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»Wir müssen nicht«

1. FC Lokomotive Leipzig startet mit klaren Statements in die Saisonvorbereitung

  »Wir müssen nicht« | 1. FC Lokomotive Leipzig startet mit klaren Statements in die Saisonvorbereitung

Im vergangenen Jahr gelang dem 1. FC Lok beim Testspiel gegen den FC Viktoria Köln ein 1:1. Mit dem neuen Trainer Pavel Dotschev gastiert Viktoria am Freitagabend wieder zum Testspiel in Probstheida.

Die vergangene Saison 2018/19 begann für den Regionalligisten Lok Leipzig zwar recht gut. »Angstgegner« Meuselwitz wurde am ersten Spieltag zu Hause besiegt. Am Ende der Saison erreichte Lok – wie bereits das Jahr zuvor – unter Profibedingungen Platz sechs der Regionalliga. Die Saisonziele waren eigentlich Platz fünf und der Sachsenpokal – beides wurde verfehlt. Das löste bei den Lok-Verantwortlichen aber keinen großen Unmut aus, denn sie handelten bereits zuvor.

Nach dem Sieg gegen Meuselwitz setzte es Niederlagen gegen Viktoria Berlin, Bischofswerda, den BFC, Auerbach und Halberstadt. Nach dem Spiel Ende September musste das Trainergespann Heiko Scholz und Rüdiger Hoppe gehen. Der Nachwuchskoordinator Björn Joppe übernahm als Teamchef und Rainer Lisiewicz als Cheftrainer.

»Wir müssen nicht«

Lok-Kapitän Robert Zickert, der sich selbst als Realist beschreibt, bemerkte zu Beginn der Saisonvorbereitung, dass Lok zwar ein Kandidat für den Aufstieg sei, trotzdem »müsse man nicht Meister werden.« Um die Vision des Vereins – Aufstieg in die Dritte Liga 2020 – zu erfüllen, reicht die Meisterschale allein aber nicht aus, denn am Saisonende würde dann auch noch die Relegation anstehen.

Aufsichtsratsvorsitzender Olaf Winkler formuliert es gegenüber dem kreuzer ähnlich. Von Aufstieg ist keine Silbe zu hören – stattdessen möchte Lok »oben mitspielen«, denn »müssen und Fußball passen nicht zusammen«. Niemand möchte sagen, dass »wir durchmarschieren«. Es geht eher darum, ordentlich in die neue Saison zu starten, eine gute Pokalrunde zu spielen, dass die Derbys gegen Regionalliga-Aufsteiger BSG Chemie problemlos verlaufen und sich der Verein weiterentwickelt. Winkler verweist auf die sanierte Trainingshalle wie auch den nagelneuen Kunstrasenplatz, der nächste Woche eingeweiht wird.

Zudem ergab die interne Auswertung der letzten Saison, dass Argumente wie »Es geht um nichts mehr« und »Die Luft ist raus«, als Siege nach der Pokalniederlage im Ligabetrieb ausblieben, nicht mehr zu hören sein sollen. Gefordert sind professionelle Einstellung und die Bereitschaft an die Leistungsgrenzen zu gehen.

Neue Perspektiven

Bereits vor der ersten öffentlichen Trainingseinheit am Dienstagabend vor ungefähr 50 Fans und den fünf bisherigen Neuzugängen wurde der neue Sportdirektor Wolfgang Wolf vorgestellt. Der 61-Jährige war zuletzt 2014/15 als Direktor für Profifußball beim 1. FC Nürnberg tätig. Praktischerweise spielt sein Sohn Patrick schon seit einem Jahr bei Lok, sodass für ihn nicht alles ganz neu sein sollte. Wolf wünscht sich für die Saison Harmonie und Spannung, denn die Mannschaft soll ihm zufolge bis zum letzten Spieltag um den Aufstieg mitspielen.

Das wird sich zeigen. Die Regionalliga-Saison startet am letzten Juliwochenende.


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