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Eissport exzellenter Art

Das Leipziger Eishockey-Team gewinnt Woche für Woche in Taucha, aber eine neue Spielstätte muss her. Ein Umzug in den Kohlrabizirkus würde den Icefighters viel mehr Publikum bringen, glauben die Macher des Klubs

  Eissport exzellenter Art | Das Leipziger Eishockey-Team gewinnt Woche für Woche in Taucha, aber eine neue Spielstätte muss her. Ein Umzug in den Kohlrabizirkus würde den Icefighters viel mehr Publikum bringen, glauben die Macher des Klubs

Freitag, 21 Uhr, im Gewerbegebiet, wo sich Möbelhaus und Kinderland gute Nacht sagen. 40 Minuten brauchte die Tram von Lindenau bis zum Haltepunkt Otto-Schmidt-Straße. Fühlte sich an wie Auswärtsspiel. Hier, im Niemandsland zwischen Autobahnkreuz und Taucha, müsste jetzt Ruhe sein, Feierabend, Leere. Doch aus einem weißen rechteckigen Zelt tönt stampfende Partymusik: »Geh mal Bier hol’n« gröhlen hunderte Leipziger begeistert mit.

Weitere Events müssten die Kasse der Betreibergesellschaft füllen: Konzerte, vielleicht Boxkämpfe, öffentliches Eislaufen sowieso. Mit einer solchen Spielstätte könne Eishockey in Leipzig ein ähnliches Potenzial erschließen wie die Zweitligisten Crimmitschau und Dresden, meint Krüll. Das bedeutet aktuell etwa 2.400 Zuschauer im Schnitt. »Wenn diese Steigerung nicht realistisch wäre, müssten wir das gar nicht machen.« Doch der neue Eigentümer des Hallenkomplexes muss von dem Konzept überzeugt werden, die Finanzierung ist ein Kraftakt. Krüll drängt: »Die Entscheidung muss noch in diesem Jahr fallen.« Als Weihnachtsgeschenk?

Am 22. und 26. Dezember treffen die Icefighters auf die Saale Bulls Halle, den Erzrivalen. Danach wissen alle, wohin die Reise geht. Auch sportlich: Im dritten Jahr unter Bandenchef Gerike soll Rang vier in der Nordliga erreicht werden. In diesem Fall würde Leipzig das Saisonfinale im März gegen Bayerns fünftbesten 
Vertreter mit einem Heimspiel beginnen und hoffentlich eine lange Play-off-Reise in den April antreten. Das wäre auch ein würdiger Abschied vom geliebten Asylzelt in Taucha, wo die fröhlichsten und wildesten Siegesfeiern der Liga stattfinden. – Noch mehr Bier hol’n? Ach, Mumpitz. Diese Eishockey-Männer sind gut angezogen, stilprägend, erfolgreich, sexy. Die muss sich niemand schön trinken.


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