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Stadtleben

Mehr Grün, weniger Asphalt

Leipzig plant die Umgestaltung städtischer Plätze

  Mehr Grün, weniger Asphalt | Leipzig plant die Umgestaltung städtischer Plätze  Foto: Martin Geisler

»Wir machen Ernst mit der Ankündigung, die Stadt den Menschen zurückzugeben«, verkündete Burkhard Jung bei einem Pressegespräch am Dienstag. Konkret bedeutet das in diesem Fall, dass in den nächsten Jahren 22 Plätze in Leipzig umgestalten werden sollen: Weniger Asphalt, mehr Aufenthaltsqualität, so sieht es das »Stadtplatzprogramm 2030+« vor. Drei Säulen bilden die Grundlage für die Umgestaltung: Klimaanpassung, Inklusion und Aufenthaltsqualität. Das bedeute in der Praxis Bäume, Wasserflächen, Barrierefreiheit und eine ansprechende Atmosphäre, wie Jung ausführte. Die Hitzekarte der Stadt Leipzig zeigt: Gerade dort, wo sich viele Fußgängerinnen und Fußgänger aufhalten, heizen sich die Straßen im Sommer extrem auf. Gleichzeitig sind zunehmende Starkregenfälle ein großes Problem. Die geplanten Maßnahmen sollen dafür sorgen, dass sich die Stadt wieder abkühlt. Flächen sollen entsiegelt werden, mehr Bäume und Sträucher gepflanzt werden.  Genauso wichtig sei laut Jung, dass die Plätze dazu einladen, zusammenzukommen und sich auszutauschen. »Menschen wollen Plätze beleben. Das wollen wir möglich machen.«

Die ersten fünf Plätze sollen bereits 2026 fertig sein: Das Salzgässchen in der Innenstadt, der Südplatz, der Eutritzscher Markt, der Platz am Rabet und der Plagwitzer Rathausplatz. Geplant sind mehr Sitzmöglichkeiten, Bäume und Spielanlagen. Doch nicht überall wird es so schnell gehen. Teilweise müssen Plätze komplett umgebaut werden, wie der Wilhelm-Leuschner-Platz oder dem Polygraphenplatz am Parkbogen Ost. Das werde mit Planung mindestens sechs Jahre dauern. Bei anderen Plätzen sind Teilumbauten angedacht, die mit weniger Planungsvorlauf und geringeren finanziellen Mitteln wesentlich schneller umgesetzt werden können. »Bürgerbeteiligung ist uns dabei extrem wichtig«, sagte Baubürgermeister Thomas Dienberg. Man müsse miteinander ins Gespräch kommen, um auszuloten, was gewünscht werde und was möglich sei. »Die Wünsche sind oft unglaublich klein. Hier mal eine Tischtennisplatte, da mal ein Fahrradständer«, ergänzt Oberbürgermeister Jung.

Finanziert werden soll das Programm auch aus dem Programm »Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren« des Bundesministeriums für Wohnen und Stadtentwicklung. Damit werden Städte und Gemeinden unterstützt, Innenstädte wieder zu beleben und zu kooperativen Orten weiterzuentwickeln. Der Leipziger Stadtrat muss im nächsten Jahr über die Umsetzung des Programms entscheiden.


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