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Kultur

Postkarten gegen Nazis

Ein originalgrafisches Postkartenset vom Verein »Land in Sicht« unterstützt Initiativen im Freistaat

  Postkarten gegen Nazis | Ein originalgrafisches Postkartenset vom Verein »Land in Sicht« unterstützt Initiativen im Freistaat

Der Verein »Land in Sicht« entstand aus den Reihen von Kunst- und Kulturschaffenden. Er fördert Initiativen, die sich im Freistaat gegen Rassismus, Nationalismus und andere demokratiefeindliche Strömungen engagieren. Nun will der Verein für sie Spenden sammeln - im Gegenzug werden insgesamt 200 Postkartenmappen mit Drucken von Leipziger Künstlerinnen wie Anna Haifisch oder David Schnell vergeben.

Der Verein »Land in Sicht« hat mittlerweile fast 60 Mitglieder, sagt David Schnell – einer der Mitinitiatoren – gegenüber dem kreuzer. Es sprach sich schnell rum, dass der Verein »relativ unkompliziert hilft.« Bei der zweiten Förderrunde meldeten sich bereits 15 Projekte, bei der ersten Runde im Mai waren es fünf Initiativen. »Land in Sicht« sieht sich aber nicht als Heilsbringer, sondern möchte ergänzend zur öffentlichen Förderung wie der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen agieren. Neben den Förderrunden existiert zudem noch ein Feuerwehrtopf für spontane Hilfe. So gut das Engagement, die Spendenzusagen zur Unterstützung und die wachsende Mitgliederzahl sind, so zeigt sich aber auch, dass die Situation im Freistaat in Sachen antidemokratische Strömungen nicht besser wird. Ganz davon abgesehen, wie sich die Zeit nach dem zweiten Lockdown entwickeln wird.

Umso wichtiger ist die Förderung von Alternativen in Orten, die ansonsten fest in rechtsextremen Händen wären. Bedingt durch die Lockdowns konnten viele Veranstaltungen der Initiativen nicht stattfinden. Durch Online-Angebote haben einige Initiativen überregionales Feedback erhalten, was ansonsten nicht passiert wäre, sagt Schnell. Allerdings unterscheidet sich der ländliche Raum von der größeren Stadt auch hinsichtlich der Verfügbarkeit von Internet, um in Zeiten der Pandemie eine Stimme zu besitzen. Die nächste Bewerbungsrunde für Unterstützung von Initiativen, die sich in Kleinstädten und ländlichen Gegenden des Freistaates gegen Rassismus, Sexismus und Diskriminierung engagieren, findet im Mai statt.

Um Hilfe für die Initiativen zu sichern, kann am Samstagnachmittag von 16 bis 20 Uhr in der Galerie Aspn auf der Spinnerei die vom Verein herausgegebene originalgrafische Postkartenmappe erstanden werden. 200 Mappen stehen zur Verfügung mit Sieb- und Linoldrucken von Anna Haifisch, Franziska Holstein, Katharina Immekus, Christoph Ruckhäberle, David Schnell, Maria Schumacher, Sebastian Speckmann und Matthias Weischer gedruckt von der Druckerei Carpe Plumbum von Thomas Siemon und Paul Bowler. Das Set gibt es gegen Spende oder als Willkommensgeschenk für Neumitglieder im Förderverein.


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