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Essen & Trinken

Gans to go

Ein wertvoller Tipp zum gelungenen Gänsebratenmahl

  Gans to go | Ein wertvoller Tipp zum gelungenen Gänsebratenmahl

Kaum ein anderes Gericht wird so traditionell gegessen wie die Weihnachtsgans. Wie man sich die Stunden in der Küche sparen kann und zum Fest trotzdem vorzüglich speist, verrät kreuzer-Expertin für Essen und Trinken, Petra Mewes.

Man nehme eine Gans, reibe sie innen und außen mit Salz und Pfeffer ein, fülle sie mit Äpfeln sowie Beifuß und setze sie mit Wasser in einem Bräter im Herd an. Mehr braucht es eigentlich nicht, nur Zeit und Geduld – fürs Wenden und Begießen. Dann gerät der Braten aromatisch, innen schön saftig und außen schön knusprig. Kaum ein anderes Gericht wird so traditionell gegessen wie die Weihnachtgans. Vor allem im trauten Kreis zu Hause freut man sich, wenn der fertige Vogel heiß dampfend aufgetragen wird. Das einzige Problem dabei: Es muss sich jemand finden, der den Job macht und unter anderem immer wieder das austretende Fett abschöpft. Wer darin keine Übung hat, verteilt ebendieses schon mal in der ganzen Küche, die nach der langen Aktion inklusive Rotkohlkochen und Klößedrehen schon mal einem Schlachtfeld gleichen kann. Man kann das Ganze umgehen und einen Tisch im Restaurant reservieren, wobei es inzwischen schwer sein dürfte, in Leipzig noch freie Plätze für die Weihnachtstage zu bekommen.Was tun?

Gänse-Taxi

Vor Jahren schien das »Gänse-Taxi« der große Hit zu sein, mit dem einige Traditionslokale den fertigen Weihnachtsbraten samt Beilagen zu den Gästen nach Hause fuhren. Diesen Service haben nach Recherchen der Redaktion aber fast alle wieder abgeschafft. Es war wohl doch zu aufwendig oder zu wenig nachgefragt. Noch im Rennen ist der Meet-Beef-Partyservice in Böhlitz-Ehrenberg: Hier kann man seine (fast) fertig gebratene Weihnachtsgans oder -ente online bestellen, sofern man im Raum Leipzig feiert. Gans oder Ente werden zu 90 Prozent gebraten und müssen dann im eigenen Herd noch mal bei 200 °C für rund 30 (Gans) beziehungsweise 20 Minuten (Ente) nachgegart werden. Das Geflügel kommt laut Website aus Sachsen. Wahlweise gibts Klöße und Rotkohl dazu.

Auf den Weg macht sich auch der Cateringservice Leipzig: Wer hier Gänse-, Enten- oder Wildschweinbraten bestellt, sollte mindestens drei Tage vorher ein Onlineformular ausfüllen, damit der Festschmaus inklusive Sauce, Apfelrotkraut, Thüringer Klößen und einem Bratapfel für jeden pünktlich und, wie versprochen, »ofenfrisch, knusprig und heiß« auf dem Tisch steht.

Ein glänzender Braten

Als eines von wenigen Leipziger Restaurants bietet der Ratskeller im Hochleistungsofen gebrutzelte Gänse und Enten zum Mitnehmen an. Wer hier bestellt, holt sich an den beiden Weihnachtstagen zwischen 10 und 16 Uhr seinen Braten nach Hause – mit Klößen, Rotkohl, Sauce und Gänse-Consommé, aus der sich dann noch ein Süppchen bereiten lässt.

So viel sei gesagt: Die Autorin dieser Zeilen hat schon so einiges ausprobiert und sicher sind Profiköche mit Profigerät geübter als jemand, der sich nur einmal im Jahr dazu aufschwingt, eine Gans in die Röhre zu schieben. Aber wenn das Tier auf einem Bauernhof watschelnd aufwachsen durfte, Koch oder Köchin mit Gefühl und Freude die Brutzelei angehen und man den allenthalben üblichen Weihnachtswahnsinn ansonsten nicht mitmacht, ist das Glücksfühl am größten, wenn der glänzende Braten duftend aus dem Herd kommt. Denn es ist schon so: Holt man sich das gute Stück fertig ins Haus, geht auf dem Transportweg schon mal ein Teil der Knusprigkeit des eingepackten Fleisches verloren. Und warm gehaltene Klöße schmecken nun mal anders als jene frisch aus dem Topf. Was bleibt? Man nehme eine Gans, reibe sie innen und außen mit Salz und Pfeffer ein…

Dieser Text erschien zuerst im kreuzer 12/19.


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1 Kommentar(e)

Sigrun Luebke 22.12.2019 | um 22:50 Uhr

Ich wünsche den "Machern" vom "Kreuzer" Leipzig ein schönes Weihnachtsfest und einen fröhlichen Rutsch in ein gesundes und erfolgreiches Jahr 2020!