Das Völki im Dunklen

Um für die kälteren Jahreszeiten gerüstet zu sein, falls es an Gas fehlt, hat die Stadt einen Stufenplan entwickelt, der sich an den Notfallplänen der Bundesrepublik und der EU-Kommission orientiert. Um den kommunalen Betrieb aufrechtzuerhalten, sollen 15 Prozent Energie gespart werden. »Ich beziehe dies nicht allein auf Gas, sondern auf alle fossilen Energieträger und auch den Strom«, erklärte Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) dazu auf einer Pressekonferenz am Mittwoch. »Ich habe angewiesen, dass einige dieser Maßnahmen, wie Effektbeleuchtungen, mobile Klimageräte und Warmwasserboiler abzuschalten, umgehend umgesetzt werden.« Wie in den Bereichen Kultur, den Schulen und Schwimmbädern verfahren wird, soll bis Ende August erarbeitet werden. Letztere müssen möglicherweise ihren Betrieb vorübergehend einstellen.

Ziel ist ein Bündel von kleinen Einzelmaßnahmen. So sollen Bürger zum selbständigen Energiesparen motiviert werden, Beleuchtungen von Sehenswürdigkeiten ausgeschaltet und auch Innenbeleuchtungen der Stadtverwaltung gedrosselt werden. Der Plan ist auf vier Stufen angelegt. Aktuell gilt die Stufe B, dabei wird unter anderem die Raumtemperatur in städtischen Gebäuden auf 19 Grad Celsius gesenkt und die Warmwasserversorgung zum Beispiel auf den dortigen Toiletten eingeschränkt. Möglich ist in einer nächsten Stufe die Stilllegung einzelner Objekte, die sich im freiwilligen Aufgabenbereich der Stadtverwaltung befinden, etwa Freizeit- und Sportstätten. Baubürgermeister Thomas Dienberg (Grüne) nannte als dringlichste Aufgabe, die kritischen Infrastrukturen wie Verkehr und medizinische Versorgung über den gesamten Winter hinweg zu sichern. Das den Plan begleitende Motto »Jede einzelne Maßnahme hilft« mag hilflos klingen, allerdings trifft es den Kern. Denn Energiesparen ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe – und geht darum alle an. Gewusst wie, spart Energie.