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»Wenn du etwas ausprobieren willst, geh nach Leipzig«

Raschid Daniel Sidgi ist Schauspieler, Sprecher und Musiker – vor allem aber immer in Bewegung

  »Wenn du etwas ausprobieren willst, geh nach Leipzig« | Raschid Daniel Sidgi ist Schauspieler, Sprecher und Musiker – vor allem aber immer in Bewegung  Foto: Christiane Gundlach

Sichtlich entspannt kommt Raschid Daniel Sidgi in die Redaktionsräume. Er ist gerade aus Barcelona zurück, wo die Wohnung einer Freundin leer stand, in der sich Büroarbeiten, die man als selbstständiger Theatermensch ja auch zu erledigen hat, auch gut machen lassen. Überhaupt treibt es den Schauspieler und Sprecher häufig hinaus. Er brauche das, habe daher auch einen Zweitwohnsitz in einer Berliner WG.
 

Sie sind gern unterwegs, oder?

Ja, ich werde unruhig, wenn sich nichts bewegt. Wenn du mich fertig machen willst, sag mir einfach, dass ich drei Wochen lang nicht wegdarf.

Sind Sie eher Einzelkämpfer oder Team-Mensch?

Ich bin ein absoluter Team-Typ und auch ein totaler Familienmensch. Die Leute um mich herum sind ein wichtiger Teil des Ganzen – das muss einfach sein.

Für den Austausch, die Spiegelung, die Reflexion?

Ja, wahrscheinlich. Es gibt Leute, die müssen erst einmal aussprechen, um dann zu hören, was sie denken. Wenn ich mich mit jemandem hin und her unterhalte, begreife ich Dinge anders. Interessanterweise habe ich erst nach dem Tod meines Vater herausgefunden, dass die Kultur im Sudan eine große orale Tradition ist. Mein Vater konnte auch acht Sprachen sprechen, aber keine richtig schreiben. Vielleicht habe ich mir das irgendwie abgeguckt, oder es wurde mir weitergegeben.

Sie sind in Thüringen mit einem sudanesischen Vater aufgewachsen. Fühlen Sie sich eigentlich als Ossi?

Ich bezeichne mich als Ostdeutschen, weil ich die Wendezeit erlebt habe, auch wenn ich mit 15 Jahren noch jung war. Diese Erfahrung prägt. Erst ist alles reglementiert und im nächsten Moment ist alles möglich, du kannst alles machen. Es war eine wirre, abstruse, schlimme und total hoffnungsvolle Zeit.

Was hat Ihren Vater in den 70er Jahren nach Weimar geführt?

Er war auf der Flucht vor der politischen Situation im Sudan, die bürgerkriegsähnlich war. Sein Weg führte ihn durch halb Europa, und irgendwann traf er jemanden, der ihm von den Weltfestspielen der Jugend in der DDR erzählte, wo verschiedene politische Gruppierungen eingeladen wurden. Solange die DDR dachte, dass diese Gruppen eine Art sozialistisches Bewusstsein entwickeln könnten, wurden sie unterstützt. Einige Sudanesen wurden dann eingeladen, und ihnen wurde vorgeschlagen, erstmal in der DDR zu bleiben, etwas zu studieren, um für vier Jahre aus der Schusslinie zu sein. So kam mein Vater nach Weimar und wurde für Bauingenieurwesen immatrikuliert. Er hatte im Sudan aber nicht die gleiche Art von Schulbildung genossen, wie sie in der DDR üblich war. Daher stellte man ihm und einigen anderen Studenten die Best-Studenten als Tutoren zur Seite. Der Tutor meines Vaters war meine Mutter. Die war immer eine Einser-Schülerin.

Wie war Ihre Kindheit?

Meine Eltern sind nach dem Studium nach Mühlhausen gezogen. Trotz guter Freunde und einer oft sehr behüteten Kindheit hatte ich schon relativ früh eine Art Fluchtimpuls und das Gefühl: Das ist nicht die Welt, in der ich mich wirklich zugehörig fühle.

Wegen der kleinen Stadt, des sozialistischen Drucks oder weil Sie als »Fremder« gesehen wurden?

Alles so ein bisschen. Mein Vater war ein wahnsinnig intensiver Typ, jemand, der auch Fluchtimpulse in mir ausgelöst hat (lacht). Er war ein emotional schwer zu händelnder Mensch, um es vorsichtig auszudrücken, und hat nicht immer meinen Erwartungen entsprochen (lacht). Aber trotzdem: Ich war viel draußen und habe viel Fußball gespielt, hatte meine Träume. Und wenn man seine Kumpels um sich hat, ist es fast egal, wo man ist. Ich hatte drei, vier sehr gute Freunde. Und ich war sehr eng mit meinen drei Geschwistern.

Und wie kamen Sie auf die Idee, Schauspieler zu werden?

Über Umwege. Ich hab mir alles Mögliche vorstellen können. Erst wollte ich Fußballer werden, klar. Mit 16 oder 17 fing ich an, mir die ersten Gitarrenakkorde beizubringen, und dachte, vielleicht werde ich Rockstar – drunter macht man’s ja nicht. Aber dann gab es in Mühlhausen einen Verein – das Drei K, gibt es immer noch –, der Jugendtheater machte. Dort habe ich nach der Schule, ohne genau zu wissen, wohin mit mir, einen Job angefangen. Sie sagten mir: Komm her, dann machst du Bühnenaufbau und Technik mit. Dadurch kam ich in Kontakt mit dem Theater und sah, wie es gemacht wird. Dann habe ich überlegt, ob ich nicht auch mitspielen könnte. Ich habe dort die Erfahrung gemacht, dass Theater wie eine Art Blase ist, in die man eintaucht. Es ist eine andere Welt mit eigenen Gesetzen, und das finde ich ziemlich faszinierend. Vielleicht hat das auch meinem Fluchtimpuls entsprochen – es ist ein Ort, an dem man einfach mal abhauen kann.

Und dann sind Sie wirklich abgehauen – zum Studium nach Leipzig.

Ja, genau. Ich war bereits in meine erste Langzeitpartnerin verliebt und sie studierte in Leipzig. Also war mein inneres Ziel klar. Ich habe dann aber auch ziemlich schnell gemerkt, dass fest engagiert zu sein, also irgendwo an einem Theaterhaus angestellt zu sein, eher nichts für mich ist. Es hat mich in Panik versetzt, wenn ich ins Theater kam und immer an diesem Brett mit dem Dienstplan vorbeilaufen musste. Ich dachte mir: Hey, du bist doch nicht Schauspieler geworden, um ständig einen Dienstplan abzulesen.

Abgesehen davon dachte ich auch, dass ich wieder mehr Musik machen möchte und vielleicht auch Hörspiele, Filme oder anderes. Sagen zu können: Okay, das ist jetzt das, worauf ich Bock habe, und das will ich jetzt mal probieren. Und dann ist es auch gleich passiert: Mit Freunden und Musikerkollegen haben wir ein Studio in Leipzig aufgemacht, um Platten zu machen.

Hatten Sie schon vorher Musik gemacht?

In meinem Empfinden hatte ich zuerst eine Band, bevor ich im Theater war. Eine Crossover-Band, so eine richtige Rumpeltruppe. Das hat echt einen Heidenspaß gemacht.

Aber davon sind Sie mittlerweile weit weg und beim Hip-Hop gelandet.

Hip-Hop war für mich eine interessante Sache. War es eigentlich schon immer. Ich hatte eine Phase, in der ich auch ein bisschen im Metal-Ding drin war, weil ich die Energie mochte. Aber ich fand es immer ein bisschen merkwürdig, dass in den ganzen Musikrichtungen, die ich mochte, keine Schwarzen Menschen stattgefunden haben. Ich konnte mich sowieso nur in wenigen Momenten mit der Gesellschaft identifizieren. Auch wenn mein Vater eine schwierige Gestalt war, habe ich mich immer als mindestens zur Hälfte Schwarzen Mann empfunden. Und da ist Hip-Hop etwas ganz anderes, weil du diese ganze Szene siehst, und die hat irgendwie etwas mit dir zu tun. Sehr viel später, als mein Vater schon krank war und dann starb, wurden die 70er-Jahre-Afro-Jazz- und -Funk-Platten für mich wieder interessant, die er im Schrank hatte – weil ich mich da erkannt habe: Miriam Makeba, Manu Dibango und so.

Ist die Musik für Sie also eine Art Heimat oder etwas, das Zugehörigkeitsgefühl ausdrückt?

Als Kind war mir das furchtbar peinlich, wenn ich nach Hause kam. Wenn ich auf dem Schulweg in unserer Straße eingebogen bin, habe ich es schon gehört und gedacht: Oh Gott, (seufzt), es läuft wieder Makeba! (lacht) – Das Fenster war sperrangelweit offen, es brüllte, kratzte nur noch. Dann hab ich die Wohnungstür aufgeschlossen, und mein Vater saß da und hat sich wie Bill Cosby einen abgedanced. Es war irgendwas, das sich total verwandt angefühlt hat.

Gab es eine Phase für Sie, in der Sie Ihre Herkunft eher abgelehnt haben?

Auf jeden Fall. Vielleicht waren Hardcore und Metal auch ein Impuls, zu sagen: Das ist meine Jugendbewegung und mit meinem Erbe habe ich nichts zu tun. Ich habe viel gekämpft mit meinem Vater, vieles hart abgelehnt. Ich bin mit Dingen aufgewachsen – dem hart Patriarchalen zum Beispiel –, die für mich nicht verständlich waren. Er hat auch manchmal etwas merkwürdig Masochistisches an sich gehabt, wenn er über das »unterentwickelte Afrika« gesprochen hat. Das war eine Art Selbstzerstörung und -verleugnung. Aber es gab viele Dramen. Er ist als Kind losgezogen. Vier Jahre Odyssee, das hinterlässt etwas. Ich habe auch kein Arabisch gelernt von meinem Vater, das habe ich später erst getan, um mir das »selbst wieder zu holen«. Ich fand das praktisch in Bezug auf Rollen, das Äußere spricht schon, vielleicht ist auch die Sprache hilfreich.

Es war zu Hause also nicht einfach …

Nein. Ich habe das oft versucht auszublenden. Der Soziologe Aladin El-Mafaalani, der ein bisschen jünger als ich und im Ruhrgebiet aufgewachsen ist, schreibt sehr treffend über seine Jugend: Auch wenn man das damals nicht so bezeichnet hat, war der Alltagsrassismus letztendlich allgegenwärtig. Also die Art und Weise, wie du angeguckt wurdest, wie du quasi in einer automatischen Abwehrreaktion warst. Das geht mir heute manchmal immer noch so. Es war so ein bisschen Alltag. Aber heute, mit etwas Abstand, sage ich: Das war absolut nicht okay. Mein Vater war allein, hatte permanent Heimweh, fühlte sich permanent ausgeschlossen. »Wenn du schwarz bist, musst du alles doppelt gut machen«, hat er immer zu mir gesagt oder: »Streng dich an in der Schule, du bist nicht weiß.« Ich habe das abgelehnt und gesagt: »Nein, was soll das? Meine ganzen Freunde sind weiß, ich will das nicht hören!« Aber de facto war es so. De facto habe ich es empfunden wie er.

Haben Sie Erfahrungen mit strukturellem Rassismus gemacht, zum Beispiel bei Behörden?

Dort nicht direkt. Aber bei sogenannten verdachtsunabhängigen Personenkontrollen. Ich weiß nicht, wie oft weißen Menschen das passiert, aber ich werde im Jahr drei-, viermal kontrolliert, je nach politischer Lage. Wenn es einen Anschlag in Frankreich gab, wusste ich: Du bist wieder dran. Manchmal im Zehn-Tages-Rhythmus. Bei der Wohnungssuche nutze ich immer meinen zweiten Vornamen: »Daniel« erweckt mehr Vertrauen.

Haben Sie beim Suchen von Rollen auch solche Erfahrungen gemacht?

Ja. Wobei ich das nicht immer klar zuordnen konnte. Unabhängig von den ethnischen Stereotypen wird ja auch der Typ als solcher gecastet, vor allem beim Film. Wobei sich auch da viel geändert hat in den letzten zehn Jahren. Es werden jetzt auch andere Geschichten erzählt.

Sie arbeiten auch als Sprecher.

Ja, das ist eine wunderschöne Arbeit. Immer, wenn jemand fragt: »Machst du das Buch für uns?«, bin ich sofort dabei. Die MDR-Reihe für Kinder, die mache ich schon sehr lange. Es gab diese Umbruchzeit, in der die ursprüngliche MDR-Kinderserie abgesetzt wurde. Da hat mich eine Kollegin angerufen und gesagt, sie würden ein neues Konzept suchen. Meine damalige Frau ist Autorin und meinte: Wir denken uns jetzt ein Konzept aus, und dann schicken wir das hin. Die Vorgabe war: Es muss eine Figur geben, die etwas mit Figaro zu tun hat – MDR Kultur hieß damals ja Figaro. So entstand »Figarinos Fahrradladen« bei uns am Küchentisch mit dem Kater daneben. Das ist ein richtiges Mistvieh gewesen: Er hatte ein Auge verloren, machte die Kühlschrank- und Wohnungstür auf. Der hat das Telefon abgenommen, weil ihn das Klingeln nervte, oder mich geweckt, damit ich den Wecker endlich ausmache. Dann saß der auf meiner Brust und hat mich angeguckt und war so: Mach das Ding aus! Es war ein Spiel bei uns, ihn zu synchronisieren: Was macht er gerade, was denkt er gerade?

Das war doch eine schizophrene Angelegenheit am Anfang mit Ihnen und dem Kater Long John, oder? Wie ist das, sich mit sich selbst zu unterhalten?

Richtig geil! (lacht) Also zum einen, weil das von der Soundarchitektur gar nicht so einfach ist. Wir nehmen die Rollen einzeln auf, versuchen aber, da eine Raumdimension reinzubekommen, das Hörspiel so zu machen, dass der Raum konsistent für die Kids bleibt. Damit die wissen: Ah, es klingelt rechts, da geht die Tür auf, und jetzt geht er nach hinten, weil da die Küche ist.

Sie haben 2002 die Theaterturbine mitgegründet, die feste Improtheater-Instanz in Leipzig. Wie haben Sie entdeckt, dass Sie spontan vor Publikum Theater spielen können?

Das ist aus Leuten entstanden, die im gemeinsamen Engagement waren im Theater der Jungen Welt, also mit Thorsten Giese und Karin Werner. Das Theater wollte damals Impro machen, also den Theatersport, und hat dafür einen Trainer geholt. Wir fanden das sehr schön und daher kommt unser Drang zu improvisieren. Das ist eine tolle Form, die sich in den letzten zwanzig Jahren spannend entwickelt und wahnsinnig schöne Blüten getrieben hat.

Und dann keimte irgendwann in Ihnen die Idee, mit Momenta ein Impro-Festival aufzuziehen?

Das war ein Geschenk zum zehnten Geburtstag der Theaterturbine. Wir luden Leute ein, die wir toll fanden für ein Mini-Festival. Ich glaube, zwei Jahre später haben wir dann beschlossen, das regelmäßig zu machen.

Das klingt tiefgestapelt, immerhin holen Sie Hochkaräter aus der internationalen Szene her. Wie wird das angenommen?

Gar nicht so sehr. Ich wünsche mir viel mehr Publikum. Ich denke manchmal, was ist los mit euch? Wir haben den ehemaligen künstlerischen Leiter von Unexpected Productions aus den USA hier und da sind 50 Leute im Publikum. Ich verstehe das nicht. Aber klar, es ist ein Nischending.

Vielleicht will das Publikum bei Impro einfach unterhalten werden, denkt gar nicht über die verschiedensten Formate nach?

Es gibt schon Leute, die sich mehr dafür interessieren, was Impro ist, welche unterschiedliche Schulen und Styles es gibt. Die leben dieses Fantum, gehen selbst zu Workshops. Für andere ist Impro einfach meistens unterhaltsam.

Wie werden Sie auf die Acts, die Sie jetzt im September wieder einladen, aufmerksam?

In der Organisationsgruppe sind wir drei Leute. Anne Rab und ich sind die, die international am meisten Impro spielen. Wir reisen sowieso durch die Festivals und dadurch ergeben sich die Dinge, kommt man in Kontakt mit anderen. Ich habe dieses Jahr eine Show entwickelt für das Amsterdam-Festival, wir haben mittlerweile ein gutes Standing und eine Spreizung unseres Einflusses. Das war auch ein Ziel des Festivals, Leipzig auf die internationale Improkarte zu setzen. Die Leute wissen: Wenn du etwas ausprobieren willst, geh nach Leipzig.

Apropos, wie stehen Sie zu Leipzig?

Das verläuft immer so in Wellen. Ich komme immer total gern nach Leipzig zurück, das ist ein Nach-Hause-Kommen. Es ist eine extrem lebenswerte Stadt. Ich finde viel Inspiration und auf der anderen Seite viel Ruhe. Sie hat einen ein bisschen langsam gehenderen Atem als andere Großstädte. Das mag ich sehr. Trotzdem meckere ich oft über Leipzig, weil es an einigen Stellen etwas extrem Provinzielles hat, etwa wenn es um Anträge für neue Projekte geht. Es ist ambivalent. Aber man findet es in kaum einer anderen Stadt, dass die freien Künstler untereinander so eng zusammen sind und sich gegenseitig supporten. Bei Corona haben die Leute miteinander telefoniert und gefragt, ob es dem anderen gut geht. Auftraggeber wie Buchfunk riefen an, fragten: »Hast du zu tun? Wir hätten gerade ein Hörbuch, wenn du einen Job brauchst.« Das gibt es doch nirgends.

Sie stehen beruflich auf vielen Füßen. Sind Sie glücklich damit?

Ja, bin ich. Manchmal habe ich das Gefühl, ich müsste mich ein bisschen einschränken und konzentrieren. Und dann habe ich darauf gar keine Lust.


Biografie: Raschid Daniel Sidgi wurde 1974 in Weimar geboren und wuchs in Mühlhausen auf. Er lernte am Theater Nordhausen und an der HMT Leipzig und legte seine Bühnenreifeprüfung im Juni 1998 ab. Seit seinen Engagements am Theater der jungen Welt Leipzig und am Eduard-von-Winterstein Theater Annaberg ist Sidgi freischaffend an verschiedenen Theatern tätig. 2002 gründete er das freie Ensemble Theaterturbine. Neben seiner Schauspielarbeit für Theater, Filme und Serien ist Sidgi als Sprecher und unter dem Namen Sidique als Musiker und Musikproduzent aktiv. Im Oktober erscheint seine neue Veröffentlichung  »The Ancestors Diaries«.


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