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Roboter und Obstgene

Zum zweiten Mal informiert die Leipziger Lange Nacht der Wissenschaft über noch nie Gesehenes und Altbewährtes

  Roboter und Obstgene | Zum zweiten Mal informiert die Leipziger Lange Nacht der Wissenschaft über noch nie Gesehenes und Altbewährtes

»I hobs ned mi’m Redn!«, ließ man den stummen Roboter Wall-E noch vor zwei Jahren auf etlichen Plakatwänden verlauten, mit denen für den gleichnamigen, computeranimierten Film geworben wurde. Während er in der Zukunftsvision anstelle von Menschen die verlassene Erde von jeglichem Müll befreien sollte, war die schöne Olimpia aus E.T.A. Hoffmanns Werk »Der Sandmann« soweit perfektioniert, dass der Protagonist Nathaniel nicht mehr zwischen Mensch und Maschine unterscheiden konnte.

»I hobs ned mi’m Redn!«, ließ man den stummen Roboter Wall-E noch vor zwei Jahren auf etlichen Plakatwänden verlauten, mit denen für den gleichnamigen, computeranimierten Film geworben wurde. Während er in der Zukunftsvision anstelle von Menschen die verlassene Erde von jeglichem Müll befreien sollte, war die schöne Olimpia aus E.T.A. Hoffmanns Werk »Der Sandmann« soweit perfektioniert, dass der Protagonist Nathaniel nicht mehr zwischen Mensch und Maschine unterscheiden konnte.

Ob Roboter den Menschen irgendwann ersetzen und welchen Zweck diese Technisierung künftiger Lebensentwelten verfolgt, haben sich schon viele Denker, Literaten und auch Wissenschaftler gefragt. Auch wenn eine gültige Antwort noch nicht in Sicht ist, wird die Suche bei der Langen Nacht der Wissenschaft fortgesetzt, bei der Infoveranstaltung »Eigensinnige Roboter«.

Die Referenten Dr. Nihat Ay und Dr. Ralf Der erforschen am Max-Planck-Institut diese Materie anhand der neuesten Entwicklungen in der Lerntheorie. »Spielerisches Lernen ist extrem wichtig. Zum Beispiel Babys lernen ohne Zielrichtung und durch Spiel ihren Körper und die Umwelt kennen.« Ziel sei es nun, dieses Verhalten auf Roboter zu übertragen. »Wir konnten sogar schon beobachten, dass bei Robotern nach einem Anstoß des Systems freie Bewegungen und Verhaltensmuster entstanden sind.« Babys als Vorbilder für Roboter? Wird – und wenn ja wann – künstliche Intelligenz dann zum Abbild erwachsener Menschen? Ein zukunftsträchtiges Thema, was nicht nur die Technik, sondern auch gesellschaftliche Vorgänge hinterfragt.

Neben der Technisierung menschlicher Handlungen zieht sich das Thema Energie in diesem Jahr durch eine Vielzahl der Veranstaltungen der Wissenschaftsnacht. Im Körper, im Fernseher oder im Auto – Energie finden wir überall. Das wissenschaftliche Ereignis spiegelt diese Bandbreite energetischer Vorgänge und zeigt, in welchen Bereichen die Menschen Energie-Junkies (geworden) sind. Dabei reicht das Angebot von der Motivation »Energiesparer werden« bis hin zum sinnlichen »Akustik sehen und erleben«.

Über die Stadt verteilt werden den Lernwilligen Vortragsreihen und interaktive Infoveranstaltungen zu Themen wie Ernährung, Klima und Anatomie geboten. So will beispielsweise ein Professor über die »Gewinnung von Erbmaterial aus Obst und Gemüse« referieren, während man woanders von Biotonne bis Bioenergie Experte »In Sachen Umwelt« wird. Leipzig ist zum zweiten Mal Gastgeber der Wissenschaftsnacht und ruft Professoren, Mediziner und Forscher auf den Plan, um Heisenberg, Darwin und Co. gerecht zu werden.

In nächtlicher Kulisse empfangen unter anderem Uni, HTWK und BIOCITY alle diejenigen, die Einblicke in die Forschungsbereiche der Institute gewinnen wollen. Beim Feuerwerk des Theaters Titanick anlässlich seines 20. Jubiläums darf sich der nun wissende Besucher dann abschließend fragen, was uns der stumme Wall-E in der heutigen Welt mitteilen würde.


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