anzeige
anzeige
Stadtleben

Not a Park, not yet a Wohnhaus

Der Leopoldpark könnte noch eine ganze Weile ungenutzt brachliegen

  Not a Park, not yet a Wohnhaus | Der Leopoldpark könnte noch eine ganze Weile ungenutzt brachliegen

Die Bäume und Hecken sind abgeholzt. Und nun? Seit der Connewitzer Leopoldpark im Februar für den Bau einer Wohnanlage vorbereitet wurde, ist dort nicht mehr viel passiert. Die Anwohner des Stadtteils hätten die Grünanlage also in diesem Sommer noch nutzen können. Und vielleicht auch noch darüber hinaus.

Laue Abende auf der Wiese, Mittagspausen unter schattigen Bäumen - der Sommer im Leopoldpark hätte so schön sein können. Doch stattdessen fristet die Grünanlage im Leipziger Stadtteil Connewitz seit neun Monaten ein äußerst trauriges Dasein. Und das könnte unter Umständen auch noch eine Weile so bleiben.

Mitte Februar wurden bis auf zwei Blutbuchen alle Bäume abgeholzt. Der kreuzer hatte über die von Protesten begleitete Rodung berichtet. Der beliebte Park sollte einer Wohnanlage mit vier Mehrfamilienhäusern weichen. Doch seit dem Kahlschlag am Anfang des Jahres ist nicht viel passiert. Noch immer liegt die Fläche brach, Vorbereitungen für einen Baubeginn sind nicht zu erkennen.

Eine kreuzer-Anfrage beim Stadtplanungsamt ergab, dass nach der Rodung im Februar ein Nachtrag zur Baugenehmigung bei der Stadt eingereicht wurde. Konkret geht es um diverse Grundrissänderungen und die Verlegung einer Tiefgarageneinfahrt an der Wolfgang-Heinze-Straße. Die Entscheidung über diesen Nachtrag dürfte einen Baustart weiter verzögern.

Wann genau über die nachträgliche Baugenehmigung entschieden wird, oder ob dies bereits passiert ist, wollte das Stadtplanungsamt mit Verweis auf Datenschutz nicht sagen. Generell habe ein Investor gegenüber der Stadt keine Rechtfertigungspflicht, wann ein Baustart erfolge. Auch über die Gründe für den verzögerten Baubeginn wolle man nicht spekulieren.

Rein rechtlich hat ein Bauherr nach erteilter Genehmigung drei Jahre Zeit, mit den Baumaßnahmen zu beginnen. Die geplanten Wohnhäuser im Carré Wolfang-Heinze- und Leopoldstraße wurden im Mai 2017 genehmigt. Im schlimmsten Fall könnte das Areal also auch in den beiden kommenden Jahren ungenutzt vor sich hin vegetieren. Vermutlich wäre dann eine erneute Abholzung nötig.


Kommentieren


0 Kommentar(e)