Seit 2005 verwaltet Finanzbürgermeisterin Bettina Kudla Leipzigs leere Kassen. Nun will sie in den Bundestag – per Direktmandat. Sollte sie erfolgreich sein, steht Leipzig bald die nächste Dezernentenwahl ins Haus.
Seit 2005 verwaltet Finanzbürgermeisterin Bettina Kudla Leipzigs leere Kassen. Nun will sie in den Bundestag – per Direktmandat. Sollte sie erfolgreich sein, steht Leipzig bald die nächste Dezernentenwahl ins Haus.
kreuzer: Warum kandidieren Sie für den Bundestag?
BETTINA KUDLA: Ich denke, es täte dem Bund ganz gut, wenn im Parlament mehr Sachverstand in Bezug auf Wirtschaft und Finanzen sitzen würde – gerade in Zeiten einer Wirtschaftskrise. Da möchte ich einen Beitrag leisten, und ich glaube auch, dass ich das kann. Kommunale Finanzen werden im Wesentlichen durch Bundesgesetze beeinflusst.
kreuzer: Sie kandidieren im Wahlkreis Leipzig-Nord. Stehen Sie auch auf der Liste Ihrer Partei?
KUDLA: Nein, ich habe keine Hängematte. Ich trete an, um das Direktmandat zu gewinnen.
kreuzer: Sind Sie unglücklich hier in Leipzig?
KUDLA: Überhaupt nicht. Deswegen möchte ich auch etwas für Leipzig erreichen – ich finde, dass unsere Interessen und Themen auf Bundesebene unterrepräsentiert sind.
kreuzer: Anders formuliert: Sind Sie unglücklich mit Ihrem Job?
KUDLA: Sie spielen darauf an, dass ich, wenn ich gewählt werde, meine Amtszeit nicht zu Ende bringen kann. Da kann ich nur sagen: Amtszeiten und Wahltermine fallen nicht immer zusammen. Die Chance bietet sich jetzt, deswegen muss man sie jetzt nutzen.
kreuzer: Wie hat denn der OBM auf diese Nachricht reagiert?
KUDLA: Der OBM hat das akzeptiert. Wir haben ein sehr angenehmes und sachliches Gespräch geführt, in dem ich betont habe, dass ich in jedem Fall meine Aufgabe weiterhin gut wahrnehmen möchte.