Seit die NPD im November des vergangenen Jahres in Lindenau ein Bürgerbüro eröffnet hat, reißt die Protestwelle im Viertel nicht ab. Viele Bürger wollen deutlich machen, was sie von der menschenverachtenden Ideologie der Rechten halten – gar nichts.
Am 22. Januar, also kommenden Donnerstag, öffnet nun das Theaterhaus am Lindenauer Markt, die Heimat des Theater der jungen Welt und des Lofft, seine Pforten für einen Abend der Courage, Toleranz und Demokratie. Mitveranstalter sind neben den beiden Bühnen die Bürgerinitiative Plagwitz/Lindenau und das Quartiersmanagement des Leipziger Westens. Mit diesem Abend wollen die vier Veranstalter ein »Fest der Demokratie« feiern und zudem zeigen, dass sie sich vom aggressiven Auftreten der Rechten nicht einschüchtern lassen.
Neben Vorträgen, Filmpräsentationen, Kurztalks und einem Infomarkt im Foyer wird es im großen Saal verschiedene kurze Bühnenbeiträge zum Thema geben. Doch nicht nur Theaterleute stehen an diesem Abend auf der Bühne, auch fachfremde Gruppen, wie etwa die RAA Beratungsstelle SALVE oder die städtische Fachstelle für Extremismus und Gewaltprävention werden etwas zum Programm beisteuern. Sogar eine Gruppe von Stadträten soll schon fleißig für ihren Auftritt proben.
Ein offener Abend wie dieser ist allerdings nur möglich, wenn alle Beteiligten die Grundsätze des offenen Dialoges, der Toleranz und der Demokratie auch anerkennen. Daher sind Rechtsradikale unerwünscht. »Wir werden uns weder einschüchtern noch provozieren lassen«, hieß es von Seiten der Veranstalter, die ankündigen, zur Not auch von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen.