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Stadtleben

Don't play with the rich Kids!

Gewonnen hat, wer mitspielen darf

  Don't play with the rich Kids! | Gewonnen hat, wer mitspielen darf  Foto: Chris Schneider

Anfang des 20. Jahrhunderts ließ die Feministin und Brettspielautorin Elizabeth Magie »The Landlord’s Game« patentieren. Sie hatte verstanden, dass Spiele Geschichten erzählen und unsere Realität greifbar machen können. Ihr Brettspiel brachte einen ewig aktuellen Konflikt auf den Tisch: wie aus Immobilienbesitz soziale Ungleichheit entsteht. Sie meinte das explizit pädagogisch. Das Spiel wurde kein Hit, waberte aber durch die Wohnzimmer. Über Jahrzehnte hinweg wurde es in den USA gespielt, in Varianten weiterentwickelt, bis es während der Weltwirtschaftskrise auf den damals noch armen Charles Darrow traf. Darrow entwickelte das Design weiter, behandelte die geklaute Spielidee wie seine eigene brillante Erfindung – und wurde damit reich. Magie wurde später mit ein paar Hundert Dollar abgespeist, ihre Geschichte jahrzehntelang vergessen.

Doch noch immer wirkt Monopoly in Magies pädagogischem Interesse: Hier lernen schon die Kinder, dass sie Immobilien besitzen müssen, um andere ausbeuten zu können. Wie passend, dass es endlich eine neue Ausgabe für Leipzig gibt!

JAN BOJARYN

> Leipzig-Monopoly, neu seit 26.2., 49,99 €, für 2–8 Spieler, www.leipzig-spiel.de
> The kreuzer’s Game, neu seit 28.3., 3,90 €, für 616.965 Spielerinnen und Spieler, S. 58

 

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