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»Wow, da kommt sogar einer aus Bitterfeld!«

Wave-Gotik-Treffen: Historiker Sascha Lange und Mitbegründer Sandro Standhaft im Interview

  »Wow, da kommt sogar einer aus Bitterfeld!« | Wave-Gotik-Treffen: Historiker Sascha Lange und Mitbegründer Sandro Standhaft im Interview

Am Pfingstwochenende findet traditionell das Wave-Gotik-Treffen in Leipzig statt. kreuzer hat mit Sascha Lange und Sandro Standhaft über die allererste Ausgabe 1992 und deren Vorgeschichte im Leipziger Underground der Achtziger gesprochen.

Chefredakteur Benjamin Heine im Gespräch mit Sascha Lange und Sandro Standhaft
Foto: Christiane Gundlach

Nein, wir wollen nicht über 30 Jahre Wave-Gotik-Treffen reden, sondern über dessen Anfänge und Ursprünge – den Weg hin zum »1. Wave-Gothic-Treffen«. Und das tun wir mit Sascha Lange und Sandro Standhaft – weil der eine dieser Tage das Buch »Our Darkness – Gruftis und Waver in der DDR« veröffentlicht und der andere Mitveranstalter der ersten beiden WGT war. Wir sitzen (wie die Leute auf dem Bild im Mai 1992) auf dem Hof des Conne Island unter der großen – ja, was eigentlich? Unter dem großen Baum halt. Hin und wieder kommt jemand mit einem Hund oder auf einem Skateboard vorbei, Mittwochvormittag, 30 Jahre danach am Originalschauplatz, mit Zeitzeugen. Ach ja, eins noch: Da sich beide gut kennen und Sascha Lange hin und wieder auch für den kreuzer schreibt, wäre Siezen albern gewesen.

kreuzer: Sandro, was, würdest du sagen, war das erste kleine Steinchen, das losrollte, um später zum WGT zu werden?

SANDRO STANDHAFT: Das The-Cure-Konzert am 4. August 1990 auf der Leipziger Festwiese – Wir hatten uns ziemlich lange, auch in der DDR schon, in dieser Szene bewegt, und dann ist die Grenze kaum offen und es kommt als Erstes The Cure! Was für ein Gemeinschaftserlebnis für die Szene, die damals auch noch ein bisschen anders war. Ach, dass ältere Leute immer von damals reden, als alles besser und authentischer war! Aber ich empfand es wirklich so. Jedenfalls waren da 10.000 Leute aus ganz Europa auf der Festwiese und wir haben nach dem Konzert bei Michael Brunner in der Küche [nicht mehr mit allen 10.000 Leuten, Anm. d. Red.] gesessen und gesagt: Wir müssen was machen. Wir waren so geflasht von der Atmosphäre, von dem Ganzen.

Ihr habt dann schnell erste Partys und Konzerte veranstaltet – wo eigentlich?

STANDHAFT: Erst in der Villa, inklusive Fascho-Überfällen –

SASCHA LANGE: … also in der alten Villa noch. In der Karl-Tauchnitz-Straße. Wenn du vom Neuen Rathaus Richtung Clarapark läufst, die letzte Villa vor der Villa Voss, wo sich jetzt dieser Zahnarzt diesen großen Klotz hingesetzt hat. Das war zu DDR-Zeiten die FDJ-Bezirksleitung oder so was und wurde dann relativ schnell zu einer Jugendvilla umfunktioniert mit Sozialarbeitern und so.

STANDHAFT: Genau dort hatte ich noch fünf, sechs Jahre vorher einen Fördervertrag als Musiker mit der FDJ unterschrieben – und jetzt haben wir den Keller schwarz gestrichen, um da aufzulegen. Für Konzerte war die Villa dann aber zu klein, also fing das im Herbst 91 hier im Conne Island an, wo wir dann ja auch das erste Treffen gemacht haben.

LANGE: Das Problem war – um hier mal reinzugrätschen –

… dafür bist du da, Sascha.

LANGE: Du musstest ja Anfang der Neunziger erst mal einen Laden finden, der sicher war. Damals wurden die ganzen Grufti-Clubs von Faschos überfallen, in Berlin und überhaupt überall im Osten. Das Conne Island war ja ein Melting Pot – hier haben sich die Hiphopper getroffen, die ersten Techno-Partys gab’s, Hardcore und Punk sowieso.

Wie sah es denn hier aus am 29. und 30. Mai 1992 zum ersten WGT?

LANGE: Das war damals übrigens noch nicht zu Pfingsten, sondern eine Woche davor.

STANDHAFT: Stimmt. Also, hier hinten das Café hat man damals bei Veranstaltungen als Backstage genutzt. Es war alles ziemlich schroff und unfertig, noch nicht so cool, auch die Gastronomie. Die Bühne war drinnen, gezeltet wurde einfach wild hinten im Connewitzer Holz.

LANGE: Es war unfassbar heiß, mit Waldbrandstufe, offenes Feuer war verboten, wurde aber natürlich trotzdem gemacht. Ich war damals nicht als Gast da, bin hier nur rumgerannt, weil es halt ein Wochenende war, an dem hier viele Leute waren. Da ist man halt hingegangen.

STANDHAFT: Es war im Endeffekt ein Freundeskreis, der alles organisiert hat. Wir haben alles selber gemacht, zum Beispiel das ganze Catering zu Hause bei Mutti. Ich dachte, es kommen 800 bis 1.000 Leute, aber es waren dann ja eher doppelt so viele. Eine übergeordnete Philosophie hatten wir nicht. Wir fanden die Musik toll, die Szene auch – nicht alles, aber wir wollten ein Gemeinschaftsgefühl schaffen. Man hatte einfach eine Idee und man hat nicht drüber nachgedacht, ob sich das rechnet, sondern es einfach gemacht. Wir haben das ganze erste und zweite WGT ohne jegliche Versicherung durchgezogen. Also, wenn hier jemandem irgendwas passiert wäre …

LANGE: Das war genau wie hier im Conne Island: Da sind 1991 ein paar Leute ins Rathaus gegangen, haben Konfetti geworfen und gesagt: So, wir gehen erst, wenn ihr uns das Conne Island überlasst. Das war halt diese Zeit. Man hat Freiräume erkannt und sie sich genommen.

STANDHAFT: Zu unseren Erwartungen gibt es die witzige Geschichte, dass mittags am ersten Veranstaltungstag ein Auto mit BT-Nummernschild runtergefahren kommt, mit so einem coolen Typen drin. Und wir denken: Wow, da kommt sogar einer aus Bitterfeld! Aber es war Bruno Kramm von der Band Das Ich, aus Bayreuth. Wir waren halt noch nicht so sicher mit den Nummernschildern. Also man hat sich schon über den Gast aus Bitterfeld gefreut.

Sascha, du spannst in deinem Buch den Bogen vom Post-Punk Ende der Siebziger im UK bis zum ersten WGT 1992. Warum?

LANGE: Dennis [Burmeister, mit dem Lange schon »Behind the Wall« über Depeche-Mode-Fans in der DDR schrieb, Anm. d. Red.] kam mit der spontanen Idee, ein Buch über das Leipzig-Konzert von The Cure 1990 zu machen, aber das allein reicht nicht für ein ganzes Buch, fand ich. Ab 1987 gab es in Ost und West Entwicklungen, die viel paralleler liefen, als man damals dachte. Hätte es die Bravo nicht gegeben, hätte es diese New-Wave-Grufti-Subkultur im Westen und im Osten nicht gegeben. Die haben ab 1986 immer mal über The Cure berichtet. Dann diese Foto-Love-Story »Ratte macht die Fliege« über so’n Grufti-Mädel aus München und und und. [Standhaft nickt und lacht] Diese visuellen Eindrücke, die hatten West und Ost gleichermaßen – im Osten etwas weniger, dafür aber intensiver. Weil, wenn du mal so eine eingeschmuggelte Bravo gehabt hast, hast du die natürlich aufgesogen – und wolltest genauso aussehen. Und natürlich auch die Musik aus der Zeit. Das war es, was uns bewogen hat, ein Buch über diese Jugendkultur zu schreiben. Und wir wollten nicht schlagartig mit dem Mauerfall aufhören, denn es passierten ja danach extrem interessante Dinge. Wir wollten aber auch nicht die Geschichte bis durch die ganzen Neunziger erzählen – weil ich persönlich mit dieser Szene nichts mehr zu tun hatte und weil sich da sehr viel veränderte. Man hatte in den achtziger Jahren einen anderen Bezug zu der Subkultur. Das heißt, wenn man sich einmal entschieden hatte: Ich bin The-Cure-, Depeche-Mode- oder Ärzte-Fan – das war meist so mit 15, 16 Jahren –, dann hat man sich die Klamotten besorgt, weil es unabdingbar war, allen zu zeigen: Ich gehöre dazu, ich bin das Mitglied der Band, das auf den Postern nicht zu sehen ist.

STANDHAFT: Ich bin anders als die anderen.

LANGE: Das hatte nicht mal eine politische Bedeutung, dass man sagen wollte: Ich bin anders als die DDR, sondern einfach: Ich bin anders als die ganzen Leute, die in der Disco zu CC Catch und Modern Talking tanzen. Ich höre halt tiefgründigere Musik und trage diese Klamotten, jeden Tag, in der Schule und auch bei Familienfeiern. 

Du hast von den parallelen Entwicklungen in Ost und West gesprochen. Nun schneiden sich Parallelen ja bekanntlich erst in der Unendlichkeit. Hätte es das erste WGT auch ohne den Mauerfall geben können?

LANGE: Das ist extrem spekulativ. Das The-Cure-Konzert wäre durchaus auch ohne möglich gewesen, da hatte die westdeutsche Konzertagentur schon zu DDR-Zeiten in Ostberlin angefragt. Aber das erste WGT ist schon extrem mit dieser Zeit des Umbruchs und deren impulsiver Kreativität verbunden. Natürlich, es gab in Ostberlin 88/89 Musikfestivals mit den Anderen Bands, aber dass eine Handvoll Leute sagt: Ey, wir laden hier ganz Deutschland zu ’nem Grufti-Treffen ein – das war nur in der Nachwendezeit möglich.

Was man zu Jubiläen immer fragen muss: Hättest du dir 1992 vorstellen können, dass wir 30 Jahre später über das Festival und noch dazu als größtes seiner Art sprechen würden? 

STANDHAFT: Da habe ich gar nicht drüber nachgedacht. Wir wollten das aber von Anfang an jährlich machen, es gab ja schon dieses regelmäßige Treffen in Köln, wo man sich aber nur präsentiert hat.

Und bei allem DIY und kleinen Anfang: Schon die erste Ausgabe lief also auch finanziell so, dass ihr nicht nur weitermachen wolltet, sondern auch konntet?

STANDHAFT: Das Problem war, dass wir vom Conne Island aus nur 8 Mark Eintritt pro Abend nehmen durften. Wir haben auch nichts von der Gastro gekriegt. Aber die Bands konnten wir ordentlich bezahlen und hatten auch keine großen Probleme im Nachgang – wenn ich mich recht erinnere.

Aber schon eine Woche nach dem ersten WGT, das diesbezüglich ruhig verlief, gab es einen Neonaziangriff auf ein Grufti-Konzert.

STANDHAFT: Bei Christian Death aus Amerika wollten die das Haus Leipzig stürmen. Wir mussten irgendwann die Türen schließen, damit die Neonazis nicht reinkamen – und da waren natürlich noch Leute draußen, die massiv verprügelt wurden. Es gab Verletzte.

LANGE: Es haben ja leider schon ein Dutzend Faschos gereicht, um in eine Gruppe von 100 Gruftis reinzugehen, weil die sich nicht gewehrt haben. Das Selbstbewusstsein der Faschos war ab 87 groß. Und die haben sich sehr schnell ausgebreitet. Den ersten großen Überfall, der auch im Buch erwähnt wird, gab es im September 87, auf der Kleinmesse in Leipzig, wo gezielt nach schwarz Gekleideten gesucht wurde. Ab da hattest du eigentlich immer mit Faschos zu tun.

STANDHAFT: Gerade in irgendwelchen Diskos – da bin ich eben früher weg, wenn mir jemand gesteckt hatte: Heute biste Mode. Da haben sich einige Leute was Bleibendes eingefangen – und sind dann eben davon abgerückt. Es gab aber auch den direkten Wechsel aus der Szene: Da waren die gerade noch schönsten Gruftis wenig später dann Faschos.

Genau das habe ich mich immer gefragt – wie es sein kann, dass eine Szene ursprünglich Feindbild von Neonazis ist und ein paar Jahre später mit ihnen anbandelt.

LANGE: Das würde ich auch heute einigen aus der schwarzen Szene vorhalten, diese nach rechts offenen Geschichten wie Neofolk. Es hat da einen Generationswechsel gegeben von Leuten, die die Szene in Ost- und Westdeutschland in den Achtzigern nicht erlebt haben und diese Problematik nicht kennen.

Das muss dann ja aber auch für beide Seiten gelten – der Neonazi, der euch grad noch gejagt hat, geht ja nicht fünf Jahre später auf euer Festival.

LANGE: Die Prügel-Faschos der Achtziger waren nicht unbedingt die beim Neofolk in den Neunzigern. Viele verstecken sich heute dahinter, dass die Bezüge zum NS oder zum Totalitarismus in der Szene ja ironisch gemeint seien, es nur um die Ästhetik gehe. Es gibt mittlerweile einige dicke Bücher, wo sich Leute aus der Szene mit diesen Sachen beschäftigen, aber irgendwie auch nicht zum Kern der Sache vordringen. Ab einem bestimmten Punkt wird das ja zum Stockholm-Syndrom, wenn man mit den Leuten, die einen früher verprügelt haben, auf Konzerten abhängt – oder zumindest mit deren Kumpels und Erben. Die schwarze Szene heute ist unglaublich vielschichtig, von Metal bis Schlager. Mit dieser Bandbreite, dieser »Toleranz« redet man sich manchmal aber auch gerne raus. Die Szene ist zwar einerseits sehr bunt, aber andererseits zum Großteil eher konservativ. Das Rebellische, das Subkultur mal in den Achtzigern ausgemacht hat, ist völlig verschwunden. Aber ich glaube, dass viele immer noch denken, wenn sie zu Pfingsten hier im Clarapark in viktorianischen Gewändern rumlaufen, dass sie anders sind als die anderen. Dabei sagt das einfach nur: Ich verkleide mich mal, und den Rest des Jahres arbeite ich bei der Kreissparkasse Gütersloh. Andererseits sage ich mir: Gerade in Ostdeutschland ist es total wichtig, dass es wenigstens ein Wochenende gibt, wo mal jeder sein kann, wie er sich fühlt. Denn für die Klamotten, in denen viele hier in Leipzig zu Pfingsten rumlaufen, gibt es in der ostdeutschen Provinz auch heute noch aufs Maul.

Wie siehst du das WGT und seine Institutionalisierung in der Stadt heute, Sandro?

STANDHAFT: Wie Sascha auch: als diskussionswürdigen Freiraum für Leute, so zu sein, wie man an vielen Orten nicht sein kann. Und es ist einfach eine Erfolgsgeschichte, bei allem Für und Wider. Es ist doch schön, wie die Stadt mittlerweile mitmacht.

Was hält das Ganze eigentlich zusammen, dass die im Reifrock und die mit Gasmaske und Nazi-Uniform sich auf demselben Festival heimisch fühlen?

STANDHAFT: Vielleicht einfach das Wave-Gotik-Treffen als solches, gerade in dieser Bandbreite. 
LANGE: Das ist ja das, was jede Subkultur ausmacht – erst mal nur das Selbstbekenntnis: »Ich gehöre dazu.« Oder wie Campino in den Achtzigern sagte: »Um Punk zu sein, reicht es zu sagen: Ich bin Punk.« Genauso ist es auch hier – du sagst einfach: »Ich gehöre zur schwarzen Szene.«

Ich würde es – grundsätzlich und hier ganz konkret – eher mit Sven Regener halten, bei dem es in »Herr Lehmann« doch ungefähr heißt: Es ist Kunst, wenn du sagst, dass es Kunst ist und dir das dann mindestens einer glaubt. Was ich damit sagen will: Es braucht ja schon noch diesen zweiten Schritt – dass die Szene auch sagt: »Ja, du gehörst dazu.«

LANGE: Das ist heute anders als damals. In den Achtzigern war die Szene unglaublich elitär und arrogant. Da irgendwo reinzukommen, ernst genommen zu werden, war übertrieben schwierig.

Hat es damals nicht gereicht, die »richtigen« Klamotten und Frisur zu haben?

LANGE: Das hatte viel mit Sympathie zu tun und auch mit Authentizität. Das war ein ganz wichtiger Punkt, dass man von anderen akzeptiert wird – nicht nur an dem einen Wochenende, sondern jeden Tag im Jahr. Heute sieht man beim viktorianischen Frühstück im Park viele Leute, die aufgrund ihres jetzigen Alters in den Achtzigern nicht in der Szene gewesen sein können, weil sie da schon erwachsen waren – und Erwachsene gab es nicht in dieser Szene. Die haben sich also nachträglich noch angeschlossen, weil sie es einmal im Jahr lustig finden.

Es sind also nicht nur neue Generationen dazugekommen, die das Festival haben wachsen lassen, sondern auch alte.

LANGE: Das ist eben das, wo wir wieder beim Fasching sind.

STANDHAFT: Diese Leute beanspruchen wahrscheinlich auch nicht, Teil der Szene zu sein, sondern wollen sich einfach in diesem Rahmen zeigen.

LANGE: Es gelten jedenfalls nicht mehr die »Gesetzmäßigkeiten« von Jugendkulturen, die es bis in die Neunziger gegeben hat. Beim WGT trifft sich ja nicht die Jugend, sondern eine Subkultur. Es ist vielleicht das Erfolgsrezept über die Jahrzehnte, dass es immer offener und unverbindlicher wurde, dass also letztlich jeder kommen kann. Und dann tauchen irgendwann diese Steampunk-Leute auf, und man fragt sich: Was haben die denn mit Joy Division zu tun?

Geht ihr denn dieses Jahr hin?

LANGE: Also, ich habe eine Lesung. Mit der Szene hatte ich ja schon 1992 nichts mehr zu tun. Ich war erst 2014 wieder da, weil Slowdive auf der Agra spielte. Es war schon komisch, weil diese Band genau die musikalische DNA von The Cure, Cocteau Twins und Joy Division hat, aber Anfang der Neunziger in Großbritannien für eine völlig andere Musikszene an den Start ging. Die haben quasi aus der schwarzen Szene Musik geschöpft, aber nicht für die schwarze Szene. Und die hat diese damals neueren melancholischen Bands nicht entdeckt. Das ist auch der Grund, warum ich dann irgendwann weggegangen bin: Ich bin der Musik treu geblieben, nicht der Szene.

STANDHAFT: Zum 25. WGT wurde ich eingeladen und habe mit Michael Brunner und alten Protagonisten der Szene aus den Anfangstagen gemeinsam aufgelegt, in einem Zirkuszelt in Belantis. Und ich war dann tatsächlich beim letzten Treffen wieder dabei, als Projektleiter der Heilandskirche, die Veranstaltungsort des WGT ist und gerade zum Stadtteilzentrum »Westkreuz« umgebaut wird. Aber dieses Jahr wird es leider nichts bei mir.

Letzte Frage: Geht ihr im Oktober zu The Cure?

LANGE: Ich komme extra einen Tag vorher aus dem Urlaub zurück.

STANDHAFT: Ich war beim letzten Konzert hier. Ich liebe das Licht, was die da auffahren, ich mag den Sound, es ist alles perfekt. Aber es ist einfach zu perfekt. Auch die Songs haben keine Ecken und Kanten mehr. Da immer nur hinzugehen, weil mir die alten Sachen gefallen, nee. So große Konzerte haben auch nichts mit Treffen zu tun – wo willste denn da rumstehen und quatschen?

INTERVIEW: BENJAMIN HEINE

TITELBILD: MALTE FREYMUTH


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