anzeige
anzeige
Sport

»Es hat mich nicht mehr losgelassen«

Die junge Leipziger Sprinterin Sherin Kimuanga über schon Erreichtes und ihre Ziele

  »Es hat mich nicht mehr losgelassen« | Die junge Leipziger Sprinterin Sherin Kimuanga über schon Erreichtes und ihre Ziele  Foto: Christiane Gundlach

In Bestzeit fegt Sherin Kimuanga über die Tartanbahnen: Die 18-jährige Leipzigerin wurde 2024 deutsche U20-Meisterin über 100 Meter und ging für Deutschland bei der U20-WM in Lima an den Start. Wir sprachen vor dem Saisonstart mit ihr über die Vertragsverlängerung beim SC DHfK, Blockstarts vor dem Unterricht und wie es nach dem Abi weitergeht.
 

Sie haben noch ein Jahr beim SC DHfK verlängert. Was hat Sie zu dieser Entscheidung bewogen?

Der SC DHfK bietet mir die idealen Bedingungen, um mich sportlich weiterzuentwickeln. Das Trainerteam, die Infrastruktur und die Unterstützung, die ich dort bekomme, sind optimal. Es ist ein Umfeld, das mich sowohl sportlich als auch persönlich voranbringt, und diese Kombination wollte ich nicht aufgeben. Außerdem mache ich gerade noch mein Abitur in Leipzig.

 

Wie sind Sie zur Leichtathletik gekommen?

Schon als Kind war ich sehr aktiv, ich war Turnerin und Handballerin und hatte immer Spaß am Laufen. Ich bin dann durch eine Freundin zur Leichtathletik gekommen: Mit zehn Jahren habe ich mein erstes Training absolviert und gemerkt, dass dieser Sport genau das Richtige für mich ist. Auch meine damaligen Trainer haben direkt das Talent gesehen und wollten mich unbedingt weiter fördern. Und so kam es dann, dass ich bei meinem ersten Wettkampf alles abgeräumt habe. Seitdem hat es mich nicht mehr losgelassen.

 

Wie sieht Ihre Trainingsroutine aus?

Mein Training besteht aus Sprinttechnik, Krafttraining und regenerativen Einheiten. Es ist ein anspruchsvolles, aber effektives Programm, das auf meinen Wettkampfkalender abgestimmt ist. Dabei achte ich auch auf eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Erholung. An einem typischen Trainingstag trainiere ich meist ein- bis zweimal, entweder 8 und 15 Uhr oder nur ein Nachmittagstraining, und das besteht dann entweder aus Sprinteinheiten, Krafteinheiten, Blockstarts oder Schnelligkeitsausdauer. Da ich auf einem Sportgymnasium bin, sind die Einheiten so getimt, dass noch genug Zeit ist, um kurz nach Hause zu fahren, sich frisch zu machen und rechtzeitig am Unterricht teilzunehmen.

 

Haben Sie bei dem Pensum mit Sport und Abivorbereitung auch Tage, an denen Sie denken: »Boah, stressig!«?

Es gibt Tage, an denen es für mich stressig ist, das muss ich zugeben. Das ist, glaube ich, ganz normal bei dem Pensum. Ich habe Super-Unterstützung von Freunden und Familie, die mir da auch unter die Arme greifen, und meine Managerin, die einige Sachen für mich regelt. Ich versuche in stressigen Momenten, erst mal durchzuatmen und mich auf das Wesentliche zu fokussieren.

 

Was machen Sie gerne, wenn Sie gerade nicht trainieren?

In meiner Freizeit genieße ich es, Zeit mit Familie und Freunden zu verbringen oder neue Orte zu entdecken. Außerdem interessiere ich mich für gutes Essen und koche oder probiere gerne etwas aus. Unter der Woche gehen wir in der Trainingsgruppe mal was essen oder unternehmen am Wochenende was Schönes.

 

Sie sind bei der U20-WM in Lima zum ersten Mal im Dress der Nationalmannschaft gestartet. Wie war das?

Das war ein ganz besonderes Erlebnis. Es war beeindruckend, gegen die besten Athletinnen der Welt anzutreten und die Nationalfarben zu tragen. Es lief solide, aber ich sehe noch Luft nach oben. Es war auf jeden Fall eine Erfahrung, die mir gezeigt hat, woran ich noch arbeiten kann. Neben dem Sport haben wir als Team viel Zeit miteinander verbracht, waren auch öfter mal in der Stadt, ein bisschen shoppen oder spazieren.

 

Wie geht es nach dem Abi weiter?

Ich will das erst mal auf mich zukommen lassen, bin aber auch schon im engen Kontakt mit den Laufbahnberaterinnen vom Olympiastützpunkt Leipzig, was berufliche Qualifikationen angeht. Bis jetzt habe ich mich noch nicht festgelegt, ich möchte meinen Sport auf jeden Fall weitermachen.

 

Welche Ziele haben Sie für 2025?

Mein Ziel ist es, meine Leistungen weiter zu steigern und auf internationaler Ebene konkurrenzfähig zu bleiben. Erst mal kommen die deutschen Meisterschaften auf mich zu, da ist mein Ziel, bei den Erwachsenen ganz vorne mitzumischen. Ich will mich für internationale Events, europäische Meisterschaften und Weltmeisterschaften, qualifizieren. Gleichzeitig möchte ich gesund und verletzungsfrei bleiben, damit ich das Beste aus mir herausholen kann.


Kommentieren


0 Kommentar(e)