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»Wir sind Lok – wir sind Fußball pur«

Für die neue Regionalligasaison rüstete Lok Leipzig mächtig auf. Doch wie steht es um den Traditionsverein?

  »Wir sind Lok – wir sind Fußball pur« | Für die neue Regionalligasaison rüstete Lok Leipzig mächtig auf. Doch wie steht es um den Traditionsverein?

»Wenn wir es nicht gut machen, sieht es beschissen aus«, so der Lok-Trainer Heiko Scholz vor dem Spiel gegen Rot-Weiß Erfurt. Er weiß genau, worauf es ankommt: Siege müssen her, sonst hört das Gemaule der Fans nicht auf. Ein Blick auf die neue Saison, hochgesteckte Ziele, Schattenseiten und ein großes Jubiläum.

Zum Testspiel gegen den Halleschen FC blieb die Kurve leer. Die Ultras von Saalefront riefen zuvor zum Boykott auf, weil das Lok-Präsidium entschieden hatte, dass Stadionverbote nicht aufgehoben werden. Aktuell tauchen Anhänger der Fanszene als Angeklagte des rechten Überfalls auf Connewitz Anfang 2016 auf.

Die Zukunft

Im Frühjahr eröffnete die sanierte Trainingshalle dank der Unterstützung des Freistaates, der Stadt, Spenden und eines Kredits von ETL. »Sie haben mich an Ihrer Seite«, betonte Sportbürgermeister Heiko Rosenthal. Vor dem Winter wird der neue Kunstrasenplatz eingeweiht und der Familienblock eröffnet spätestens Anfang 2019, so Präsident Löwe. Denn die Vision 2020 fordert nicht nur Spielerprofis, sondern auch einen professionell geführten Verein mit einer modernen Trainings- und Wettkampfstätte gemäß dem Leitbild: »Wir sind Lok – wir sind Fußball pur.«

Die Bedingungen sind top, attestiert der neue Nachwuchskoordinator Björn Joppe. Er kennt Heiko Scholz schon länger und wurde nach der Entlassung des vorigen Leiters eingestellt. Joppe, 1978 in Wuppertal geboren, ausgebildet beim VfL Bochum, trainiert zudem die A-Jugend. Nach dem Vorfall merkt er eine Sensibilität gegenüber Auffälligkeiten und eine genaue Prüfung der Trainer.

240 Jungen spielen bei Lok und als Ziel gibt Joppe ein DFB-lizenziertes Nachwuchsleistungszentrum in drei bis fünf Jahren aus. Ein erster Schritt wäre der Aufstieg der Großfeldmannschaften in die Regionalligen. Der Leistungsgedanke führt dazu, dass in dieser Saison letztmals Bambinis und eine F-Jugend bei Lok spielen. Derzeit wird zudem an einem Konzept, um jugendlichen Flüchtlingen eine Trainingsmöglichkeit zu geben, gearbeitet.

Die Tradition

»125 Jahre Fußball pur« – so lautet das Motto für den Herbst. Dazu gehört ein Empfang zur Vereinsgründung. Ob Ministerpräsident Michael Kretschmer zu dem Termin kommen wird oder erst Ende November, wenn sich DFB-Präsident Reinhard Grindel als Gast angemeldet hat, ist noch nicht entschieden. Eins der nächsten großen Ziele stellt die Fusion mit dem VfB dar. Dazu bedarf es noch einer Zusage des Finanzamtes sowie einer außerordentlichen Mitgliederversammlung.


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