Seit September 2007 haben einige Kindergärten das Glück, sich in »Lauschgärten« verwandeln zu können. In ihnen gedeihen Geräusche der Stadt, der Natur, der Musik und der Stille. Und nebenbei lernen die kleinen Lauschgärtner etwas scheinbar Simples: das Zuhören.
Seit September 2007 haben einige Kindergärten das Glück, sich in »Lauschgärten« verwandeln zu können. In ihnen gedeihen Geräusche der Stadt, der Natur, der Musik und der Stille. Und nebenbei lernen die kleinen Lauschgärtner etwas scheinbar Simples: das Zuhören. Projektentwicklerin Anke Peters glaubt, dass Kita-Kinder das Zuhören (wieder) lernen müssen. Die mediale Reizüberflutung, der sie schutzlos ausgeliefert sind, nehme ihnen die Möglichkeit, wesentliche Geräusche wahrzunehmen, glaubt die 29-Jährige.
Dieser Meinung ist man auch beim Gewandhausorchester, welches das Projekt unterstützt. Die Gewandhausmusiker Eberhard Spree und Christoph Vietz rückten mit Kontrabass und Cello in den Kitas an und ließen ihre drei- bis sechsjährigen Zuhörer die Klangwelten ihrer Instrumente erkunden. »Selbst lärmende Rabauken hatten vor Staunen plötzlich nur noch offene Münder«, erzählt Medienpädagogin Peters. »Ich glaube, dieses Projekt hat den Kindern vermittelt, dass Zuhören sehr genussvoll sein kann.«
Im Februar endet das von der Landesmedienanstalt geförderte Projekt. »Ich bin aber sicher, dass der Lauschgarten auch weiterhin gedeihen wird«, ist Peters überzeugt, denn der Zuspruch von Kitas und Grundschulen sei enorm. Am Ende eines Projekttages lässt Anke Peters die Kinder ein Blatt Papier herumreichen. Kein Geräusch soll dabei entstehen. »Wisst ihr eigentlich, wie die Stille klingt?«, fragt sie. Hinterher erzählen die Lauschgärtner, was sie gehört haben. Das eigene Atmen, das Ticken der Wanduhr und die Vögel im Garten.