Zwei Wochen sind vergangen, seit der NPD-Abgeordnete Winfried Petzold in der Odermannstraße sein »Bürgerbüro« eröffnet hat. Das Gelände hinter einem hohen Stahlzaun und in unmittelbarer Nähe von Nachbarschaftsschule, Migrantenberatungsstelle und alternativer Kunst und Kultur ist Leipzigs erste offizielle Anflaufstelle für Nazis.
Zwei Wochen sind vergangen, seit der NPD-Abgeordnete Winfried Petzold in der Odermannstraße sein »Bürgerbüro« eröffnet hat. Das Gelände hinter einem hohen Stahlzaun und in unmittelbarer Nähe von Nachbarschaftsschule, Migrantenberatungsstelle und alternativer Kunst und Kultur ist Leipzigs erste offizielle Anflaufstelle für Nazis. Der in Mutzschen bei Grimma lebende Petzold scheint eine altbekannte Doppelstrategie zu fahren, indem er biedermännische »Bürgernähe« propagiert und gleichzeitig gewaltbereiten Neonazis uneinsehbares Terrain zur Verfügung stellt.
Nicht ohne Reaktion, denn Protest gegen das NPD-Büro konnte sich formieren und organisieren: Bereits vergangenen Samstag veranstaltete das Aktionsbündnis Ladenschluss eine Protestaktion auf dem Lindenauer Markt, für Freitag, den 5.12., hat die Bürgerinitiative Plagwitz/Lindenau am gleichen Ort eine Kundgebung geplant. Ein breites Bündnis wird sich präsentieren: darunter Cornelius Weiss (SPD), Alterspräsident des Sächsischen Landtags, und der »Prinz« Sebastian Krumbiegel.
Derweil forcieren die Nazis den Konflikt. Berichte über gewaltsame Übergriffe gegen Anwohner, Passanten und Protestierende mehren sich, Petzold schreibt sich Wende-Slogans auf seine braune Fahne und die Freien Kräfte marschieren. Gegen Ende der Ladenschluss-Kundgebung versammelten sich etwa achtzig Neonazis auf der Odermannstraße: »Geschaffene Freiräume verteidigen«, tönt bedrohlich der Nazi-Jargon.
Lindenau lässt sich davon nicht einschüchtern. LOFFT und das Theater der Jungen Welt öffnen am 22.1. Türen und Bühnen für ein kreatives Weiterplanen von Aktionen.