anzeige
anzeige
Ausflug & Reise

Bis zum Ende von Sachsen

Auf der Neiße fahren keine Frachter – es lässt sich dort also naturnah paddeln

  Bis zum Ende von Sachsen | Auf der Neiße fahren keine Frachter – es lässt sich dort also naturnah paddeln

Unser Ausflugstipp zum Sonntag: Tino Kittner vermietet unter dem Namen Neiße-Tours Raftingboote, mit denen sich verschiedene Touren auf dem deutsch-polnischen Grenzfluss fahren lassen.

Der Biber ist zurückgekehrt an die Ufer der Neiße. Überall sind Spuren des hier einst ausgerotteten Nagers zu entdecken – Dämme, Höhleneingänge, Bissstellen an Bäumen – »und bei Fahrten am Abend auch der Biber selbst«, sagt Tino Kittner. Er muss es wissen, denn der Unternehmer aus dem ostsächsischen Rothenburg arbeitet sozusagen auf dem Fluss. Er vermietet unter dem Namen Neiße-Tours siebzig Raftingboote mit Platz für insgesamt vierhundert Gäste. Sie können auf verschiedenen Abschnitten des deutsch-polnischen Grenzflusses Touren unternehmen. Südlichster Start ist in Deschka, einem Dorf in der Nähe von Görlitz. Ab zwei Personen sind Buchungen möglich. Meist sind die Ausflügler und Ausflüglerinnen nach einer Einweisung ohne Guide unterwegs. Nur bei Kindergruppen kommt jemand mit. Gefährlich sind die Bootstrips nicht: »Es fällt zwar fast jeden Tag jemand ins Wasser. Aber das ist nur einen Meter tief«, sagt Kittner. Kinder erhalten Schwimmwesten. Neben reinen Raftings bietet Neiße-Tours auch Kombinationen an, etwa mit Bogenschießen oder Fahrrad-Exkursionen.

Die Lage mit der Staatsgrenze im Fluss und viel Natur an den Ufern macht Reisen auf der Neiße zu etwas ganz Besonderem. »Hier liegt Mitteleuropas größtes Waldgebiet, vor allem auf der polnischen Seite. Das gibt es so anderswo nicht«, sagt Kittner. Kurz vor der Grenze zu Brandenburg führt die Route durch den 830 Hektar großen Muskauer Park und damit durch ein Unesco-Weltkulturerbe. »Am Ende von Sachsen«, so Kittner, ist Endstation für die Neiße-Tours-Boote. Wer weiter nördlich auf dem noch 254 Kilometer langen Fluss unterwegs sein möchte, kann sich bei Heiko Dahlitz von Lausitz-Kanu melden. Er bietet Fahrten auf Neiße und Spree an. In der Regel haben die Verleiher auch Übernachtungsmöglichkeiten. Übrigens: Wer Schlauchboot, Kajak oder Kanu besitzt, kann auf eigene Faust über den Fluss paddeln. Denn Frachtschiffe und große Ausflugsboote verkehren auf der Neiße nicht.

www.neisse-tours.de, www.lausitz-kanu.de

Foto: Neiße Tours


Kommentieren


0 Kommentar(e)