Die Nazis wollen mal wieder durch Leipzig marschieren. Unter dem Motto »Recht auf Zukunft« hat Tommy Naumann, Leiter der hiesigen JN-Ortsgruppe, NPD-Stadtratskandidat und Aktivist der Freien Kräfte für den 17. Oktober von 12-20 Uhr eine Demo im Leipziger Osten und Zentrum angemeldet.
Die Nazis wollen mal wieder durch Leipzig marschieren. Unter dem Motto »Recht auf Zukunft« hat Tommy Naumann, Leiter der hiesigen JN-Ortsgruppe, NPD-Stadtratskandidat und Aktivist der Freien Kräfte für den 17. Oktober von 12-20 Uhr eine Demo im Leipziger Osten und Zentrum angemeldet. Zu dem Aufmarsch rufen unter anderem auch die Nationalen Sozialisten Leipzig auf. (wie in der aktuellen Ausgabe des kreuzers berichtet). Die Anmelder rechnen offiziell zwar nur mit 500 bis 600 Teilnehmern, auf einschlägigen Internetseiten wird die Veranstaltung aber als Großdemo beworben.
Ein breites Bündnis aus Parteien, politischen Initiativen und Einzelpersonen ruft derweil dazu auf, den Aufmarsch mit friedlichen Mitteln zu verhindern. »Wir selbst sind verantwortlich für die Stadt und die Gesellschaft, in der wir leben«, heißt es in einem gemeinsamen Aufruf der Organisatoren. »Bei aller Unterschiedlichkeit unserer politischen Ansichten verbindet uns die Entschlossenheit, den erstarkenden Neonazi-Strukturen unsere Überzeugung, unseren Mut und Verstand, unsere Gemeinsamkeit und Vielfalt entgegen zu setzen«. Inzwischen haben sich fast 780 Organisationen und Einzelpersonen in die Unterstützerliste eingetragen, selbst kirchliche Einrichtungen sind darauf zu finden.
Mittlerweile rufen auf der Website des Bündnisses auch Oberbürgermeister Jung und alle Fraktionen des Stadtrates dazu auf, den Neonazis friedlich entgegenzutreten. Es sei an der Zeit, auf die Provokationen zu reagieren und »die Straße am Samstag nicht den Rechtsradikalen zu überlassen«.
Mit Kundgebungen, Kulturveranstaltungen und Straßenfesten, will das Bündnis möglichst viele Bürgerinnen und Bürger dazu bewegen, Gesicht zu zeigen, und an den erfolgreichen Widerstand gegen die Demonstrationen des Hamburger Neonazis Christian Worch anknüpfen. Der Tag wird für Groß und Klein bunt gestaltet; zum Beispiel mit Livemusik im Café Knicklicht, einer Ausstellung im Bürgerverein Volkmarsdorf, Märchen aus aller Welt im Bunten Laden und VoKü im Doppelplusgut.
»Bitte nehmen sie Platz« lautet das Motto der Gegenaktionen, und lässt darauf schließen, dass Sitzblockaden und andere Wege des gewaltlosen zivilen Ungehorsams durchaus zum Repertoire der Gegendemonstranten gehören. Los gehts ab zehn Uhr an verschiedenen Orten: Zum Beispiel an der Eisenbahnstraße, auf der Dresdner und der Wurzner Straße – um so breit wie möglich den Aufmarsch zu verhindern. Das genaue Programm findet sich hier.