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Ausflug & Reise

Steinerne True Crime Storys

Steinkreuze erinnern an Unglück und Verbrechen – und locken als Wanderziele

  Steinerne True Crime Storys | Steinkreuze erinnern an Unglück und Verbrechen – und locken als Wanderziele

Schwerter und Dolche sind eingraviert, Keulen, Saufedern (kurzer Spieß für die Jagd auf Wildschweine, Anm. d. Red.), Armbrüste und Pfeile, Pistolen, Morgensterne und Säbel. Die Motive auf den sogenannten Sühnekreuzen regen zu finsteren Spekulationen an. Zu Recht, denn diese alten Flurdenkmale sicherten das Seelenheil grausig zu Tode Gekommener. Und sind heute quasi True-Crime-Wanderziele.

Die Kreuze aus Stein – in Ostsachsen als »steinerne Martern« bekannt – sind besonders häufig im heutigen MDR-Sendegebiet anzutreffen. Exakte Zahlenangaben über ihr Vorkommen gibt es nicht, weil die meisten Publikationen über sie aus der Vorwendezeit stammen und in der Zwischenzeit einige umgesetzt, gestohlen oder zerstört wurden. Im damaligen Bezirk Erfurt gab es 182, in Dresden 263, in Halle 182 und in Leipzig 76 Exemplare – ein verwitterter Stein ziert bis heute den Eingang der Holzhausener Kirche.

 


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1 Kommentar(e)

Clemens 16.02.2023 | um 09:05 Uhr

Spannende Geschichte! In Otfried Preußlers Version der Krabatsage spielen die Sühnekreuze indirekt auch eine Rolle, da die Lehrlinge des Hexenmeisters in der Nacht vor Ostern einen solchen Ort besuchen und bewachen müssen, an dem ein Mensch zur Menschenhand zu Tode kam.