Am 26. April 1986 explodierte in der heutigen Ukraine der Block 4 des Kernkraftswerks Tschernobyl. Die nukleare Wolke, die nach offiziellen Angaben der damaligen Regierung in Ost-Berlin einen weiten Bogen um die DDR machte, verstrahlte weite Teile Europas. Das Leipziger Bündnis gegen Atomkraft ruft deshalb für den Dienstag um 18 Uhr zur Demonstration zum 25. Tschernobyl-Gedenktag auf dem Augustusplatz und dem Innenstadtring auf – auch ein Flashmob ist geplant.
Am 26. April 1986 explodierte in der heutigen Ukraine der Block 4 des Kernkraftswerks Tschernobyl. Die nukleare Wolke, die nach offiziellen Angaben der damaligen Regierung in Ost-Berlin einen weiten Bogen um die DDR machte, verstrahlte weite Teile Europas und viele der an die 100.000 Liquidatoren, die am Reaktor eingesetzt wurden, leiden unter den Folgen der Strahlung und sind bereits gestorben. Bundesweit rief daher die Anti-Atom-Bewegung zu Protesten am Ostermontag an verschiedenen Atomstandorten auf, darunter auch die vom Moratorium betroffenen Kraftwerke.
Doch das Leipziger Bündnis gegen Atomkraft hat andere Pläne. Statt nach Schacht Konrad oder dem Kraftwerk in Grafenrheinfeld zu fahren, machen sie ihr eigenes Ding. Die Organisatoren der Fukushima-Mahnwachen wollen am Jahrestag selbst, also am Dienstag, dem 26. April, eine Demonstration in Leipzig veranstalten.
Arbeitnehmerfreundlicher Beginn ist um 18:00 Uhr vor der Oper. »Offensichtlich reicht auch eine Katastrophe wie in Fukushima nicht aus, dass die Bundesregierung endlich umdenkt und Schluss macht mit der Atomkraft in Deutschland«, heißt es in dem Aufruf, der auch von verschiedenen Parteien und deren Jugendorganisationen unterstützt wird. Neben Tschernobyl geht es den Anti-Atom-Aktivisten vor allem um die Frage nach einer Zukunft ohne Atomenergie. »Wir verstehen uns als Teil der Bewegung, die für ein post-fossile Zukunft kämpft«, so Jürgen Kasek, Mitinitiator des Anti-Atom-Bündnis und Leipziger Sprecher der Bündnisgrünen. Das Thema Energiewende soll auch auf der Demonstration möglichst breit abgedeckt werden.
Außerdem versprechen die Initiatoren einen stimmungsvollen Auftakt. In einer kleinen Performance soll an die Ereignisse erinnert werden, zudem sind Zeitzeugen eingeladen, die über ihre Erlebnisse mit der Wolke berichten. Die Leipziger werden auch nicht allein bleiben, denn aus Dresden und Halle haben sich Aktive gemeldet, die bei der Demonstration dabei sein wollen. Auch ein Flashmob soll stattfinden.
Eine passende Anti-Atom-Demo-Fotogalerie haben wir hier zusammengestellt.
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