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Stadtleben

Katz und Maus

Abwechslungsreiche Landschaft, Architektur, traditionelles Handwerk und viel Geschichte: das Kohrener Land

  Katz und Maus | Abwechslungsreiche Landschaft, Architektur, traditionelles Handwerk und viel Geschichte: das Kohrener Land

Ratte, Katze und Maus verschlingen einander: Das System der drei Bäche speist das Flüsschen Wyhra, das jeweils kleinere Tier fließt in das größere – die Maus in die Ratte, diese in die Katze, und die Katze endet in der Wyhra. Die Wyhra speist die Pleiße, die wiederum bekanntermaßen nach Leipzig strebt. Ratte, Katze und Maus kommen aus Richtung Kohren-Sahlis, und dieser Ort gibt dem Kohrener Land seinen Namen. Egal aus welcher Richtung man schaut, das Kohrener Land scheint immer auf halber Strecke zu liegen: zwischen Altenburg und Rochlitz, zwischen Chemnitz und Leipzig, zwischen Borna, Bad Lausick und Penig. Beim Blick auf die Karte wirkt die Gegend für unsere Region ungewöhnlich dünn besiedelt. Das heißt nicht, dass es dort nichts gibt. Zum Beispiel nämlich Waldlandschaft, liebliche Flussauen und immer wieder Teiche oder auch Rittergüter, Naturschutzgebiete und Museen. Das steile Ostufer der Wyhra prädestiniert es dafür, Burgen draufzusetzen, was schon zu Zeiten der slawischen Besiedlung betrieben wurde. Dazwischen laden Wege zum Wandern, Radfahren und Reiten in der Natur ein.

Von Altenburg nach Bad Lausick lässt sich etwa mit dem Rad quer durch das Kohrener Land fahren. Die vierzig Kilometer sind auf der eher flachen Strecke gut zu absolvieren, und von Bad Lausick braucht die Regionalbahn nach Leipzig nur eine halbe Stunde. Die Landesgrenze zwischen Thüringen und Sachsen liegt am Rand des Leinawalds, durch den der Radweg gut ausgeschildert ist. Der folgende Feldweg gestattet den Blick auf Hügelchen an der Wyhra. Bei Dolsenhain kommt die Burg Gnandstein ins Sichtfeld. Die Burganlage auf einem vulkanischen Felsen gibt es seit dem frühen 13. Jahrhundert. Der Radweg führt an der Wyhra entlang, durch noch ein Waldstück und die Ortschaft Wüstenhain und bergauf zum höchsten Punkt der Strecke mit 224 Metern über Normalhöhennull. Ein Stück weiter, im Tal des Mausbaches, befindet sich der Frohburger Ortsteil Rüdigsdorf. Zum Park des einstigen Ritterguts Rüdigsdorf gehört der Schwind-Pavillon, seine Innengestaltung mit einem Freskenzyklus übernahm der österreichische Künstler Moritz von Schwind. Ein kleiner Abstecher geht zum Lindenvorhof mit dem – eher für wärmere Monate empfehlenswerten – Irrgarten der Sinne und der Lindigtmühle. Sie ist die einzige noch erhaltene Wassermühle von einst zahlreichen im wasserreichen Kohrener Land. Das technische Denkmal ist restauriert und instandgesetzt – und klappert wieder.

Ein beschaulicher Weg am Mausbach bringt vom Schwind-Pavillon direkt nach Kohren-Sahlis, das den Beinamen Töpferstadt trägt. Auf dem Markt veranschaulicht der Töpferbrunnen von Kurt Feuerriegel die Arbeitsschritte des Handwerks, in einem Fachwerkhaus ist das Töpfermuseum untergebracht. Zwei Töpfereien im Ort produzieren und verkaufen immer noch. Auf dem Burgberg über der Stadt stehen mit zwei romanischen Türmen die Reste einer Burganlage der Herren von Chorun. An der Wyhra und durch den Streitwald geht die Tour weiter nach Frohburg, südlich und südwestlich liegt die Kette der idyllischen Auenteiche. Teilweise ist der Weg der Bahnlinie zwischen Frohburg und Kohren-Sahlis zu verdanken, die 1967 eingestellt wurde. Im Schloss Frohburg sind ein Museum und das Schlosscafé untergebracht. Der Schlosspark ist auch dann reizvoll, wenn die Vegetation sich noch mit einem Bein im Winterschlaf befindet. Das Wörtchen reizvoll beschreibt außerdem ganz gut die abwechslungsreiche Landschaft Richtung Prießnitz mit Feldern, krummen Obstbäumchen und desinteressierten Schafen auf der Weide. In Prießnitz selbst fällt ein Umgebindehaus auf, das Bauernrathaus aus dem 18. Jahrhundert, in dem der Gemeinderat tagte. Außerdem gibt es hier ebenfalls ein Schloss und ein ehemaliges Rittergut. Des Geländes hat sich der Heimatverein angenommen, nach telefonischer Voranmeldung werden die Gebäude geöffnet. Über Trebishain und an Feldern und Büschen vorbei wird schließlich Bad Lausick erreicht.

  • Routen: www.tourismusverein-borna-kohrenerland.de/service/wander-und-radrouten
  • www.schloss-rittergut-priessnitz.de – Der Heimatverein Prießnitz ist nach 18 Uhr unter 03 43 45/2 42 41 erreichbar.

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