Alles begann, wie so oft im Leben, bei einem Glas Wein. Die Musiktheaterregisseurin Anja-Christin Winkler sitzt mit der Sängerin Mareike Schellenberger in einer Leipziger Kneipe, sie reden und trinken, und zu fortgeschrittener Stunde erfahren sie von der jeweils anderen, dass sie sich beide vom selben Mann magisch angezogen fühlen: dem Komponisten und Musiker der Romantik Robert Schumann.
Alles begann, wie so oft im Leben, bei einem Glas Wein. Die Musiktheaterregisseurin Anja-Christin Winkler sitzt mit der Sängerin Mareike Schellenberger in einer Leipziger Kneipe, sie reden und trinken, und zu fortgeschrittener Stunde erfahren sie von der jeweils anderen, dass sie sich beide vom selben Mann magisch angezogen fühlen: dem Komponisten und Musiker der Romantik Robert Schumann.
Den gemeinsamen Plan, Schumanns »Dichterliebe« szenisch zu interpretieren, setzen die beiden Frauen schon ein Jahr später mit der Aufführung »HerzensNacht« in die Tat um, wenig später gründet Winkler zusammen mit der Kulturmanagerin Sophie Krell den Schumannverein »FlügelschlagV . 1840 schaute er aus seinem Fenster an der heutigen Goethestraße auf den Leipziger Schwanenteich und komponierte dort sein op. 24. Natürlich stellt man sich die Frage, ob es tatsächlich möglich ist, durch Musik die Zeit zu überwinden«, versucht Winkler ihre Leidenschaft für Schumann zu erklären.
Die Idee, am 12. September den 170. Hochzeitstag von Clara und Robert Schumann als Blütenmondfest zu gestalten, bringt Winkler und Krell mit Werner Schneider und Dajana Trapp von der »Notenspur-Initative« zusammen, die bereits individuelle Entdeckertouren entweder zu Fuß oder mit dem Rad entlang musikalisch bedeutender Orte in Leipzig entwickelt haben. Daher rührt auch der Einfall, die einzelnen Veranstaltungen des Schumannschen Hochzeitstages mit einer für die Besucher organisierten Radtour zu verbinden. Darüber hinaus stehen an diesem Tag neben ziehbaren Klangdroschken, mit denen man selbst ein Schumannstück abspielen kann, singende Kuckucksuhren und ein großes Familienfest in Mölkau auf dem Programm.
Der Blütenmondtag ist vermutlich erst der Anfang einer wunderbaren Freundschaft. Denn die vier umtriebigen Leipziger sind sich einig: »Uns interessiert das Historische nicht im musealen Sinne, sondern in der Auseinandersetzung mit der Gegenwart«. Auf weitere Projekte darf man gespannt sein!