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Ausflug & Reise

Wo die Großtrappen »Kling Klang« singen

Wandertouren und Burgenromantik führen durch die Landschaften des Hohen Flämings

  Wo die Großtrappen »Kling Klang« singen | Wandertouren und Burgenromantik führen durch die Landschaften des Hohen Flämings

Der Ausgangspunkt für eine schöne Mehrtageswanderung mit garantiert wenigen Kontakten ist Bad Belzig. Von Leipzig fährt man in etwa anderthalb Stunden mit dem Zug in die Stadt bei Burg Eisenhardt, die zusammen mit Burg Rabenstein und Schloss Wiesenburg einen Eckpunkt des Burgendreiecks im Hohen Fläming bildet. Täglich verkehrt ab Bad Belzig der Burgenbus, mit dem sich diese jedenfalls teilweise mittelalterlichen Orte entdecken lassen. Die Burg Rabenstein aus dem 13. Jahrhundert ist von herrlichen Laubwäldern umgeben. Sie ist aus Granit erbaut und galt lange Zeit als uneinnehmbar. Dort können verschiedene Führungen, unter anderem mit musikalischer Untermalung, gebucht werden. Auch eine Falknerei ist auf der Burg ansässig. Schloss Wiesenburg im Stil der Neorenaissance ist zwar heute in privater Hand, Flanieren in der wunderschönen, öffentlichen Parkanlage geht trotzdem. Zu entdecken gibt es mehr als vierhundert Jahre alte Baumriesen und einen reichen Nadelholzbestand. Bad Belzigs markantes historisches Wahrzeichen ist die Burganlage Eisenhardt: Von deren Bergfried bietet sich ein schöner Ausblick über die Stadt – die pittoreske historische Altstadt liegt der Burg zu Füßen – und das Umland. Im spätgotischen Torhaus befindet sich heute das Heimatmuseum.

Die zahlreichen Wanderwege im Naturpark ermöglichen vielfältige Touren. Verschiedene Bedürfnisse lassen sich so individuell zusammenstellen, sei es die Vorliebe für eine Einkehr unterwegs, für Kultur oder der Wunsch nach Einsamkeit in der Natur. Tipps für Exkursionen in den Hohen Fläming hat das Naturparkzentrum im historischen Gebäude der Alten Brennerei im Ort Raben. Das Zentrum vermittelt außerdem Wissenswertes über die im Hohen Fläming lebenden Tierarten. So ist der sehr lärmempfindliche Schwarzstorch im Naturpark mit einem Brutpaar vertreten, seit 2009 gibt es eine stetig steigende Anzahl von Wölfen und sogar seltene Großtrappen fühlen sich in den Belziger Landschaftswiesen wieder heimisch.

Die Dreitageswanderung in dieser Kulturlandschaft bietet Erholung, Ruhe und ausgezeichnete Luft in stiller Waldeinsamkeit. Der Weg nach Baitz über Gräben und zurück nach Bad Belzig führt unter anderem entlang des internationalen Kunstwanderwegs. Dieser ist zwischen Bad Belzig und Wiesenburg angelegt und mit 28 Skulpturen ausgestattet. Die Wanderwege sind sehr gut markiert, sie führen durch abwechslungsreiches Terrain, das zum Teil recht hügelig, aber nicht schweißtreibend ist. Auf weichen, überwiegend sandigen Naturwegen geht es durch Wälder und Wiesenlandschaften. Auffallend sind die vielen Robinien, die in der Blüte ihren süßlichen Duft verströmen. Der Ort Baitz – die erste Station der Wanderung nach etwa zwanzig Kilometern – ist sehr klein, und es gibt dort keine Wirtschaft. Auf dem Reiterhof der Familie Peters bekommt man aber eine Ferienwohnung und ein Fahrrad für den Weg zur nächsten Ortschaft mit Gasthof. Mit den Einheimischen kommt man übrigens schnell ins Gespräch. Besonders, wenn es um die Band Keimzeit geht, die aus Lütte in der Nähe von Bad Belzig stammt.

Den Morgen läutet lautes Pferdewiehern ein. Hähne krähen, die Schwalben schnattern unentwegt. Ansonsten ist es sehr ruhig. Nach einem stattlichen Frühstück geht es weiter zur zweiten Station Gräben, knapp 25 Kilometer sind zu bewältigen, mit vielen schönen Ansichten. Unterwegs gibt es Ausflugslokale und eine Skurrilität: den Mittelpunkt der DDR. Auf dem Birkenhof in Gräben geht es sehr familiär zu. Zahlreiche Tiere leben auf dem liebevoll sanierten Bauernhof, der mehrere Ferienwohnungen bietet. Für Gäste wird gekocht und es stehen ebenfalls Fahrräder zur freien Verfügung, um zur Wirtschaft im Nachbarort zu gelangen. Direkt am Wald gelegen, ist auch dieses Dorf sehr idyllisch. Der Rückweg nach Bad Belzig beträgt etwa zwanzig Kilometer. Dort kann man es sich nach der körperlichen Ertüchtigung in der Steintherme gut gehen lassen.


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