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Stadtleben

Stadt mitgestalten

Aufruf zur Beteiligung an der öffentlichen Auslegung des Bebauungsplans für das Jahrtausendfeld

  Stadt mitgestalten | Aufruf zur Beteiligung an der öffentlichen Auslegung des Bebauungsplans für das Jahrtausendfeld  Foto: Britt Schlehahn

»Diese Beteiligung haben wir uns hart erarbeitet. Jetzt ist die Chance, ein starkes Zeichen zu setzen für einen Stadtteilpark für alle auf dem Jahrtausendfeld!« erklärt der Sprecher des Umweltbundes Ökolöwen – Niclas Rosendahl. Damit wirbt er für die Möglichkeit, sich bis zum 18. März zum Bebauungsplan zur Planung des Jahrtausendfeldes zu äußern.

Hintergrund ist der am 15. Februar im Leipziger Amtsblatt veröffentlichte »Bebauungsplan Nr. 475 Schulcampus Jahrtausendfeld« Leipzig – Alt-West, Aufstellungsbeschluss und Unterrichtung der Öffentlichkeit«.

Denn ausgehend von dem Beschluss der Ratsversammlung am 15. Januar 2025 soll der dieser im beschleunigten Verfahren nach Paragraf 13aBauGB ohne Durchführung einer Umweltprüfung erfolgen. Auf dem Gelände zwischen Karl-Heine-Straße, Gießer-, Aurelienstraße und dem Karl-Heine-Kanal, das sich im Besitz der Stadtbau AG befindet, soll, wie der kreuzer bereits mehrfach berichtete, die Leipzig International School eine neue Heimstätte finden.

Im vergangenen Jahr waren vier seitens der Stadt als Dialogverfahren charakterisierte Veranstaltungen mit ausgewählten Vertretern der Stadtgesellschaft und Parteienlandschaft eher als Monolog nach den Wünschen des Bodeneigentümers verlaufen.

Die Bürgerinitiative »Jahrtausendfeld retten« betont, dass »es wichtig ist, dass so viele Menschen wie möglich ein Zeichen gegen unnötige Flächenversiegelung setzen.« Je höher die Beteiligung, desto größer der Druck auf die Stadt, aus dem beschleunigten Verfahren doch noch ein herkömmliches Bebauungsplanverfahren mit verpflichtender Beteiligung entstehen zu lassen. Argumente, die gegen eine kompakte Bebauung der Brache sprechen, müssen dann nochmal in der Öffentlichkeit diskutiert werden anstatt sie in einem beschleunigten Verfahren als Lappalie abzutun. Dafür gibt es im Leipziger Westen zu wenig unversiegelten Raum.

So fordern auch der Umweltbund und die Bürgerinitiative, dass »die Stadtverwaltung, das Bebauungsplanverfahren bis zum Ende durchführt, damit die weitere öffentliche Beteiligung gewährleistet ist.«

Wer Informationen zur Teilnahme sucht, der wird auf der Seite der Bürgerinitiative fündig.


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1 Kommentar(e)

knorke 13.03.2025 | um 10:49 Uhr

Hallo, leider ist die Berichterstattung über das Dialogverfahren JTF sehr einseitig und nur selten mit den Fakten vereinbar. Das Dialogverfahren hat einen sehr guten Kompromiss ermittelt, mit den alle Beiteiligten leben können - Inhaber, Schule, Bürger, Akteure. Nur wer nicht kompromissfähig ist, muss einen solchen als Niederlage wahrnehmen. Zum einen wird die Schule, nicht zuletzt aufgrund der Einwürfe der beteiligten Bürger, sechszügig geplant. Die Schule ist damit deutlich kleiner als beispielsweise die Schule am Dösener Weg. Weiterhin sind große Flächen des Areals der Bürgerschaft als Park in Aussicht gestellt worden - alle beteiligten Architekten haben dies berücksichtigt. Drittens ist das Feld kein lebendes Biotop, nur weil ein paar Zentimeter Erde über den Bauruinen liegt. Der Schulbau wäre aus bezüglich Versickerung und Speicherung, mit Dachbegrünung und Bäumen, wesentlich günstiger, als eine Grasnarbe über mit Schutt verfüllten Kellern! Und was weder vom Ökolöwen, noch vom BUND auch nur im Ansatz erwähnt wird: wo genau werden die Millionen fehlen, die für den Kauf des Areals, die Räumung der Altlasten und der Umwandlung in einen Park benötigt werden? Kommt das Geld dann aus Förderungen der Freien Szene? NGOs? Öffentlicher Schulen? Eine faktenbasierte Argumentation zum Thema ist wünschenswert.