... und was sonst so Filmisches in der Stadt passiert.
»What a feeling!« – Das Sommerkino der Cinémathèque legt los und das wie immer mit einem Auftakt nach Maß: Am 22.6. gibt es »Flashdance« von Adrian Lyne zu sehen. Von der Popkultur der 80er geht es hinein in die 90er mit Jonah Hills wundervollem Regiedebüt »mid90s«. Es gibt Horror mit »Wir«, Musik mit »Gundermann« und am 30.6. lädt das 2cl in den »Ramen Shop« – wie immer im Original mit Untertiteln. Der Sommer kann kommen!> »2cl Sommerkino«: ab 22.6., Freisitz Conne Island> http://cinematheque-leipzig.de/index.php?seite=Start&reihe=536
Film der Woche: Fred Flarsky (Seth Rogen) ist ein Journalist mit Idealen. Er ist aber auch ein ziemlich haariger Nerd, ohne Geschmack für Garderobe – und arbeitslos. Als ein großer Medienkonzern die kleine Zeitung übernimmt, für die Fred schreibt, will er seinen Frust ausgerechnet bei einer Charity-Party in die Welt schreien. Dort ist auch die Staatssekretärin Charlotte Field (Charlize Theron), Freds Flamme vor vielen Jahren. Angeregt durch sein Streben, die Welt zu verbessern, fühlt Charlotte sich an ihre eigenen Ideale erinnert. Sie heuert ihn als Autor für ihren Präsidentschaftswahlkampf an und es dauert nicht lange, bis es zwischen den beiden funkt. Die Geschichte der Liebe einer Prinzessin zu einem einfachen Bauern ist wahrlich nicht neu. Wie Regisseur Jonathan Levine („50/50“) und sein Darsteller-Duo sie präsentieren, wirkt aber wunderbar erfrischend und sehr, sehr witzig. Ausführliche Kritik im aktuellen kreuzer.> »Long Shot«: ab 20.6., CineStar, Cineplex, Regina Palast
Anna Hartley ist gerade 18, als sie über Nacht zum Star wird. Ihre Tracks, die sie gemeinsam mit dem französischen DJ Feadz unter dem Namen Uffie bei MySapce hochgeladen hatte, gehen durch die Decke. »Pop the Glock« wird zum Hit, nachdem das Daft Punk-Label Ed Banger den Song herausbringt. Von hier an geht es nur noch aufwärts. Konzerte, Interviews, Aufnahmen mit Pharrell Williams, Drogen und Exzess. Bis sie irgendwann gegen die Wand fährt – einsteigt und weiter rast, bis zur nächsten Wand und der dahinter. Der Dokumentation ihres Aufstiegs und des schleichenden Zusammenbruchs zuzusehen, kommt einem solchen Autounfall gleich. Das Ende ist von Anfang an klar. Zu viele Vorbilder gibt es im Showbiz, die das 30. Lebensjahr nicht erblickt haben. Und doch schafft sie es, lebt zum Ende des Films offensichtlich glücklich mit ihren Kindern in Los Angeles. Sie hat sich aus dem Hamsterrad aus Album, Promo, Tour befreit und macht zwischenzeitlich auch wieder Musik. Der schmerzhaft offene Dokumentarfilm bleibt als Testament. Ausführliche Kritik im aktuellen kreuzer.> »Fuck Fame«: ab 20.6., Cinémathèque in der Nato
Carl Mørck (Nikolaj Lie Kaas) und sein Assistent Assad (Fares Fares) werden mit einem neuen Fall konfrontiert: In einem Appartement entdeckt man drei mumifizierte Leichen. Die Spur führt in eine Frauenklinik auf einer verlassenen Insel. Die vierte Adaption der Romanreihe von Jussi Adler-Olsen punktet erneut durch ihre düstere Atmosphäre und das ungewöhnliche Ermittlergespann. Auch wenn das Böse wie zuletzt bei »Erlösung« nicht ganz so charismatisch wirkt, bietet auch Teil vier spannende Unterhaltung.> »Verachtung«: ab 20.6., Schauburg
Was tun, wenn der eigene Sohn eine Ausgeburt der Hölle ist? Die Ausgangssituation von »Brightburn« ist faszinierend: Eines Nachts stürzt ein Raumschiff in den Wald unweit der Farm von Tory und Kyle Breyer (Elizabeth Banks und David Denman). An Bord: Ein Säugling. Die Gebete des kinderlosen Paares scheinen erhört worden zu sein und Brandon (Jackson A. Dunn) wächst glücklich heran. Bis er eines Tages beginnt, seltsame Kräfte zu entwickeln. Seine Eltern müssen der Tatsache ins Auge sehen, dass sie ihren Sohn nicht unter Kontrolle haben. »Brightburn« dreht das beliebte Prinzip der Superheldenfilme um und entwirft eine düstere Antithese. Wie wäre es, wenn mit großer Macht nicht auch gleich die nötige Verantwortung käme? Dabei entwickelt sich die kleine Produktion von David Yarovesky (»The Hive«) alsbald zum ausgewachsenen Horrorfilm und geizt nicht an Schockeffekten und Kunstblut. Mit knapp 90 Minuten wirkt sein Film allerdings eher wie der Auftakt einer Reihe, von der man gerne mehr gesehen hätte.> »Brightburn: Son of Darkness«: ab 20.6., CineStar, Cineplex, Regina Palast
Weitere Filmtermine der Woche
Die Mission der Lifeline Markus Weinberg dokumentiert die Arbeit der Mission Lifeline und die Schwierigkeiten, die mit der Seenotrettung Geflüchteter einhergehen. - am 20.6. anschl. Filmgespräch mit dem Regisseur Markus Weinberg, am 21.6. mit Co-Regisseurin Luise Baumgarten zum Welt-Flüchtlingstag>
20.6., 20 Uhr, 21.6., 17 Uhr, Kinobar Prager Frühling
Dracula Untold Prinz Vlad Tepes muss sein Volk gegen die Türken verteidigen und geht einen folgenschweren Blutspakt ein. - Moritzkino>
20.6., 20 Uhr, Moritzbastei
Meela - Erstes Afghanisches Kulturfestival Leipzig
Das erste Afghanische Kulturfestival Leipzig präsentiert Kurz- und Langspielfilme, die vom anhaltenden Konflikt in Afghanistan erzählen, von Flucht und Migration aus Afghanistan sowie innerhalb des Landes und Einblicke in das Alltagsleben der Protagonisten geben. Im Anschluss an die Vorführungen können Filmemacher, Gäste und Publikum miteinander ins Gespräch kommen.> 20.6.: Kurzfilmrolle mit »The Unknown«, »The Last President«, »Amir and Sara« mit Einführung und anschließendem Gespräch mit den Filmemachern Ghafar Faizyar, Jalal Hussaini und Jamil Jalla.> 19.–22.6., Schaubühne Lindenfels
Stell dir vor, du müsstest fliehen
Fiktives Fluchtszenario in Schweden. - mit Vorfilm zum Welt-Flüchtlingstag> 20.6., 18 Uhr, Kinobar Prager Frühling
Längster Tag - Kurze Filme
Die Preisträger des Deutschen Kurzfilmpreises 2018 zum längsten Tag des Jahres.> 21.6., 20.30 Uhr, Passage Kinos
Jüdische Woche
Menashe In der ultra-orthodoxen Gemeinschaft in Brooklyn kämpft ein Witwer um das Sorgerecht für seinen Sohn. Warmherziger Einblick in eine fremde Welt. - anschl. Publikumsgespräch im Rahmen der Jüdischen Woche> 23.6., 11.30 Uhr, Passage Kinos, 25.6., 19 Uhr, Cinémathèque in der Nato
Back to the Fatherland
Der Dokumentarfilm erzählt von jungen Menschen, die ihre Heimat verlassen, um andernorts ihr Glück zu versuchen. Eigentlich nichts Außergewöhnliches, aber sie stammen aus Israel und die Kamera begleitet sie nach Deutschland und Österreich, wo ihre Großeltern ermordet wurden. - anschl. Publikumsgespräch im Rahmen der Jüdischen Woche mit den Regisseurinnen Kat Rohrer und Gil Levanon
.> 24.6., 19 Uhr, Cinémathèque in der Nato
The Last Laugh
Die weltbesten Komödianten gehen der Frage nach, was lustig ist. - anschl. Publikumsgespräch im Rahmen der Jüdischen Woche> 26.6., 19 Uhr, Cinémathèque in der Nato
Das letzte Mahl
Am 30. Januar 1933, dem Tag von Adolf Hitlers Machtergreifung als Reichskanzler, kommt die wohlhabende und einflussreiche deutsch-jüdische Familie Glickstein zu einem gemeinsamen Abendessen in Berlin zusammen. Die aktuelle politische Lage ist natürlich Thema am Tisch, aber wie viele Menschen auf der ganzen Welt unterschätzen auch sie die Gefahr, die von den Nazis ausgeht. - im Rahmen der Jüdischen Woche>
24.6., 15, 17.30 Uhr, Cineplex
The Cakemaker
Thomas reist nach dem Tod seines israelischen Geliebten Oren von Berlin nach Tel Aviv. Dort will er mehr über den Verstorbenen erfahren, um den Verlust zu verarbeiten. Dazu lernt er Orens Frau kennen, die nichts vom Doppelleben ihres Mannes weiß. Sensibel inszeniertes Drama. - Off Europa: Mapping Israel> 25.6., 15, 17.30 Uhr, Cineplex
Norman
Norman Oppenheimer lebt einsam und allein in New York und träumt vom großen Erfolg. Immer wieder denkt er sich neue Finanzpläne aus, aus denen aber nie etwas wird. Mit seiner Penetranz verschreckt er die meisten Leute. Als er dem israelischen Politiker Micha Eshel ein teures Paar Schuhe schenkt, wendet sich das Blatt, denn nur wenige Jahre später wird dieser zum Premierminister ernannt - und erinnert sich an Normans großzügige Geste. Unterhaltsame Charakter- und Milieustudie im jüdisch-intellektuellen Mikrokosmos von New York. - Kinokränzchen im Rahmen der Jüdischen Woche>
26.6., 14.30 Uhr, Cineplex
Nie placz, kiedy odjade / Don't Cry, When I'm Gone Wanda Sieradzka überlebte das Ghetto und schrieb im Polen der Nachkriegszeit erfolgreiche Pophits. - im Rahmen der Jüdischen Woche> 25.6., 19 Uhr, Polnisches Institut (OmeU)
Przy Planty 7/9 / Bogdans Reise
Der letzte Pogrom an Juden auf europäischem Boden fand 1946 in der mittelpolnischen Stadt Kielce statt. Einfache Bürger töteten damals über 40 jüdische Mitbürger, die den Holocaust überlebt und gemeinsam in einem Haus Zuflucht gesucht hatten. Im kommunistischen Polen wurde das Massaker totgeschwiegen. Nach 1989 beginnt der polnische Journalist und Psychologe Bogdan Bialek offen über die Ereignisse von 1946 zu sprechen. Mit großem Engagement bringt er in jahrelanger Kleinarbeit die Einwohner seiner Heimatstadt dazu, sich ihrer Vergangenheit zu stellen. Über zehn Jahre lang folgt der Film Bielkes nicht immer geradlinigen Wegen durch Polen, Israel und die USA. - im Rahmen der Jüdischen Woche> 26.6., 20 Uhr, Polnisches Institut
Dotkniecie aniola / Die Berührung eines Engels
Ein Dokumentarfilm über den Auschwitz-Überlebenden Henryk Schonker. - im Rahmen der Jüdischen Woche>
27.6., 20 Uhr, Polnisches Institut
Julius Madritsch - Ein Gerechter unter den Völkern Zwischen 1940 und 1944 führte der Wiener Julius Madritsch Textilbetriebe im besetzten Polen (Kraków, Tarnów), in denen an die tausend Juden beschäftigt waren. - im Rahmen der Jüdischen Woche> 28.6., 20 Uhr, Polnisches Institut
The Royal Tenenbaums In der top-besetzten Tragikomödie kehrt ein gealterter Mann zurück zu seiner neurotischen Familie, mutmaßlich mit Krebs im Endstadium. Wunderbar skurriles Werk von Wes Anderson. - mit Einführung im Rahmen der Jüdischen Woche> 28.6., 19 Uhr, Cinémathèque in der Nato (OmU)
Angel Wagenstein: Art is a Weapon
Porträt des bulgarischen Künstlers, Autors und lebenslangen Revolutionärs Angel Wagenstein. - Anschließend Filmgespräch mit der Regisseurin Andrea Simon> 28.6., 19.30 Uhr, Cineding
Sterne
Ein in Bulgarien stationierter Wehrmachtsunteroffizier trifft 1943 auf eine griechische Jüdin, die nach Auschwitz deportiert werden soll. Zwischen den beiden entsteht eine leise, aber hoffnungslose Liebe. Poetischer Klassiker des DDR-Kinos und der erste Film, der mit dem 1959 eingeführten Großen Preis der Jury in Cannes prämiert wurde.- mit Einführung von Dr. Daniel Wildmann (Leo Baeck Institut London)> 25.6., 18 Uhr, Kinobar Prager Frühling (OmeU)
Stummfilmtage auf der Warze
Stummfilmkino mit Live-Begleitung> ab 23.6., 22 Uhr, Warze im Clara-Zetkin-Park> www.wanderkino.de
Tea with the Dames
Regisseur Roger Michell (»Notting Hill«) zu Gast bei den »Dames« Judi Dench, Maggie Smith, Joan Plowright und Eileen Atkins, die sich regelmäßig treffen, um über Gott und die Welt zu reden.> 23.6., 17 Uhr, Regina Palast
Rabazz Kinder- und Jugendfilmfest: 24.6.–5.7., Cineding> www.rabazz-filmfest.de
Detektiv Conan: Zero der Vollstrecker
Der 22. Film über den Super-Detektiv im Kinderkörper. - Anime Special25.6., 20 Uhr, Cineplex, Cinestar
Mapplethorpe
Ende der sechziger Jahre lebt College-Absolvent Robert Mapplethorpe mit der noch unbekannten, aber künftigen Punk-Rock-Sensation Patti Smith und wird zum Teil der Künstlerszene rund um das Chelsea-Hotel. - Queerblick> 26.6., 19.30 Uhr, Passage Kinos
What we left behind: Looking back at Star Treck: Deep Space Nine
Trekkies werden sich freuen: Ein Blick zurück auf die »Star Trek»-Serie »Deep Space Nine«. - Special>
26.6., 20 Uhr, Cineplex
Shorts Attack: Ruf der Wildnis
Raus in die Natur: Shorts Attack geht auf Safari, in den Wald, unter Wasser, auf Jagd und auf skurrile Reisemission. Es gibt Tierbegegnungen, Gespenster, Naturkreisläufe, Poesie und jede Menge Zwischenfälle in Fauna und Flora. 12 Filme in 80 Minuten.> 27.6., 20 Uhr, UT Connewitz
StonewallSpielfilm über die Ereignisse, die zu den Protesten der LGBT-Community in Stonewall 1969 führten. - anlässlich 50 Jahre Christopher Street Day (CSD) mit anschl. Gesprächsrunde> 28.6., 20 Uhr, Passage Kinos (OmU)
Das melancholische Mädchen
Susanne Heinrich lässt ihr melancholisches Mädchen durch eine skurrile Welt spazieren, die unserer nur allzu ähnlich ist. Ein absurdes Vergnügen. Am 26.6. in Anwesenheit der Regisseurin und Schriftstellerin Susanne Heinrich, ab 27.6. in der Cinémathèque in der Nato.> 26.6., 22 Uhr, Open-Air-Kino in der Spinnerei