Wenn die Köche im Restaurant Fela auf der Karl-Liebknecht-Straße das Cordon bleu mit Auberginen statt des üblichen Kalbsschnitzels in der Pfanne brutzeln, dann ist Veggie-Day. Aschermittwoch war es wieder soweit: Elf Lokale dieser Stadt strichen Fisch und Fleisch von ihren Karten und nahmen sich zusätzlich das Thema Einwecken vor.
Man liest und hört es (fast ) jeden Tag: Wir essen nicht nur zu viel Fleisch, es wird auch zu viel produziert und vor allem zu viel weggeworfen. Dass vegetarische und vegane Kost nicht langweilig sein, muss beweisen Köche in Restaurants wie Zest und Symbiose. Und einmal jährlich gibt es den Veggie-Day. Dann ruft Kornelius Unckell von den Grünen ein Thema aus und alle Gastronomen könn(t)en dabei sein. Wenn sie denn wollten. Die Zahl von elf Teilnehmern bei rund 1500 Leipziger Lokalen lässt auf eine eher verhaltene Resonanz schließen. Aber jene, die Aschermittwoch fleischlose Alternativen anbieten, machen das offensichtlich richtig gut. Dann lassen sie, wie Olaf Herzig vom Restaurants Macis sagt, »mit Fantasie die Speisen losgehen«. Beim nunmehr 4. Veggie-Day dabei waren auch die Restaurants S-Kultur, Telegraph, Pilot, Fela und Stelzenhaus, die Stereobar in der HGB sowie Plattenküche im Tapetenwerk, die Fleischerei auf der Jahnallee, das Café Cantona und das Bistro Süß + Salzig. Aufgetafelt wurden bekannte Spezialitäten wie Zwiebelkuchen, Milchreismuffins und Gemüseburger, aber auch Neuerfindungen wie Marrokkanische Salzzitronen. Das angesagte Thema Einwecken bedienten Gläser mit Pflaumen-Lavendel-Chutney oder veganem Broschtsch, die die Gäste mit nach Hause nehmen konnten. Klasse statt Masse untermauert also die Botschaft des Leipziger Veggie-Days, weniger und vor allem bewusster Fleisch zu essen. »Wir freuen uns über die tolle Resonanz bei den Gästen und dass es überall so voll war«, sagt Unckell und lobt die Köche. Er muss es wissen. Der Veggie-Day-Initiator startete schließlich punkt 10 Uhr im Café Cantona, um dann an diesem Tag insgesamt elfmal zu essen.