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Stadtgeschichtliches Museum

  Stadtgeschichtliches Museum |   Foto: Christiane Gundlach

Stadtgeschichtliches Museum

stadtgeschichtliches-museum-leipzig.de

> Altes Rathaus

Markt 1, 04109 Leipzig

Di–So, Feiert. 10–18 Uhr

> Kindermuseum

Haus Böttchergäßchen 3, 04103 Leipzig

Di–So, Feiert. 10–18 Uhr

> Schillerhaus

Menckestr. 42, 04155 Leipzig

März: Di–So, Feiert. 10–16 Uhr

Apr.–Okt. Di–So, Feiert. 10–17 Uhr

Was gibt es zu sehen?

Das Stadtgeschichtliche Museum verfügt über eine Sammlung aus über 500.000 Objekten der Gebiete Alltagskultur, Kunst und Kunsthandwerk, Stadt- und Landesgeschichte, Musik- und Theatergeschichte, Numismatik, Militaria, Fotothek, Vor- und Frühgeschichte, Sportgeschichte

 

Funken und Freude

Das Schillerhaus in Gohlis kann sich rühmen, dem Namensgeber schön nahe zu kommen. Es ist das älteste erhaltene Bauernhaus im Stadtgebiet und ein Top-Originalschauplatz: Hier weilte der 25-jährige Musensohn im Sommer 1785, stiefelte ein Treppchen hinauf, stieß sich wohl die Rübe an Balken und niedrigen Türrahmen, zwängte den langen Leib in die enge Schlafkoje.

Er ist präsent als Büste, Ölgemälde und Selbstkarikatur. Keine Besucherin muss befürchten, dass ein Schiller-Double mit Freundschaftsanfragen in breitem Schwäbisch um die Ecke käme. Solche Gags hat die gediegene Stätte nicht nötig. Die Ausstellung »Götterfunken« erzählt von der Briefkultur im Zeitalter der Empfindsamkeit, feiert die in Gohlis (nirgendwo anders!) entstandene »Ode an die Freude« und berichtet von Schillers Geldsorgen (vgl. »Unser Schuldbuch sei vernichtet« in der Ode) bei der Ankunft in Leipzig. Der gewitzten Audio-Story lausche man im kühlen Kabuff, wo einst der Ofen stand. Ein Sonnenplatz im hübschen Garten rundet das nette Stündchen mit Schiller ab. 

 


»Wir sehen die Eintrittsfreiheit unserer Dauerausstellungen zunächst als starkes Signal der Teilhabe und Öffnung gegenüber breitesten Bevölkerungsschichten. Das unserem Museum anvertraute und in historischen Bauzeugen wie dem Alten Rathaus, Coffe Baum und Schillerhaus präsentierte dingliche Gedächtnis der Stadtgesellschaft wird damit frei und ohne kommerzielle Schwellen zugänglich.

Wir erwarten uns von diesem entschlossenen Niederreißen der Bezahlhürde eine Steigerung der Besucherzahlen und zugleich einen veränderten Status unserer Museen, die ganz im Sinne des Stadtratsbeschlusses zu ›dritten Orten‹ der Begegnung, des generations- und schichtenübergreifenden Dialogs, der Demokratiebildung sowie der Auseinandersetzung mit der Geschichte, Gegenwart und Zukunft unserer Stadtgesellschaft werden sollen. Wenn es damit gelingt, diese wunderbaren und dabei oft noch viel zu wenig bekannten Räume und Sammlungen zum selbstverständlichen Teil des Lebensalltags von immer mehr Menschen zu machen, die dann auch einfach mal in der Mittags- oder Vorlesungspause hineinschauen, im Garten des Schillerhauses durchatmen oder sich mit Freunden auf einen Schwatz vor dem Porträt Augusts des Starken oder Clara Schumanns verabreden können, dann wäre tatsächlich eine Menge gewonnen.«

– Anselm Hartinger, Museumsdirektor


Geschichte des Hauses


1867

Gründung des Vereins für die Geschichte Leipzig zur Erforschung der Stadtgeschichte, Erhaltung von Denkmälern und Anbringen von Gedenktafeln
 

1885/86

Der Leiter der Städtischen Bibliothek und des Archivs sowie Vorsitzende des Geschichtsvereins Gustav Wustmann fordert vom OBM Georgi »Errichtung eines Stadtgeschichtlichen Museums«
 

1906

Beschluss des Vereins, seine Sammlung an das neu zu gründende Stadtgeschichtliche Museum zu übergeben
 

1908

Die Stadtverwaltung macht das Alte Rathaus zum Museumsort: Zustimmung durch den Stadtrat am 17. März 1909; Umzug der Sammlungen des Vereins für die Geschichte Leipzig ins Alte Rathaus im selben Jahr; Eröffnung der Dauerausstellung im Hauptgeschoss mit den historischen Räumen am 11. Dezember 1911
 

1916

Eröffnung des Obergeschosses mit Völkerschlachtdiorama am 12. Juni
 

1943

Schwere Beschädigung am 4. Dezember – Wiederaufbau des Alten Rathauses 1946–51
 

1960

Vereinigung mit dem Museum für Geschichte der Arbeiterbewegung (im damaligen Georgi-Dimitroff-Museum, heute Bundesverwaltungsgericht), 1961 Zusammenschluss mit weiteren historischen Einrichtungen wie dem Völkerschlachtdenkmal, Schillerhaus, der Lenin- (Rosa-Luxemburg-Str.), der Iskra- (Russenstr.) und der Karl-Liebknecht-Gedenkstätte (Braustr.) zum Museum für Geschichte der Stadt Leipzig
 

1977

Eröffnung des Sportmuseums im Zentralstadion
 

1988–90

Schließung der Dauerausstellung im Alten Rathaus, 1990 Wiedereröffnung als Stadtgeschichtliches Museum
 

1991

Schließung von Iskra- und Lenin-Gedenkstätte sowie des Sportmuseums, ein Jahr später der Karl-Liebknecht-Gedenkstätte
 

2004

Eröffnung des Erweiterungsbaus im Böttchergäßchen mit über 400 Quadratmetern Sonderausstellungsfläche und dem Kindermuseum
 

2011

Eröffnung der 1.500 Quadratmeter großen Dauerausstellung »Moderne Zeiten« im Obergeschoss des Alten Rathause
 

2023

Eröffnung des Capa-Hauses und Wiedereröffnung des Schillerhauses
 

2024

Ende des Jahres geplante Neueröffnung des Museums zum Arabischen Coffe Baum, das 1993 von der Stadt gekauft, 1998 als Teil des SGM eröffnet und 2019 geschlossen wurde


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