Nach dem aufgrund eines Fehlers annullierten ersten Wahlgang ist Skadi Jennicke (Die Linke) nun am Donnerstag im zweiten Anlauf zur neuen Leipziger Kulturbürgermeisterin gewählt worden.
Plötzlich ist die weitgehend geräuschlos verlaufene Neuwahl des Kulturbürgermeisters noch einmal kurz aufregend geworden: Weil Noch-Stadträtin Skadi Jennicke (Die Linke) irrtümlicherweise annahm, sie dürfe bei der Wahl in der Ratsversammlung Ende Mai für sich selbst stimmen, musste die Stimmabgabe nun am Donnerstag wiederholt werden. Die Wiederholung mag für manchen ärgerlich gewesen sein, letztlich veränderte sie das Ergebnis nicht: Jennicke, die beim ersten Urnengang eine klare Mehrheit von 41 Stimmen erreichte, wurde beim zweiten mal mit immer noch äußerst komfortablen 39 Stimmen vom Rat zur Nachfolgerin von Michael Faber (parteilos) ernannt.
Hinter den Kulissen zeichnet sich schon länger ab, dass Jennicke den Job und damit die Hoheit über die städtischen Orchester, Bühnen und Museen bekommt. Die Posten der Beigeordneten, wie die Fachbürgermeister auch genannt werden, werden in Leipzig in der Regel nach den Sitzverhältnissen im Stadtrat vergeben. Den Linken steht demnach neben dem Ressort für Ordnung,Sport und Umwelt noch ein zweites Dezernat zu. Schon Jennickes Vorgänger Michael Faber (parteilos) war deshalb auf Vorschlag der Linken ins Amt gekommen. Weil der für seine siebenjährige Amtszeit von niemandem gute Noten bekam (kreuzer 03/2016), entschied sich die Linke früh dagegen, ihn noch einmal zu nominieren, und stellte stattdessen mit Jennicke ihre kulturpolitische Sprecherin als Kandidatin auf.