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Ausflug & Reise

Stadt, Land, Fluss

Das Netz von Radwegen in der Nähe von Leipzig ist dicht, zahlreiche kürzere und längere Etappen durch die Frühlingsluft sind möglich – drei Vorschläge

  Stadt, Land, Fluss | Das Netz von Radwegen in der Nähe von Leipzig ist dicht, zahlreiche kürzere und längere Etappen durch die Frühlingsluft sind möglich – drei Vorschläge

Heide und Ritter: Leipzig-Elbe-Radroute

Der Name verrät es: Dieser Radweg bindet Leipzig an die Elbe an, und zwar durch idyllische Dörfer und weitgehend flache Landschaft, die von Flussauen geprägt ist. In Etappen genommen kann die Strecke als familienfreundlich gelten, für die ganze Tour mit ihren 85 Kilometern Gesamtlänge sollten Kinder wie Eltern jedoch eher sehr ambitioniert sein. Östlich aus Leipzig heraus geht es nach Beucha mit der Bergkirche – über Taucha könnte von hier aus der Weg als Rundtour schon wieder zurück nach Hause führen.

Auf Beucha folgen Brandis und Machern mit ihren Schlössern, kurz darauf wird der Mulderadweg gequert. Nach Wurzen geht die Fahrt durch Teile der Dahlener Heide. Diese Landschaft erstreckt sich nördlich des Städtchens Dahlen, zwischen Torgau, Belgern und Schildau. Dazwischen mag nicht viel liegen, immerhin aber jede Menge Wald und Wiesen, Heide und Teiche im hügeligen Landschaftsschutzgebiet. Gut ausgebaute Wege zum Zweck des Fahrradfahrens führen großteils abseits der von Autos genutzten Straßen. Sehenswürdigkeiten bilden die Schönheiten der Natur, außerdem Hinterlassenschaften aus der Historie wie Rittergüter, Herrenhäuser und ein Kloster. Ritter gab es unter anderem in Dröschkau und Heyda, die die Leipzig-Elbe-Route mitnimmt. Einige bemerkenswerte Hof- und Forstgebäude und ein Jagdschloss stehen im Dorf mit dem hübschen Namen Ochsensaal.

 

Gartenreich: Tour durchs Welterbe

Skulpturen, Plastiken, Großarchitektur: Mit einem Rundkurs auf etwa 70 Kilometern lässt sich das Gartenreich zwischen Dessau, Wörlitz und Oranienburg im Uhrzeigersinn abklappern – Abkürzungen sind jederzeit möglich. Die Schlösser und Landhäuser im Unesco-Welterbe sind im Frühling wieder für Gäste geöffnet, Start ist am Dessauer Hauptbahnhof. Nördlich der Stadt fließt die Mulde in die Elbe. Das bringt weitläufige Auenlandschaften mit sich, von denen einige Bereiche im 18. Jahrhundert zu Parks wurden. Es waren Fürst Leopold III. Friedrich Franz von Anhalt-Dessau und sein Freund, der Architekt Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorff, die die neue Art der Landschaftsgestaltung aus England auf den Kontinent brachten und auf gut 140 Quadratkilometern in Form gießen ließen. Bei der Gartenbaukunst ging es nicht nur um die Ausstellung von fürstlichem Glanz, sondern auch um die Vereinigung von Naturschönheit und Naturnutzung, die Parks und Gärten waren offen für jedermann. Die erste Station bildet das Rokoko-Schloss Mosigkau samt Park, Spitzname: das kleine Sanssouci. Nördlich davon liegt der Großkühnauer Park inklusive Weinberg und klassizistischem Schlösschen an der Elbaue. Danach wird Schloss und Park Georgium angefahren – hier finden Klassizismus und romantische Ruinen zusammen. Es folgt das Schlösschen Luisium in einem großzügigen Garten. Im Park am Sieglitzer Berg einige Kilometer weiter nordöstlich steht unter anderem ein Dianentempel. Noch weiter östlich liegt Wörlitz und dort der älteste Park nach englischem Vorbild auf dem europäischen Festland – die fünf Gartenteile beherbergen Tempel, Höhlen, Kanäle und 17 Brückchen. Die Tour verläuft südlich weiter zum Barockschloss Oranienbaum. Der Weg zurück nach Dessau streift das Biosphärenreservat Mittelelbe – es hat Unesco-Schutzstatus – und könnte auch einen Stopp an der Unesco-Welterbestätte Bauhaus beinhalten. Aber das sind Themen für zwei weitere Texte.

 

Hohe Schrecke: Finneradweg

Nicht ganz so opulent wie das Gartenreich ist der Wegesrand an der Finne gestaltet, die Radstrecke ist mit 25 Kilometern überschaubar, enthält dafür ein paar Anstiege. Sie verbindet den Unstrutradweg bei Memleben mit dem Radweg, der nach Naumburg führt. Der in der Gegend anzutreffende herrschaftliche Glanz ist nicht fürstlich, sondern kaiserlich und klerikal. Die unverbaute Landschaft mit Bächen und Wäldern ist lieblich und bezaubernd, dazwischen hat der Mensch Mühlen und Streuobstwiesen gesetzt. Die Strecke durchquert die Ausläufer des Waldgebiets Hohe Schrecke und führt östlich am Höhenzug der Finne vorbei. Der Saaleradwanderweg ist kurz vor der Eckartsburg erreicht.


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