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Essen & Trinken

Benefatti

Das Rimini in Connewitz serviert bunte Tomaten und japanische Nudeln

  Benefatti | Das Rimini in Connewitz serviert bunte Tomaten und japanische Nudeln

Offene kulinarische Grenzen: Rimini ist seit Mai mitten in Connewitz. Die wechselnde Speisekarte des kleinen Lokals verweist zuweilen auf Italien, geht aber auch weit darüber hinaus.

»Denkst du an die Kerzen?«, fragt Marius seinen Kollegen hinter der Bar. Der legt gleich los, angesichts der einsetzenden Dämmerung die Tische mit anheimelndem Licht zu versorgen. Marius, der sich vom Kollegen mit »Chef« ansprechen lassen muss, ist hier für vieles zuständig: Bestellungen aufnehmen, Getränke rausbringen, auf das Klingelzeichen der Küche hören und dann die speisenden Gäste noch fragen, ob ihr Abendbrot recht ist. Heute trägt er ein schwarzes T-Shirt mit dem Aufdruck »Italo Disco«. Das passt nach Rimini, an diesen Strand mit Bettenburgen und Party, der nebenbei eine hübsche Altstadt voll antiker Kulturdenkmäler zu bieten hat und ab den sechziger Jahren für etwa zweieinhalb Jahrzehnte zum bundesdeutschen Top-Urlaubsort wurde.

Rimini ist seit Mai in Connewitz und mehr als ein »Italo Disco«-Aufdruck und eine Palme in der Ecke. Die wechselnde Speisekarte des kleinen Lokals verweist durchaus auf Italien: Maccheroncini alla Arrabiata etwa, Burrata mit Ochsenherztomaten und Röstbrot oder ein Panino mit Mozzarella, Scamorza und Pesto aus getrockneten Tomaten und Walnüssen stehen darauf. Mit Ramen, japanischen Nudelsuppen, oder Börek mit Schafskäse und Weinblättern geht sie weit darüber hinaus. Die Gyoza sind mit Gemüse oder Shrimps gefüllt, kommen knusprig-fluffig ausgebacken an den Tisch und lassen sich in Mayonnaise von angenehmer Schärfe tunken. Die Malfatti müssten eigentlich Benefatti heißen: Die Spinat-Knödel in Salbeibutter haben die richtige Konsistenz und geschmackliche Tiefe, sie begleitet ein üppiger Tomatensalat verschiedener Sorten – alle selbst geerntet. Dazu empfehlen sich sardisches Birra Ichnusa oder Peroni. Den Rest erledigt, was Zapfhahn, Kühlschrank und Keller im Pivo nebenan hergeben, und die sind bekanntlich gut gepflegt. Wobei »nebenan« das falsche Wort ist: Die Grenze zwischen Rimini und Pivo ist so fließend wie die kulinarischen Grenzen der Nationalküchen.


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