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Sport

Kein Fußball den Faschisten

Kicken gegen Nazis, Schläger, Ideologen

  Kein Fußball den Faschisten | Kicken gegen Nazis, Schläger, Ideologen

Der Rote Stern Leipzig (RSL) fordert klare Kante gegen Faschisten, die am 11. Januar 2016 am Überfall auf Connewitz beteiligt waren. Dass einige von ihnen in gegnerischen Mannschaften auflaufen, will der RSL nicht mehr hinnehmen.

Wenn am Wochenende die erste, zweite und dritte Herrenfußballmannschaft vom Roten Stern Leipzig in ihren jeweiligen Ligen auswärts antreten, dann müssen sie dies zumindest nicht direkt gegen Männer tun, die am 11. Januar 2016 am Überfall auf Connewitz beteiligt waren. Über ein Jahr nach den Gewalttaten haben sich die Vereine geeinigt, dass die namentlich Bekannten nicht 90 Minuten aktiv auf dem Platz stehen. Diese Vereinbarungen resultierten aus Vorgesprächen mit den Verbänden und Vereinen, aber perspektivisch taugen sie kaum. Sie illustrieren vielmehr das schwierige Verhältnis zwischen den von Verbänden vorgetragenen Verlautbarungen gegen Diskriminierung und der im Freistaat agierenden Justiz.

So können und müssen zuerst einmal die kleinen Schritte helfen. Die Damen vom RSL traten bereits am 2. April gegen die Bornaer Frauenmannschaft an und zeigten gemeinsam ein klares »Love Football Hate Facism Jetzt erst recht!«-Statement.

In Vorbereitung auf das Auswärtsspiel der Ersten Samstag erklärte der Vorstandsvorsitzende des Bornaer SV 91 Ingo Dießner bereits am 31. März, dass es am Spieltag umfangreiche Veränderungen geben wird. Da die Begegnung als Sicherheitsspiel eingestuft wurde, bedeutet dies nicht nur höhere Eintrittsgelder, sondern auch erhebliche Kontrollen, Trennung der Fanlager sowie den Einsatz einer Security-Firma. »Nach Gründen für den Umstand, dass wir wieder ein Sicherheitsspiel haben, zu suchen, ist müßig«, erklärt er in einer Mitteilung. »Dies rührt aus der Vergangenheit her, aber auch aktuelle Geschehnisse tun ihr übriges dazu. Ich möchte hier keineswegs den Verein Roter Stern Leipzig oder die Idee und die Message, die der Verein vertritt, dafür verantwortlich machen. Nicht dadurch haben wir solche Auflagen. Dies hat andere Gründe.«

Ein klares Statement klingt anders, was vor allem den langsamen Mühlen der Justiz zu verdanken ist, so dass über ein Jahr nach dem Überfall keine Urteile gefällt wurden. Der RSL sieht den Freistaat in der Pflicht, diese Situation endlich zu ändern.


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