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Ausflug & Reise

Perle der Provinz – Ein Tag in Pirna

Das Tor zur sächsischen Schweiz

  Perle der Provinz – Ein Tag in Pirna | Das Tor zur sächsischen Schweiz

Pirna an der Elbe gilt als Tor zur Sächsischen Schweiz. Dass es kein Geheimtipp ist, verdankt es möglicherweise dem berühmten venezianischen Maler Canaletto. Als kurfürstlich-sächsischer Hofmaler nach Dresden berufen, erschuf er im Jahr 1753 faszinierend detailgetreue Stadtansichten von Pirna. In sehr ähnlicher Weise wie auf seinen Bildern findet man die Stadt heute vor. Die historischen Gebäude ziehen neugierige Besucherinnen und Besucher an. Eine breite Auswahl an Restaurants und Cafés hat sich auf die Zahl der Touristinnen und Touristen eingestellt. Am nahe der Innenstadt gelegenen Flussufer führt der Elberadweg entlang. Was die dort umherwatschelnden Wildgänse nicht zu stören scheint. Der ehemalige Steinladeplatz am Ufer, wo einst die schweren Sandsteine, also kostbares Baumaterial, gelagert und verschifft wurden, ist heute ein parkähnliches Areal mit vielen Sitzgelegenheiten und Kinderspielplätzen. Von hier aus hat man einen schönen Blick über die Elbe.

Drinnen: Hoch über der Stadt thront die Festung Sonnenstein. Erstmals 1269 urkundlich erwähnt, diente sie über die Jahrhunderte fast ausschließlich als Verteidigungsanlage. Über die im 19. Jahrhundert angelegten Terrassengärten lässt sich die Burg vom Altstadtzentrum aus in wenigen Minuten erklimmen. Ab 1940 wurde die Festung zur Tötungsanstalt: Über 13.700 Menschen mit psychischen Erkrankungen oder geistiger Behinderung wurden dort ermordet. Die Dauerausstellung zur Geschichte der ehemaligen Heil- und Pflegeanstalt Pirna-Sonnenstein im Dachgeschoss des Gedenkstättengebäudes klärt über die Euthanasie-Verbrechen auf. Überall in Pirna erinnern auch Stelen daran. Das Stadtmuseum liegt im Areal eines ehemaligen Dominikanerklosters. Seine Ausstellung ist dem Sandstein und der Stadtgeschichte gewidmet. Außerhalb der Innenstadt, in Pirna-Graupa, erinnern die Richard-Wagner-Stätten an den Komponisten und sein Schaffen. Als Wagner Kapellmeister am Königlichen Hoftheater in Dresden war, verbrachte er in Graupa die Sommermonate.

Draußen: Der Weg vom Pirnaer Bahnhof in die Altstadt führt durch die Gartenstraße mit prächtigen Villen im historischen Baustil. Hier begegnen sich Neobarock und deutsche Renaissance. Die Altstadt ist ein Sammelsurium von historischen Gebäuden verschiedener Epochen. Verlockend sind auch Ausflugsziele in der näheren Umgebung wie die Felsenbühne Rathen und der Barockgarten Großsedlitz. Mit historischen Schaufelraddampfern sind Fahrten auf der Elbe flussabwärts nach Dresden oder flussaufwärts in die Sächsische Schweiz möglich. Der 116 Kilometer lange Malerweg, ein Wanderweg im Elbsandsteingebirge, kreuzt den Ort ebenso wie der schon erwähnte Elberadweg.

Mit Kindern: Spielerisch vermitteln die sogenannten Pirnaer Geschichte(n)spielplätze historische Themen. Die in diesem Zusammenhang ins Straßenpflaster eingelassenen bunten Steine machen einen Stadtbummel auch für die Kleinen interessant. Am besten eignet sich die Entdeckung der historischen Altstadt mit dem Kinderstadtplan. Ein Tipp ist auch der Schatzsucher-Pfad, der an den Terrassengärten vorbei hinauf zum Schloss Sonnenstein führt. Für Abwechslung während der Stadtbesichtigung sorgen außerdem mehrere Spielplätze. An heißen Sommertagen erfrischt das Fontänenfeld im Friedenspark, ebenso das Freibad namens Geibeltbad mit seiner 50-Meter-Bahn. Aktivtouren mit Kanu, Schlauchboot oder Floß über die Elbe können gebucht werden. Etwa sechs Kilometer östlich von Pirna liegt das Feldbahnmuseum Herrenleite, das samstags geöffnet hat und nach Bedarf Fahrbetrieb anbietet.

Am Abend: Das Tom-Pauls-Theater befindet sich in einem 500 Jahre alten Baudenkmal. Zu erleben ist dort nicht nur ein vielfältiges Bühnenprogramm mit Komödien, Musik und Lesungen. Theatergäste haben außerdem die Möglichkeit, das Museum im Haus zu besichtigen, das eine Ausstellung zum Kirchenbaumeister Peter Ulrich zeigt. Ab dem Jahr 1502 erbaute dieser die spätgotische Hallenkirche St. Marien in Pirna. Nur zwei Straßenecken weiter organisiert die Kleinkunstbühne Q24 ein ebenso vielfältiges Programm mit Kabarett und Konzerten. Superheldenkino gibt es im Pirnaer Filmpalast.


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