lidstone, 120 min

Cinestar, 10.04. 20:00, 12.04. 16:45


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