Die Filmgalerie Westend in der Industriestraße bot Arthouse-Fans viele Jahre lang ein umfangreiches Archiv von Filmklassikern auf VHS-Kasssetten, DVDs und Blu-rays. Im Mai 2021 schloss Leipzigs letzte Videothek die Tore. Doch der unermessliche Schatz ging nicht verloren. Im vergangenen Jahr vermachte das Westend rund 10.000 Filme der Uni Leipzig. Seitdem stehen sie filminteressierten Stundentinnen und Studenten zur Verfügung. Mit der Westend Sneak bietet die Uni in Kooperation mit dem Deutsch-Amerikanischen Institut Sachsen (DAIS) auch allen anderen einen Einblick ins Archiv. Im Rahmen des »American Film Showcase Programms des US State Departments« gibt es unter verschiedenen Themenkomplexen einmal im Monat einen Filmklassiker in der Biblioteca Albertina bei freiem Eintritt. Im Dezember begleiten wir eine mutige Frau, die den kriminellen Machenschaften der Dubliner Unterwelt viel zu nahe kommt. Der Film, der bis zur Aufführung geheim gehalten wird, »kondensiert die große gesellschaftliche Frage zum Einfluss journalistischer Recherche, zeigt aber auch das Ringen Einzelner um die Wahrheit und das Risiko von Enthüllungen«. Im Januar kommt ein Anti-Western (15.1.) zur Aufführung, im Februar steht die Reihe unter dem Motto »Youth Resistance« (5.2.). Vor dem Film gibt es eine wissenschaftliche Einführung. Beginn ist jeweils um 19 Uhr.
»Westend Sneak«: Bibliotheca Albertina, 04.12. 19:00 (mit Einführung, Teil III Investigative, Eintritt frei)
Film der Woche: Eigentlich will Jenny nur ein ganz normales Leben führen. Die junge Mutter, die mit ihrem Freund Bolle in einer Plattenbau-Wohnung lebt, ist wieder schwanger. In welchem Monat weiß sie nicht, jeder Arztbesuch ist durch ihre Drogensucht mit Vorwürfen und Scham behaftet. Und so versuchen Bolle und sie alleine klarzukommen. Ihr erstes Kind lebt nicht bei Jenny, und als ein Brief ankommt, dass sie bald ihre Haftstrafe in der JVA antreten muss, hat sie auch nicht viel Hoffnung für einen start mit dem nächsten. Erst als sie Hebamme Marla kennenlernt, weiß Jenny, dass es an ihr selbst liegt, die Prioritäten für ihr weiteres Leben zu setzen. In einem dokumentarisch anmutenden Stil begleitet der Film die Entwicklung seiner Figuren, mit der Kamera immer ganz nah bei ihnen, und schafft es auf beeindruckende Weise, sich von jeglichen Klischees und Erwartungshaltungen fern zu halten. Nicht zuletzt ist das dem großartigen Ensemble zu verdanken – allen voran Hauptdarstellerin Emma Nova, die Jenny zwischen Glitzer, lila Lidschatten und großen Flauschdecken nicht in die Kindlichkeit abrutschen lässt, sondern sie als Erwachsene ernst nimmt. Auch die Geburtsszene ist erfrischend nah an der Realität. Chiara Fleischhacker ist nicht nur Drehbuchautorin, »Vena« ist auch ihr Regiedebüt. Schon vor Kinostart ist sie dafür mehrfach ausgezeichnet worden – unter anderem mit dem First Steps Award. HANNE BIERMANN
»Vena«: ab 28.11., Passage-Kinos
In seinen Filmen macht der französische Regisseur Jacques Audiard keine Kompromisse. Immer wieder versucht er einen en Ansatz zu finden, inszenierte mit »Sisters Brothers« etwa einen englischsprachigen Western und porträtierte in »Deephan« die Lebensrealität einer Migrantenfamilie aus Sri Lanka. Seine kraftvolle Inszenierung zielt dabei voll auf die Emotionen der Zuschauenden ab. Mit Filmen wie »Ein Prophet« und »Der Geschmack von Rost und Knochen« gewann er die Herzen der Festivaljurys und die Goldene Palme in Cannes. Mit »Emilia Pérez« ging er nun ert ein Risiko ein und inszenierte seinen spanischsprachigen Film auf den Straßen von Mexiko und als große Oper.
Seine Heldin, die Anwältin Rita (Zoe Saldaña), hat sich frustriert der Realität ihrer Heimat untergeordnet. Die Kriminalität beherrscht das Leben in Mexiko. Wer einflussreich ist, wird freigesprochen, die Mittellosen leiden. Da tritt der gefürchtete Kartellboss Juan Del Monte (Karla Sofía Gascón) – besser bekannt als Manitas – auf sie zu. Er möchte sich aus seinem Geschäft zurückziehen und für immer verschwinden – und ein Leben als Frau leben, so, wie es schon immer seine Bestimmung gewesen sei.
Gleich zur Eröffnung werden Ritas Leben und ihre Frustration in Form einer schmissigen Song-and-Dance-Nummer dargeboten. Regisseur Audiard und sein Drehbuchautor Thomas Bidegain inszenieren ihre Geschichte konsequent als Musical. Zu Beginn ist das noch irritierend. Wenn aber das vernarbte, von Tattoos übersäte Gesicht Juan Del Montes mit den chromglänzenden Zähnen aus der Dunkelheit auftaucht und Rita mit heiserer Stimme seine Absicht und seine Bedingungen erklärt, wenn diese Stimme dann plötzlich zu singen beginnt und unter der rauen Schale des Gangsterbosses ein sensibles Wesen offenbart, dann sorgt das für eine Gänsehaut, die in den nachfolgenden zwei Stunden nicht mehr weicht.
Der Einsatz der Songs in der weiten, sich über viele Jahre erstreckenden Geschichte, ist organisch und dient dem inneren Monolog. Die Musik hat dabei vielleicht nicht das Ohrwurmpotential der Songs eines Lin-Manuel Miranda (»Encanto«). Jacques Audiards »Emilia Pérez« glänzt dafür mit einer grandiosen Inszenierung, einer mitreißenden Geschichte und fantastischen Darsteller*innen, aus denen neben Transfrau Karla Sofía Gascón und Popstar Selena Gomez, die Manitas Ehefrau überzeugend verkörpert, vor allem Hauptdarstellerin Zoe Saldaña heraussticht. Die US-Schauspielerin mit domenikanischen Wurzeln, kehrt hier nach Blockbusterreihen wie »Star Trek«, »Avatar« und »Fluch der Karibik« zu ihren Anfängen als Tänzerin zurück.
»Emilia Pérez«: ab 28.11., Cineplex, Kinobar Prager Frühling, Passage-Kinos, Schauburg, Regina-Palast
Vor rund zwanzig Jahren dokumentierte Bettina Blümner mit »Prinzessinnenbad« das Heranwachsen junger Mädchen, begleitete sie in den entscheidenden Jahren mit der Kamera beim Lieben und Leben und fing ihre Träume und Wünsche ein, um sie am Ende mit der Realität abzugleichen. Die aus Jordanien stammende Filmemacherin Rand Beiruty geht einen ähnlichen Weg. Allerdings begleitete sie mit der Kamera über drei Jahre hinweg sieben selbstbewusste junge Frauen mit Fluchterfahrung. Sie wachsen in Eberswalde zwischen zwei Kulturen auf und suchen ihren Platz in einer deutschen Gesellschaft, die ihnen wenig Raum bietet. Hier treffen die Träume und Wünsche auf die harte Realität in der ostdeutschen Provinz. Polizistin mit Migrationshintergrund? Keine Chance. Ärztin ohne Hochschulabschluss? Lieber in die Altenpflege, da fehlen Arbeitskräfte. Rand Beiruty begreift ihre Protagonistinnen als Mitwirkende. In kreativen Runden mit der Regisseurin und Sozialarbeiterinnen schreiben und spielen die Mädchen ihren Alltag durch. Dabei geht es um Rassismuserfahrungen und den Umgang mit Traditionen in der Familie. Mit genauem Blick und viel Verständnis zeigt der gut beobachtete Dokumentarfilm »Über uns von uns«, welches Potential in ihnen und in dem kulturellen Austausch steckt, wenn sich denn die Möglichkeit hierzu eröffnet. LARS TUNÇAY
»Über uns von uns«: ab 28.11., Luru-Kino in der Spinnerei
Berlin ist heute ein Schmelztiegel der Künstler aus aller Welt, die hier zu sich selbst finden und sich verwirklichen wollen. Das war auch schon Ende der 1970er Jahre der Fall, als der Essener Arbeitersohn Jürgen Baldiga (1959-1993) dort sein Eldorado fand. Erst in Berlin konnte er der Spießigkeit seines Elternhauses entgehen und zu seiner Homosexualität stehen. Er wollte auf jeden Fall auffallen, und damit war er seinerzeit in Berlin nicht der Einzige. Nachdem er zunächst als Stricher sein Geld verdiente, kam er rasch mit der Künstlerszene in Kontakt und wurde zur Muse des Malers Salomé. Danach entdeckte Baldiga sein eigenes Talent als Fotograf stimmungsvoller Schwarz-Weiß-Aufnahmen, in denen er sein persönliches Umfeld, die Subkultur der zweigeteilten Stadt, festhielt. Nach »Unter Männern – Schwul in der DDR« haben sich Markus Stein und der Leipziger Autor Ringo Rösener mit »Baldiga – Entsichertes Herz« ert der queeren deutschen Vergangenheit gewidmet. Dank umfangreicher Tagebuchaufzeichnungen Baldigas und dessen ungewöhnlicher Arbeiten lassen die beiden dessen Œuvre und Charakter eindrucksvoll wieder zum Leben erwachen. Ergänzt durch aktuelle Interviews von WeggefährtInnen und historischen Super-8- und Videoaufnahmen zeichnen sie dabei nicht nur ein spannendes, viel zu kurzes Künstlerleben nach, sondern rekonstruieren auch das queere Lebensgefühl jener Zeit. FRANK BRENNER
»Baldiga – Entsichertes Herz«: ab 28.11., Kinobar Prager Frühling, Passage-Kinos (am 1.12. ist derDrehbuchautor Dr. Ringo Rösener zu Gast)
Gabrielle (Léa Seydoux) lebt in einer Welt, in der Emotionen nahezu eliminiert wurden. Die herrschende Klasse hat sie für obsolet erklärt, mindern sie doch nur die Produktivität des Individuums. Doch Gabrielle plagt die Ahnung einer nahenden Katastrophe und um ihre Angstzustände zu kontrollieren, wird sie einer Reinigung unterzogen. Sie reist in ihre früheren Leben, um sich den Wurzeln ihrer Empfindungen zu stellen. Dabei trifft sie immer wieder auf Louis (George MacKay), zu dem sie sich seltsam hingezogen fühlt.
Der frankokanadische Autorenfilmer Bertrand Bonello („Nocturama“) hat eine außergewöhnliche Handschrift. Seine Filme regen zum Nachdenken an, über die Gesellschaft und die menschliche Natur. Bei „The Beast“ ist die Reflexion jedoch zu intellektuell geraten. Seine Reise zwischen den Zeiten, sein Chargieren mit den filmischen Ebenen, Stilmitteln und eben den Emotionen des Betrachters sind nur für ein sehr aufgeschlossenes Publikum zugänglich. Faszinierend bleibt sein Film und insbesondere das einnehmende Spiel von Hauptdarstellerin Léa Seydoux in jeder der 146 Minuten.
»The Beast«: 4.12. 20:15 Uhr, Passage-Kinos, 5./6.12. 20:45 Uhr, Cineding (alle OmU)
Kowloon Walled City – Die eingemauerte Stadt. Ein rechtsfreier Raum inmitten von Hongkong. Entstanden durch den Streit zwischen China und der Kolonialmacht England. Vor ihrem Abriss 1993 lebten hier mehr als 35.000 Menschen in winzigen Zellen auf einer Fläche von knapp drei Hektar – der am dichtesten besiedelte Ort der Welt. Beherrscht wurde das Viertel von den Triaden, der Rauschgifthandel florierte.
Hierhin verirrt sich in einer verregneten Nacht der mittellose Chan Lok-kwan. Auf der Flucht vor Gangsterboss Mr. Big und seinen Handlangern hat er sich einen Sack voll Heroin gegriffen und versucht ihn jetzt in dem Irrgarten zu Geld zu machen. Hier hat „Tornado“ das Sagen und der sieht es gar nicht gern, wenn auf seinen Straßen mit Drogen gehandelt wird. Doch er hat Mitleid mit ihm und bietet dem Triadenboss die Stirn.
Regisseur Soi Cheang (»Limbo«) nutzt die engen Gassen für schwindelerregende Stunts und blutige Kämpfe. Viele Bücher und Filme beschäftigen sich bereits mit der Walled City. Die Hochglanzproduktion »City of Darkness« war in Chinas Kinos ein Riesenerfolg. Aus dem gleichnamigen Roman von Yuyi schuf Andy Seto eine Graphic Novel. Beides diente als Vorlage für den Film. Daneben vor allem die Martial Arts-Filme des Hongkong-Kinos. Im Vergleich zur echten Walled City produziert die digital rekonstruierte Stadt mit ihren perfekt ausgeleuchteten Sets allerdings ein märchenhaft verklärtes Bild. Die Realität dort war deutlich grimmiger als es die unterhaltsame Popcorn-Action vermittelt.
»City of Darkness«: ab 28.11., Luru-Kino in der Spinnerei, Regina-Palast
Weitere Filmtermine der Woche
Almar – Der Ruf des Jakobsweges
Sascha Günther begleitet Menschen auf dem Pilgerpfad des Jakobswegs.
Kinobar Prager Frühling, 28.11. 17:00 (Premiere mit Regisseur)
Gimme Danger
USA 2016, Dok, R: Jim Jarmusch, 108 min
Dokumentarische Anekdoten über Iggy Pop und The Stooges.
Schaubühne Lindenfels, 29.11. 22:30 (OmU, The Independent Cinema of Jim Jarmusch)
Charlie und die Schokoladenfabrik
USA/GB 2005
Tim Burton-Verfilmung des gleichnamigen Kinderbuchklassikers von Roald Dahl.
Konsumzentrale / K.Spaces, 29.11. 20:00 (Adventskino Konsumzentrale)
Drei Haselnüsse für Aschenbrödel
CZ/D 1973, R: Václav Vorlíček, D: Libuše Šafránková, Pavel Trávnícek, Carola Braunbock, 75 min
Der Weihnachtsdauerbrenner auf der großen Leinwand.
Konsumzentrale / K.Spaces, 30.11. 17:00 (Adventskino Konsumzentrale)
Kevin − Allein zu Haus
USA 1990, R: Chris Columbus, D: Macaulay Culkin, Catherine O'Hara, Joe Pesci, 103 min
Der kleine Kevin muss an Weihnachten sein Elternhaus gegen zwei Einbrecher verteidigen.
Konsumzentrale / K.Spaces, 01.12. 15:00 (Adventskino Konsumzentrale)
Tatsächlich ... Liebe
GB/USA/F 2003, R: Richard Curtis, D: Bill Nighy, Hugh Grant, Emma Thompson, 135 min
Der britische Ensemblekomödienhit mit Top-Besetzung zum Fest der Liebe.
Konsumzentrale / K.Spaces, 30.11. 20:00 (Adventskino Konsumzentrale)
Verbotene Straße
MEX 1951, R: Emilio Fernandez
Das Milieudrama spielt im Umfeld eines Nachtclub in Mexiko-Stadt.
Luru-Kino in der Spinnerei, 01.12. 18:00 (Luru Archive)
Rembetiko
GR 1983, R: Costas Ferris, 110 min
Die Lebensgeschichte von Marika, die um 1920 herum in Smyrna geboren wird, dem heutigen Izmir, wo sie in den Kulturenkampf zwischen Griechen und Türken hineingerät.
Luru-Kino in der Spinnerei, 01.12. 20:00 (Luru Archive, OmU)
Listy do M. 6
PL 2024, R: Lukasz Jaworski, D: Piotr Adamczyk, Violetta Arlak, Mateusz Banasiuk
Sechster Teil der polnischen Weihnachtskomödienreihe.
Cineplex, 30.11. 17:15 (OmeU, Polnisches Kino)
Geliebte Köchin
F/B 2023, R: Trần Anh Hùng, D: Juliette Binoche, Benoît Magimel, Emmanuel Salinger, 145 min
Gourmetkoch Dodin und seine Köchin Eugénie leben seit vielen Jahren zusammen und pflegen ihre Leidenschaft fürs Kochen. Kulinarischer Filmgenuss, ausgezeichnet mit dem Regiepreis in Cannes.
Passage-Kinos, 01.12. 11:15 (Matinee Spezial zum 1. Advent)
Caligula – The Ultimate Cut
I/USA 1979/2023, R: Tinto Brass, Bob Guccione, Thomas Negovan, D: Malcolm McDowell, Helen Mirren, Peter O'Toole, 178 min
1980 kam mit »Caligula« ein vom Sexmagazin »Penthouse« aufwendig produziertes Historienepos über den berüchtigten römischen Kaiser in die Kinos. Anstelle des Regisseurs übernahm am Ende »Penthouse«-Gründer Bob Guccione den Schnitt und ließ Pornoszenen einfügen, ohne Wissen seiner Stars. Das Ergebnis war ein skandalträchtiges Desaster. Nun gibt es eine komplett e Fassung – ohne Porno und mit mehr Struktur, in denen Sets und Darstellerleistungen besser zur Geltung kommen.
Luru-Kino in der Spinnerei, 01.12. 11:00 (OmU)
A different man
USA 2024, R: Aaron Schimberg, D: Sebastian Stan, Renate Reinsve, Adam Pearson, 112 min
Der schüchterne Edward lebt mit einem entstellten Gesicht und blickt heimlich der schönen Nachbarin hinterher. Eine Operation macht ihn zum Schönling, sein Leben wird dadurch aber auch nicht weniger kompliziert.
Passage-Kinos, 02.12. 20:30 (Arthouse-Preview, OmU)
Roubaix, une lumière
F 2019, R: Arnaud Desplechin, D: Léa Seydoux, Sara Forestier, Roschdy Zem, 119 min
Ein Polizeichef in Nordfrankreich versucht, einen Fall zu lösen, in dem eine alte Frau brutal ermordet wurde. Der Film erzählt die Geschichte des auf wahren Begebenheiten beruhenden Kriminalfalls und zeichnet nebenbei in quasi dokumentarischem Stil das Porträt einer Stadt, die sich nie vom Kollaps ihrer einst so blühenden Textilindustrie erholt hat.
Schaubühne Lindenfels, 02.12. 19:00 (OmeU, Soirée cinéma, Film ab!)
Mustang
D/F/TRK 2015, R: Deniz Gamze Ergüven, D: Güneş Nezihe Şensoy, Doğa Zeynep Doğuşlu, Tuğba Sunguroğlu, 97 min
Als Lale, Nur, Ece, Selma und Sonay mit Jungs erwischt werden, handelt ihr Onkel radikal und sperrt die fünf Schwestern ein. Doch auf Dauer kann das nicht gutgehen und der Konflikt zwischen den Generationen entlädt sich. Ein genau beobachtetes, berauschend fotografiertes Werk.
Ost-Passage-Theater, 04.12. 20:00 (OmU)
Redaktsiya
UKR/D/SK 2024, R: Roman Bondarchuk, D: Dmytro Bahnenko, Zhanna Ozirna, Rymma Ziubina, 126 min
Die Reise in die südukrainische Steppe zieht einen Biologen in einen Wirbelsturm aus Deep Fakes, Korruption, Sekten, Liebe und vielem mehr. Ein Film mit einem surrealistischen Vibe über eine geschmolzene Realität.
Cinémathèque in der Nato, 04.12. 19:30 (Premiere)
Videogramme einer Revolution
D 1992, Dok, R: Harun Farocki, Andreji Ujica, 107 min
Harun Farocki und Andrei Ujica kombinieren das TV-Material der Revolution in Rumänien mit Amateuraufnahmen zu einem kritischen Essay, der unsere Sehgewohnheiten hinterfragt und das Verhältnis von Film und Geschichte reflektiert.
Cinémathèque in der Nato, 03.12. 19:30 (mit Gespräch, in der Reihe Film & Protest)
Soundtracks for the Silenced
USA/F/AUS 1900-1984, R: Mary Ellen Bute, Alice Guy, Claire Parker u.a., 65 min
18 Kurzfilme von denen, die Großes schafften und zu wenig gehört und gesehen wurden.
Cinémathèque in der Nato, 05.12. 19:30 (Musik: Pausa a Pausa, Stummfilm-Live-Vertonung)
The Visitor
GB 2024, R: Bruce La Bruce, D: Bishop Black, Luca Federici, Kurtis Lincoln, 101 min
Bruce La Bruces schrille Adaption von Pier Paolo Pasolinis Komödie »Teorema – Geometrie der Liebe«.
Cineplex, 02.12. 20:15 (Pride Night, OmU)
Vessel
USA/TZ/ESP/PT/PL/PAK/IRL/NL/ECU 2014, Dok, R: Diana Whitten, 90 min
Dr. Rebecca Gomperts reist mit einem Schiff durch die Weltmeere mit der Mission, Frauen in internationalen Gewässern eine Abtreibung zu ermöglichen, die legal keine andere Möglichkeit haben.
Kinobar Prager Frühling, 05.12. 18:00 (mit Gespräch)
Westend Sneak
Überraschungsfilm-Klassiker aus der en Sammlung der UBL.
Bibliotheca Albertina, 04.12. 19:00 (mit Einführung, Teil III Investigative, Eintritt frei)
Cinema Italia
Nur wenige Filme aus Italien erreichen unsere Leinwände. Da ist die Übersicht des Cinema Italia im Dezember eine gute Gelegenheit, um aktuelles italienisches Kino zu entdecken. Dabei geht es um Kriminalität, Depression und Vergewaltigung, aber auch um die Liebe, die Kunst und die Gerechtigkeit zwischen den Geschlechtern. Als Sahnehäubchen gibt es ein Wiedersehen mit Federico Fellinis »Julia und die Geister«.
ab 6.12. Passage-Kinos