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Politik

Vor der Wahl ist vor der Wahl

Umfragen beeinflussen Wahlen, Wahlen entscheiden Wahlen

  Vor der Wahl ist vor der Wahl | Umfragen beeinflussen Wahlen, Wahlen entscheiden Wahlen

Meinungsumfragen sind wichtiger denn je, sie können Wählerinnen und Wahlen beeinflussen und sie schnüren dem politischen Diskurs, den Parteien, den Politikerinnen und Politikern die Luft ab.

Macht

Die Aussichten sind dennoch trübe in Sachsen. Der Erfolg der AfD gründet auf dem Scheitern ihrer Gegner. Hannah Arendt erklärt in ihrem Essay »Macht und Gewalt«, das Gedeihen der Menschen hänge vom Vermögen ab, gemeinsam zu handeln. »Macht entspricht der menschlichen Fähigkeit, nicht nur zu handeln oder etwas zu tun, sondern sich mit anderen zusammenzuschließen und im Einvernehmen mit ihnen zu handeln.« Macht, wie Arendt sie hier versteht, ist gleichbedeutend mit der Freiheit, mit anderen zusammen eine gemeinsame Welt zu schaffen. Wer dazu nicht den Mut hat, sollte nicht in die Politik gehen. Denn gegenwärtige Erfolge autoritärer Bewegungen verdanken sich teilweise dem Versagen dieser Macht. Der Unwille oder die Unfähigkeit, echte Veränderung zu gestalten, versteckt sich hinter Arithmetik, hinter Prognosen und Hochrechnungen. Es scheint also notwendig, an ein demokratisches Grundprinzip zu erinnern: Die Wahlen werden durch Wahlen entschieden.


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