Er ist unser Mann im Eis. Dirk Peter ist Küchenchef der Antarktis-Station Neumayer III, 14 Monate lang lebt er umgeben von Schnee, Eis und Pinguinen. Was man da so macht, beschreibt er in seinem Blog. Heute: Das große Hallo.
»Antarktis, krass! Dann lass dich nicht von den Eisbären fressen und den Pinguinen fangen!« – Hmm, ja. »Und sag mal, ist das oben oder unten?« – Hmm, unten. »Da ist es ja immer dunkel und so, oder?« – Nein, nicht immer...
So oder so ähnlich begannen die meisten Dialoge mit Freunden oder Bekannten, die von meinem Plan erfuhren, für das Alfred-Wegener-Institut in der Antarktis zu arbeiten. Fast alle endeten mit der Bemerkung: Du bist doch irre! Nun, ich bin so genommen worden, wie ich bin: ärztlich gecheckt. Wenn da was dran sein sollte, dann soll es wohl so sein. Aber hier wird man nur kerngesund hergeschickt.
Nach dem das mit dem »unten« und »oben« meist schnell geklärt war – ist ja auch eine Frage der Perspektive –, mussten die häufig auftretenden Schwächen in Biologie diplomatischer geklärt werden. Meist aber kurz und schmerzlos: Pinguin – unten, Eisbär – oben. Aha! Also keine Gefahr, gefressen zu werden.
Aber selbst ich mit meiner Eins in Geo und meiner früheren Fähigkeit, sämtliche Hauptstädte der Welt hinausposaunen zu können, musste mich erst einmal schlau machen. Oft tauchten die Frage nach der Hauptstadt der Antarktis und ähnliche komisch anmutende Detailfragen auf. Diese konnte ich nicht immer beantworten oder fand keine Begründung für mein eigenes Halbwissen. Das alles sollte in vier Monaten Vorbereitungszeit am AWI geändert werden. Dazu später mehr.
Dieser Job ist kein alltäglicher – Koch in der Antarktis. In dieser Situation bin ich hier aber nicht allein und so soll es auch nicht nur um mich gehen. Wir, neun Leute, haben zusammen den Auftrag, für das Alfred-Wegener-Institut in Bremerhaven die deutsche Antarktisstation Neumayer III zu betreiben und dort wissenschaftlich zu arbeiten. Unsere Anwesenheit hier sehen wir zum Beispiel auch als einen Beitrag zum Verständnis aktuell dringlicher Fragen um das Weltklima. Es gibt viele Gründe, in einem Blog darzulegen, was wir auf Neumayer speziell tun und was der Mensch überhaupt in Antarktika derzeit so treibt.
Dieser Blog soll aktuell berichten, wie wir hier leben, was unsere Arbeit ist und wie diese vielleicht in unser aller Alltag eine kleine Rolle spielt. Ich werde oft aus der Sicht des Kochs berichten. Ich wünsche allen Lesern viel Spaß.