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Sport

Totes Schwein in Leutzsch

Aufregung vor dem Derby Chemie vs. Lok

  Totes Schwein in Leutzsch | Aufregung vor dem Derby Chemie vs. Lok

Zum Auftakt der Regionalliga am Samstag treffen Chemie und Lok aufeinander. Ein paar Tage vor dem Derby fand der Staatschutz ein totes Schwein mit Chemie-Fahne in Leutzsch. Zudem haben beide Mannschaften mit Spielerausfällen zu kämpfen.

Auf dem Gelände des verfallenen, alten Bahnhofs von Leutzsch, kurz vor dem grün-weißen Schriftzug, der den Weg in die Leutzscher Hölle zum Alfred-Kunze-Sportpark zeigt, liegt ein Sarg. Darin: Ein totes, geschmücktes Schwein. Geschmückt mit den Fahnen der BSG Chemie Leipzig und der Eintracht Frankfurt, die bekanntermaßen eine enge Fanfreundschaft verbindet. Was soll das? Wo kommt es her? Der Staatsschutz ermittelt. Der Anlass könnte das Derby der BSG Chemie Leipzig gegen den 1. FC Lokomotive Leipzig am Samstag in Leutzsch sein. Vor dem letzten Derby hingen grün-weiße Puppen von Autobahnbrücken herab. Auch damals ermittelte der Staatsschutz – allerdings ohne bisher Erfolge benennen zu können.

lokbild2Die Spannung in den Fangruppen steigt: Eine Woche vor dem Spiel posteten die Ultras von Chemie ein Motivationsvideo in Anspielung an die G20-Berichterstattungen und einen Blick in die Geschichte. Die Lokfans können sich zum Derby ein T-Shirt in ihrem Fanshop kaufen, auf dem in einfacher Bildsprache Selbstbewusstsein zelebriert wird (s. Foto). Bereits während des letzten Testspiels im Bruno-Plache-Stadion erschallten am letzten Sonntag lautstark die Sprechgesänge »Chemieschweine« und »Derbysieger«.

Vorbereitung bei Lok

Mit breiter Brust reist Lok nach Leutzsch, sagte Kapitän Markus Krug nach dem letzten Testspiel am Sonntag, das Lok gegen den englischen Zweitligisten Queens Park Rangers 3:2 gewann. Dabei wirkte nicht nur Krug nach zwei Trainingslagern in der Vorbereitung wesentlich verjüngt und schneller auf dem Platz. Mit dem Neuzugang Ryan Malone ist ein Mann für weite Einwürfe und Miroslav-Klose-Torsaltos gefunden. Nachdem Torhüter Julien Latendresse-Levesque zu Chemie wechselte, wurde Christopher Hanf am Sonntag als neuer Torwart verkündet, ausgebildet beim HFC kam er aus Neustrelitz und stellte sich bereits vor dem Regionalligaaufstieg bei Chemie vor.

Während Stürmer Ziane das Spiel von der Holztribüne verfolgte, bot sich der neue slowakische Torjäger Matúš Lorinčák an. Schnell und wendig fehlte ihm allerdings das Torglück. Der Torschütze beim Pokalspiel im letzten November Hiromu Watahiki musste nach 20 Minuten mit einem verdrehten Knie vom Platz.

Krug, der nach einer Fuß-Operation beim Pokalspiel noch zuschauen musste, fährt nach Leutzsch, um drei Punkte mitzunehmen. Alles andere zählt für ihn nicht.

Vorbereitung bei Chemie

»Hochinteressant« schätzt der Chemietrainer Dietmar Demuth das Auftaktspiel ein. Im Gegensatz zu Lok reiste Chemie nicht ins Trainingslager. Mit den derzeit sechs Neuzugängen ist der Kader von 18 Spielern noch etwas dünn bestückt. Demuth wünscht sich daher noch einen Stürmer, einen Mittelfeld- und einen Abwehrspieler. Fehlte in der vergangenen Oberligasaison kaum ein Spieler über eine längere Zeit, traf es in der Vorbereitung zwei.

Alexander Bury, der bereits im ersten Testspiel gegen den hessischen Oberligisten aus Lehnerz seine Torfreunde unter Beweis stellte, fällt für einige Monate aus. Tim Bunge verletzte sich im Training.

Beide fehlten daher auch beim letzten Testspiel gegen den ambitionierten Oberligaverein Tennis Borussia Berlin am Samstag. Chemie gewann das Spiel mit 2:1. Die zwei Neuzugänge Philipp Wendt und Max Hermann trafen, doch die Chancenverwertung sollte am Samstag wesentlich besser ausfallen.

Zudem lief mit Thiago Rockenbach da Silva auf der Berliner Seite ein alter Bekannter auf. Er trat hier schon einmal im April 2011 beim Pokalspiel FC Sachsen gegen RB Leipzig an. RB gewann damals vor einer Handvoll Fans.

Ausblick

Um die gewachsene Realität bei aller Euphorie nicht aus den Augen zu verlieren: Lok beendete die Saison 2010/11 auf dem 8. Platz der Oberliga und Chemie trat damals in der 1. Kreisklasse an. Heute bewegen sich beide Vereine auf Augenhöhe – wenn der Verkauf von Dauerkarten dafür mal herhalten kann. Bis heute vermelden Lok und Chemie jeweils kurz über 900 verkaufte Saisonkarten.


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